Ihr Herz schlägt für die Gastronomie und die Menschen

  11.03.2020 Gastronomie, Rheinfelden, Persönlich

Manuela Zezza führt das «Bovi» in Rheinfelden

Sie mag die Abwechslung: Manuela Zezza hat in der Gastronomie, im Verkauf und in der Pflege gearbeitet. Seit 2018 führt sie das Bistro «Bovi» in Rheinfelden. Sie ist Gastgeberin und Köchin.

Valentin Zumsteg

«Ein Bürojob wäre absolut nichts für mich, da würde ich eingehen», sagt Manuela Zezza mit einem Lachen. Es ist dieses Lachen, das einem zuerst auffällt, wenn man sich mit ihr unterhält. Mit ihrer charmanten und fröhlichen Art nimmt sie die Menschen für sich ein. «Ich mache den Gästen gerne eine Freude und unterhalte mich mit ihnen», erklärt die 40-Jährige.

«Ich probiere immer wieder etwas Neues»
Seit Juni 2018 ist sie die Geschäftsführerin und – zusammen mit Esther Giuffrida-Roduner – die gute Seele im Bistro «Bovi» an der Kaiserstrasse 2 in Rheinfelden. «Der Betrieb hat sich gut entwickelt. Wir haben viele Stammgäste», erklärt Zezza. Sie ist nicht nur Gastgeberin, sondern an zwei Tagen die Woche auch für das Kochen über Mittag zuständig. «Ich probiere immer wieder Neues aus. Hier kann ich meine Kreativität umsetzen. Die Ideen gehen mir nicht aus. Wir pf legen aber vor allem eine gutbürgerliche Hausfrauen-Küche, das schätzen die Leute. Es braucht nicht immer die neusten Trends. Das finde ich sehr angenehm.»

Manuela Zezza liebt die Vielseitigkeit im Job und im Leben. «Ich scheue mich nicht, immer wieder etwas Neues zu lernen. Das macht mir Spass. Wichtig ist einfach, dass ich mit den Händen arbeiten kann. Nur am Bürotisch sitzen, das könnte ich nicht.»

Von der Gastronomie in die Pflege und wieder zurück
Aufgewachsen ist Manuela Zezza in Basel, dort hat sie die Schulen besucht. Ihre Eltern stammen ursprünglich aus Italien. Weil sie nach der Schule eine vielseitige Arbeit suchte, absolvierte sie eine Lehre als Hotelfach-Assistentin im Hilton in Basel. Nach der Ausbildung blieb sie vorerst im Betrieb, bekam aber Lust, etwas Neues auszuprobieren. So wechselte sie in den Verkauf und arbeitete in einer Modeboutique. «Das war aber nicht mein Ding, deswegen habe ich wieder in die Gastronomie gewechselt. Ich bin aber froh, dass ich es ausprobiert habe.»

In verschiedenen Gastro-Betrieben in der Region Basel machte sie anschliessend Station, unter anderem im «Rössli» in Allschwil, bevor sie 2008 nach Rheinfelden kam und dort die Piazza-Bar übernahm. «Eigentlich wollte ich mich gar nicht selbständig machen, die Aufgabe hat mich aber gereizt. Der Entscheid fiel sehr schnell.» Mit viel Engagement hat sie die kleine Bar am Albrechtsplatz geführt und dort fast alles alleine gemacht. Das ging an die Substanz. «Nach sechs Jahren war ich am Anschlag, total erschöpft. Deshalb beschloss ich, mich neu zu orientieren und etwas anderes zu suchen.»

Nach einer Auszeit von sechs Wochen bei ihren Eltern, die mittlerweile wieder in Apulien leben, war sie bereit für eine neue Aufgabe: Sie begann in der Klinik Salina im Parkresort Rheinfelden zu arbeiten; zuerst im Room-Service und später auch in der Pflege. «Ich wurde sehr gut eingearbeitet. Das ist eine schöne Arbeit, weil die Menschen sehr dankbar sind. Man lernt Geduld und Demut, das hat mir gut getan.»

Sie wusste aber auch, dass sie diese Arbeit nicht für immer machen wollte. So kam es gerade zum richtigen Zeitpunkt, als sich Christoph Roduner 2018 bei ihr meldete. Er ist der Besitzer des ehemaligen Restaurants «Ochsen» in Rheinfelden und suchte eine Geschäftsführerin für sein geplantes Bistro «Bovi». «Diese Anfrage hat mich sehr gefreut. Es stellte mich auf, dass er mir diese Aufgabe zutraute.» Nach einigem Zögern sagte sie zu – und hat es nicht bereut. «Es macht Spass und ich fühle mich sehr wohl. Wir sind hier ein gutes Team.»

«Italienisches Temprament»
In ihrer Freizeit kocht Manuela Zezza gerne – italienische Küche und anderes. Sie wohnt mit ihrem Partner zusammen und bezeichnet sich als Familienmensch. Manchmal bedauert sie, dass ihre Eltern und ihre Schwester wieder nach Italien gezogen sind. «Ich bin hier stark verwurzelt. Ich fühle mich mehr als Schweizerin denn als Italienerin. Ich könnte mir nicht vorstellen, nach Italien zu ziehen. Beim Temperament bin ich aber italienisch.»

Sie hat in ihrem Leben schon vieles gemacht und ausprobiert. Wo sieht sie sich in fünf Jahren? «Schwierige Frage. Ich habe keinen Plan. Ich lebe so, wie es kommt. Ich hoffe, dass ich diese Arbeit noch lange machen kann, ich bleibe aber offen für Neues.» Und da ist es wieder, dieses einnehmende Lachen.


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