Alle Impfwilligen sollen sich anmelden

  11.02.2021 Aargau, Rheinfelden, Fricktal, Gesundheit

Wenn nur der Impfstoff nicht so knapp wäre

Regierungsrat Gallati zu Besuch in Rheinfelden

Das Impfzentrum Rheinfelden läuft gut. Am Montagnachmittag nahm Regierungsrat Jean-Pierre Gallati einen Augenschein. Grosses Thema dabei: der knappe Impfstoff.

Valentin Zumsteg

Das Impfen klappt wie am Schnürchen – davon konnte sich der Aargauer Gesundheitsdirektor Jean-Pierre Gallati bei seinem Besuch im Rheinfelder Bahnhofsaal überzeugen. «Wir könnten aber mehr Impfstoff brauchen», sagte Katharina Hirt, Verwaltungsratspräsidentin des Gesundheitszentrum Fricktal (GZF), zum Regierungsrat. «Wir auch», antwortete dieser.

Bis Ende Juni die Hälfte der Aargauer impfen
In der ganzen Schweiz ist der Impfstoff knapp. Aktuell geht der Kanton davon aus, dass im Aargau bis Ende Juni 700 000 Impfdosen zur Verfügung stehen werden. Dies erklärte Andreas Obrecht, Leiter der Aargauer Impfkampagne. Damit könnten 350 000 Personen geimpft werden, das wäre rund die Hälfte der Bevölkerung im Kanton. Derzeit können sich die Über-75-Jährigen und die Risikopatienten impfen lassen. «Wir sind aber froh, wenn sich jetzt schon alle online anmelden, die geimpft werden wollen – nicht nur die Über-75-Jährigen und die Risikopatienten. Das erleichtert uns die Planung», erklärte Obrecht gegenüber der NFZ. Er geht davon aus, dass das Impfzentrum in Rheinfelden, das vom GZF betrieben wird, mindestens sechs Monate bestehen bleiben wird.

Für die geleistete Arbeit fand Regierungsrat Gallati nur lobende Worte: «Das Impfzentrum ist vorbildlich organisiert und es läuft optimal», sagte er bei seinem Augenschein. Er bedankte sich bei den Verantwortlichen des Gesunheitszentrums, der Stadt und des Regionalen Führungsorgans.

Wie Gallati weitere ausführte, laufen die Impfzentren im Kanton derzeit nur mit 30 Prozent ihrer Kapazität. Sobald mehr Impfstoff zur Verfügung steht, kann die Leistung gesteigert werden. Gallati schliesst nicht aus, dass es wegen der Knappheit zu Verzögerungen bei der Eröffnung von weiteren Impfzentren kommen wird. Im Fricktal ist derzeit aber nach wie vor geplant, dass am 22. Februar das zweite Impfzentrum in der Laufenburger Stadthalle in Betrieb gehen wird.

In Arztpraxen wird später geimpft
Ebenfalls vorgesehen ist, dass in Hausarzt-Praxen geimpft werden kann. Allerdings verzögert sich der Beginn. Ursprünglich sollte es in den Praxen im März losgehen, jetzt rechnet der Kanton mit einem Start im Mai. Gemäss Gallati sind im Aargau aktuell rund 40 000 Leute für die Impfungen eingeschrieben.

Das GZF zog am Montagnachmittag eine erste positive Bilanz des Impfstarts: «Es läuft sehr speditiv und ruhig», sagte Hirt. Bei der Stadt

Rheinfelden ist man froh, dass im Fricktal ein erstes Impfzentrum eröffnet werden konnte. «Für viele Leute ist es eine Erleichterung, dass sie sich im Fricktal impfen lassen können und nicht nach Aarau fahren müssen», sagte Stadtammann Franco Mazzi. Der Standort beim Bahnhof sei ideal.

Noch offen ist, wo im Juni die Rheinfelder Einwohnergemeinde-Versammlung durchgeführt wird. Normalerweise findet diese im Bahnhofsaal statt. «Im Engerfeld haben wir eine Dreifach-Turnhalle, die eventuell genutzt werden könnte», so Mazzi. Im Vergleich zur Beschaffung von genügend Impfdosen ist das aber ein kleines Problem.

Die Anmeldung erfolgt online über: www.ag.ch/covid-impfanmeldung


Spitalpersonal schützen

Die Impfstrategie des Kantons Aargau sieht vor, wichtige Gruppen des Gesundheitspersonals bei der Impfung zu priorisieren. Seit Beginn der Impfkampagne werden Mitarbeitende von Intensiv- und Covid-19-Stationen in den Aargauer Spitälern sowie Personal mit engem Patientenkontakt in Pflegeheimen geimpft. «Nun zeigen die Infektionszahlen mit dem mutierten Virus, dass eine dritte Welle drohen könnte. Um die Spitalversorgung auch in einer dritten Welle sicherzustellen, beschleunigt der Kanton Aargau die Impfung des Spitalpersonals mit Patientenkontakt. Er folgt dabei wie bisher den Empfehlungen der Eidgenössischen Kommission für Impffragen (EKIF)», heisst es in einer Medienmitteilung. (mgt/nfz)


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