Den 100. Geburtstag kräftig gefeiert

  26.09.2023 Fricktal, Schupfart, Frick, Mettauertal

Die Raiffeisenbank Regio Frick-Mettauertal lud zum Jubiläumsfest

2000 Gäste kamen, sahen und erlebten einen Abend voll guter Begegnungen, Rückblicke in die Vergangenheit und fetzige Musikunterhaltung. Gefeiert wurde im Festivalzelt auf dem Flugplatz-Gelände in Schupfart.

Susanne Hörth

Wird ein runder Geburtstag mit einem grossen Publikum, Wegbegleitern der Jubilarin und viel Musik gefeiert, so ist Party angesagt. Und wo eine Party stattfindet, darf es auch laut und ausgelassen zu und her gehen. Ganz so geschehen am Donnerstagabend im Festivalzelt auf dem Schupfarter Flugplatzgelände. Einen Tag vor Beginn des Musik-Festivals füllte die Raiffeisenbank Regio Frick-Mettauertal das grosse Festzelt mit rund 2000 Gästen. Sie alle waren gekommen, um den 100. Geburtstag «ihrer» Raiffi zu feiern. Zu den Gästen gehörte auch Helen Fricker, Geschäftsleitungsmitglied der Raiffeisen Schweiz. «Wer 100 Jahre erfolgreich unterwegs ist, hat in dieser Zeit vieles richtig gemacht», betonte sie in ihrer Gratulationsbotschaft. Vieles habe sich seit der Gründung der Bank verändert. Gleich geblieben seien hingegen die Kundennähe und das lokale Engagement. Sie brachte hier unter anderem den Jubiläumsfonds an, mit welchem die Bank in diesem Jahr jede Standortgemeinde mit einem Beitrag von 25 000 Franken für ein nachhaltiges Projekt unterstützte. Zwei dieser mittlerweile umgesetzten Projekte – ein naturnaher Schulhausspielplatz sowie eine Photovoltaikanlage auf einem öffentlichen Gebäude – wurden am Jubiläumsabend kurz von den jeweils Verantwortlichen vorgestellt. Einen Blick zurück gab es auch auf 100 Jahre Raiffeisen-Geschichte. Bei den Anekdoten fehlte auch der Geldschrank im Schlafzimmer nicht.


Als die Bankgeschäfte in der Stube erledigt wurden

100 Jahre Raiffeisenbank Region Frick-Mettauertal

Am Jubiläumsfest wurde auch kurz zurückgeblickt. Dabei wurde die eine oder andere Anekdote aus 100 Jahre Geschichte der Raiffeisenbank erwähnt. Für Begeisterung bei den 2000 Gästen sorgte zudem der Auftritt der «Fäaschtbänkler».

Susanne Hörth

Dass die Raiffeisen Regio Frick-Mettauertal heute so gut positioniert ist, liegt auch in dem genossenschaftlich geprägten Fundament, welches vor 100 und mehr Jahren für das Bankunternehmen in unserer Region gelegt wurde. Auf diesem Fundament wurde gebaut, erweitert, zusammengeschlossen, modernisiert und auch der zusätzliche Weg in die digitale Welt beschritten. Bis heute sind es die Menschen, die das Wachsen und Gedeihen der Genossenschaftsbank prägen. Marc Jäger, Vorsitzender der Geschäftsleitung, leitete deshalb am Jubiläumsanlass über in die von vielen Personen geschriebene Geschichte. Moderatorin Eliane Zeugin unterhielt sich dazu auch mit dem ehemaligen Bankleiter Alfons Kainz. Er hat die bewegte Bankgeschichte im Auftrag der heutigen Geschäftsleitung in aufwendiger Recherche anhand von Protokollen zusammengetragen. Harte Fakten wie auch viele Anekdoten wurden da im Laufe der Jahrzehnte niedergeschrieben. Die unzähligen, bis ins Jahr 1907 zurückreichenden Protokollbücher, definierte Kainz nicht nur inhaltlich. Für ihn sei der teils modrige Geruch der Bücher vielmehr ein Hauch der Geschichte gewesen.

Warum in diesem Jahr das 100-Jahre-Jubiläum geschrieben wird, es beim genaueren Hinsehen aber teils schon 16 Jahre mehr sind, erklärte Marc Jäger auf entsprechende Frage von Moderatorin Eliane Zeugin mit: «Der Grund für die 16 Jahre Unterschied liegt in den zahlreichen Fusionen, die zur heutigen Raiffeisenbank Region Frick-Mettauertal geführt haben.» Einige der Banken bestanden schon vor jener in Frick.

Vom Banktresor im Schlafzimmer
Heute nicht mehr vorstellbar, einst aber gelebter Raiffeisenbank-Alltag war, dass gerade in kleinen Genossenschaftsbanken in den Dörfern viele Bankgeschäfte zuhause in den Stuben der Verwaltungsräte behandelt und beschlossen wurden. Davon konnte auch ein weiterer Gesprächspartner von Eliane Zeugin erzählen. Heinrich Reimann war von 1966 bis 1988 Kassier in Oeschgen. Wie viele seiner Amtskollegen in anderen Gemeinden, war er kein Bankkaufmann, sondern arbeitete in einem Vollzeitjob bei der Stahlton. Die Geldgeschäfte für die damalige Darlehensbank System Raiffeisen erledigte er vorwiegend abends und am Wochenende vom Stubentisch aus, «Frau und Tochter mussten dann halt in die Küche». Den Banktresor hatte er im Schlafzimmer untergebracht. Hierzu musste Marc Jäger schmunzeln. Bei einer modernen Bank wie heute und auch angesichts der vielen Bancomat-Sprengungen der letzten beiden Jahre, brauche es für die Sicherheit mehr als einen bellenden Hund. Jäger erwähnte Videoüberwachungen, Bewegungsoder Erschütterungssensoren und gar Farbpatronen, die das Geld einfärben. Auf die Frage, was er sich von den nächsten 100 Jahren für die Raif feisenbank Reg ion Frick-Mettauertal erhoffe, meinte der Bankleiter, eine exakte Prognose sei nicht möglich. «Sicher ist aber, dass wir uns auch in den kommenden Jahren anpassen und entwickeln müssen.» Im Mittelpunkt würden dabei stets die Kunden und die Mitarbeitenden stehen. «Das ist uns in den letzten 100 Jahren nicht schlecht gelungen und ich hoffe, dass uns dies auch in Zukunft gelingt.»

Das grosse Publikum reagierte ausgelassen auf den zweimaligen Auftritt der «Fäaschtbänkler». Der fünf köpfigen Band gelang es bestens, die Sitzenden von den Bänken zu reissen. Und jenen Zuhörenden, die in den langen Schlangen vor den verschiedenen Essensständen anstanden, verkürzte es die Zeit, bis das Gewünschte dann endlich am Tisch auch verspeist werden konnte.

Gegen 22.30 Uhr fuhren unzählige Cars Richtung Festivalgelände. So, wie viele der Jubiläumsgäste aus den zahlreichen Gemeinden im Einzugsgebiet der Raiffeisen Region Frick-Mettauertal angereist waren, so bequem fuhren sie in den Shuttlebussen auch wieder nach Hause. Erfüllt von einem laut-bunten, unterhaltsamen Geburtstagsanlass.


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