Von filigran bis üppig

  16.10.2024 Magden

Herbstausstellung in der Galerie Magidunum

Eine der drei Ausstellenden in der letzten Saisonausstellung im Magidunum in Magden ist Anna Wunderlin aus Möhlin. Das Unberechenbare und anfänglich auch Unfassbare sei es, was sie immer wieder fasziniere. Und so nimmt sie auch mit bald achtzig Jahren die Herausforderungen an, die eine solche Ausstellung mit sich bringt.

Alles Mögliche und manchmal auch Unmögliche findet seinen Weg auf und in die Bilder von Anna Wunderlin. Da sind Klassiker wie Sand, Marmormehl, Asche und derlei mehr. Doch da hört es noch längst nicht auf bei der kreativen Frau aus Möhlin, auch Holzschnitzel und Drahtgeflechte wurden schon eingearbeitet. «Ich brauche Haptik, will spüren, lesen, aufnehmen, je üppiger und grösser, desto besser», erklärte sie an der Vernissage zur Ausstellung im Magidunum in Magden. Das Einzige, was sie bremsen könne, sei die Grösse des Kofferraums ihres Kleinwagens, fügte sie mit einem Augenzwinkern an.

Die Experimentierfreudigkeit, das Loslassen von Festgefahrenem und den Mut haben, immer wieder von neuem zu beginnen, hätten sie immer begleitet, beim Malen und auch im Leben. Bereits als kleines Kind hätte sie begeistert Alltagsgegenstände mit Farbe verschönert. Und diese Begeisterung begleitete sie ihr ganzes Leben lang und kommt in den üppigen, bunten Werken bestens zur Geltung. Die Ausstellung in Magden bietet eine sehr gute Möglichkeit, einen Blick auf ihr umfangreiches Schaffen der vergangenen Jahrzehnte zu werfen. Nebst den aufgehängten Bildern können die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung durch eine Vielzahl weiterer Werke blättern, von Grossformatigem bis zu Kunstkarten. «Retrospektive» ist denn auch der Name ihrer Ausstellung.

Was einem zufällt
Zusammen mit den Bildern von Anna Wunderlin sind Fotografien des Rheinfelders Roland Meyer ausgestellt. Eigentlich sei er Musiker, aber Fotografieren sei für ihn schon lange als sein zweites Standbein. Auch er stellt Werke aus unterschiedlichen Schaffensphasen aus. Da gibt es Bilder des «Prinzips Zufall» – was einem zufällt – aber auch Fotos, die extra für die Ausstellung in Magden gemacht wurden. Aktuell als sein Lieblingsprojekt bezeichnet Meyer die Schwarz-Weiss-Fotografie.

Drei verschiedenen Kunstrichtungen
Ein Prinzip der Museumsgalerie Magidunum lautet, dass immer drei Künstler aus drei verschiedenen Kunstrichtungen zusammen in einer Ausstellung präsentiert werden. Der Dritte im Bunde diesen Herbst ist der Basler Bildhauer Bernhard Haering. Er arbeitet hauptsächlich mit Laaser Marmor aus dem Vinschgau und Holz. Für die Ausstellung in Magden hat er sich ausschliesslich für figürliche Arbeiten entschieden. Diese reichen von ausformulierten bis hin zu rein abstrakten Figuren. Die Anwesenden erfuhren zudem, dass der weisse Laaser Marmor der härteste und wetterbeständigste überhaupt auf der Welt sei.

Zusammen ergeben die Werke der drei Künstler eine sehr variantenreiche Ausstellung. Noch selten sei ein so grosses Spektrum in einer Ausstellung zusammengekommen, erklärte Gilbert Weber vom Verein Magidunum in seiner Ansprache. Kraftvolle Bilder, stimmungsvolle Fotografien und filigrane Figuren aus Marmor und Holz.

Als Ausstellungsfläche dient nebst den Galerieräumen auch das danebenliegende Dorfmuseum «Leopolds Karls Haus». Die Atmosphäre in dem altehrwürdigen Kleinbauernhaus trägt das Ihrige zu einem genussreichen Ausstellungsbesuch bei. Anna Wunderlin bereitet es eine ganz besondere Freude, in diesem Umfeld ihre Bilder zeigen zu können. (mgt)

Die Ausstellung ist bis am 27. Oktober geöffnet, jeweils freitags, samstags und sonntags.

Weitere Information unter www.magidunum.com


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