Die Kaister Ortsbürgergemeinde hat diesen Sommer die Liegenschaft «Sonne» im Ortsteil Ittenthal erworben. Dem Kauf ging eine klar befürwortende Gemeindeversammlung voraus. Nun ist mit der aktuellen Vertragsunterzeichnung auch die neue Wirtin des Restaurant Sonne bekannt. Irène Hofmann-Weber startet mit ihrem Team im Februar 2023.

Susanne Hörth

Die gute Nachricht vorneweg: Das Restaurant Sonne im Kaister Ortsteil Ittenthal wird mit neuer Wirtin wiedereröffnet. Bis es so weit ist, braucht es jedoch noch etwas Geduld. Erst im Februar 2023 wird das Gasthaus mit grossem Saal und Gartenterrasse für die Gäste bereitstehen. «Ich habe meinen bestehenden Pachtvertrag gekündigt, die Kündigungsfrist beträgt sechs Monate», erklärt Irène Hofmann-Weber, die seit fünf Jahren in Stein den «Steinbock» führt. Kaistens Gemeindeammann Arpad Major fügt an, es brauche jetzt ja auch noch Zeit, bis alles geregelt und vorbereitet ist. Der Vertrag zwischen der Ortsbürgergemeinde Kaisten als Eigentümerin der Liegenschaft und der neuen Pächterin wurde diese Woche unterzeichnet.

Schöne Erinnerungen
Für Irène Hofmann-Weber beginnt ab nächstem Jahr als «Sonne»-Wirtin ein neues Kapitel. Gleiches gilt für das Ittenthaler Restaurant. Nachdem es viele Jahre lang erfolgreich von Astrid Näf geführt wurde, gab es nach deren Aufhören ab September 2021 ein nur wenige Wochen dauerndes Gastspiel als «Lokal No5». Seither ist der Betrieb geschlossen. Erneut nach einem Pächter zu suchen, kam für die damaligen Erbengemeinschaft Schmid aus dem Freiamt nicht mehr in Frage. Sie boten die grosse Liegenschaft der Gemeinde Kaisten zum Kauf an. Mit dem Ziel, das Restaurant im Ortsteil Ittenthal zu erhalten und damit auch die Dorfgemeinschaft zu unterstützen, kam das Geschäft in diesem Sommer an die Versammlung der Ortsbürger. Mit deren klarem Ja zum Kaufpreis von 950 000 Franken war auch schon bald der Eigentümerwechsel vollzogen. Einsprachen während der Referendumsfrist hat es keine gegeben. «Ich denke, der Entscheid, dass die Ortsbürgergemeinde die Gastroliegenschaft erwirbt und damit den Erhalt des Restaurants sichert, ist in der Bevölkerung breit abgestützt», ist Gemeindeammann Arpad Major überzeugt.

Die Suche nach einem neuen Pächter oder einer neuen Pächterin begann. Es meldete sich auch Irène Hofmann-Weber. Sie bekam den Zuschlag. Hatten ihre Vorgänger bisher die ganze Liegenschaft gepachtet, sprich neben Gastrobetrieb auch die Wohnung und die drei Einzelzimmer im Obergeschoss, so übernimmt sie rein das Erdgeschoss mit Restaurant, Saal und Gartenwirtschaft sowie den dazugehörenden Parkplätzen. Die von langjährigen Mietern bewohnte Wohnung und Einzelzimmer bleiben in der Verantwortung der Gemeinde. «Das ist auch gut so», schätzt Arpad Major diese Aufteilung.

Traditionell und gute Schweizer Küche
Das Restaurant, so Irène Hofmann-Weber, soll traditionell als «Sonne» in die Zukunft geführt werden. Die neue Pächterin der Bevölkerung von Ittenthal und Kaisten vorzustellen ist nicht wirklich nötig. Sie ist in Ittenthal aufgewachsen, gehört dort unter anderem bis heute der Musikgesellschaft an, welche sie viele Jahre lang ebenfalls präsidiert hat. «Schon als kleines Meitli freute ich mich, wenn die MG, bei der auch mein Vater mitspielte, zum Konzert in den Musiksaal der ‹Sonne› einlud. Es war jedes Mal ein Fest.» Später, selbst Mitglied der Ittenthaler Musikgesellschaft, war der Besuch in der «Sonne» nach den wöchentlichen Proben eine Selbstverständlichkeit. Und genau das möchte Irène Hofmann-Weber wieder ermöglichen: einen gemütlichen, bodenständigen Begegnungs- und Verweilort, ein Treffpunkt für die Dorfvereine, wie auch für die Gäste von nah und fern. Kombiniert mit einer frischen, einfachen Schweizer Küche will sie das gemeinsam mit ihrem Partner Enrico Scheiber und Köchin Pia Winter ab Februar 2023 anbieten.

«Es ist wichtig, dass es ‹unsere› Sonne wieder gibt. Wir hier nach einem sonntäglichen Spaziergang einkehren können oder uns hier zum Essen oder etwas zu trinken verabreden», betonen Arpad Major und Gemeinderat Stephan Wiestner unisono. Irène Hofmann-Weber, die sich den Wechsel in die «Sonne» nach Ittenthal lange und gut überlegt und sich schliesslich mit «einem guten Bauchgefühl» dafür entschieden hatte, ergänzt: «Ich freue mich sehr.»