Von der Bezirks- zur Kantonshauptstadt

  04.08.2024 Fricktal

Eine Velotour von Rheinfelden nach Aarau zum Nachfahren

Unser Mitarbeiter fuhr spontan mit dem Velo von Rheinfelden nach Aarau; nicht auf ausgetretenen Pfaden am Rhein entlang, sondern mit einigen Höhenmetern mehr über die «drei W» Wegenstetten, Wolberg, Wölflinswil.

Boris Burkhardt

Die Strecke ist nur rund 40 Kilometer lang – keine echte Herausforderung also für einen durchschnittlichen Tourenfahrer, dafür aber mit insgesamt 650 Höhenmetern und zwei sehr steilen Anstiegen Beschäftigung für einen halben Tag: Die Velotour von der Bezirkshauptstadt Rheinfelden zur Kantonshauptstadt Aarau führt entlang der südwestlichen Grenze des Fricktals durch drei Juratäler über die «drei W» Wegenstetten, Wolberg und Wölflinswil.

Los geht’s
Von Rheinfelden aus geht es nach Zeiningen, wer will, den Rhein entlang über Möhlin. Im Wegenstettertal fährt es sich besonders schön während der Heuernte: Auf dem offiziellen Veloweg entlang des Möhlinbachs duftet es derzeit herrlich nach Mahd. Der Weg von Zeiningen über Zuzgen und Hellikon nach Wegenstetten steigt gemächlich über 90 Höhenmeter. In Wegenstetten bietet sich auf einer Bank am Kreisel die erste Gelegenheit für eine kurze Pause.

Jetzt heisst es, etwas kräftiger in die Pedale treten: Auf der Wegenstetterstrasse geht es deutlich steiler als bisher knapp 100 Höhenmeter Richtung Schupfart auf den Pass ins Fischingertal. Am Abzweiger Flugplatz kreuzt die Veloroute den Fricktaler Höhenweg, der hier vom Flugfeld kommend auf die Ruine Thierstein hinaufführt. Die Tour geht aber ins Tal hinunter nach Schupfart, eine Abfahrt, die man mit gutem Gewissen geniessen sollte.

In Schupfart kann man Kräfte sammeln vor dem wirklich steilen Anstieg auf den Wolberg auf 545 Meter hinauf Richtung Gipf-Oberfrick: Die 100 Höhenmeter über die Schönenbühlstrasse, die von der Eikerstrasse rechts abbiegt, hinauf zum Grillplatz Gipf-Oberfrick haben es in sich. Konzentration ist ausserdem erforderlich, weil das schmale asphaltierte Strässchen recht befahren ist. Ist der höchste Punkt durch den Wald hindurch erreicht, hat man eine typische Jurahochebene mit Landwirtschaft und vereinzelten Bäumen vor sich. Ist es an diesem Tag heiss, sollte hier ein kühles Lüftchen erfrischen.

Als wären Riesen am Werk gewesen
Der Weg schlängelt sich durch die Äcker und Felder, bevor es auf der anderen Seite der Hochebene ebenso steil wie den Weg hinauf wieder nach Gipf-Oberfrick hinuntergeht. Hier kann man es richtig laufen lassen – Vorsicht nur vor landwirtschaftlichen Maschinen und Gegenverkehr! Die Topografie des östlichen Hangs des Wolbergs ist mit seinen runden Treppenstufen sehr eigentümlich: Es wirkt, als hätten Riesen hier runde Steine aufgehäuft, über die Gras gewachsen wäre.

Im Talboden des Bruggbachs in Gipf-Oberfrick geht der Weg nach rechts weiter entlang der Landstrasse Richtung Wittnau, von der man aber vor dem Ort links nach Wölf linswil abbiegt. Hier besteht der Veloweg leider nur aus einem Streifen am Strassenrand: Politiker mögen dies einen Veloweg nennen, Velofahrer nicht. Nur vereinzelte Autofahrer haben schon etwas vom Mindestabstand beim Überholen von Velos gehört. In Oberhof führt der offizielle Veloweg weiterhin auf der Benkenstrasse entlang. Wer keine Lust hat, auf der Autostrasse zu fahren, zumal sie nun zügig ansteigt, biegt in Oberhof über die Dorfstrasse in die Moosstrasse ab.

Hier führt ein asphaltierter Landwirtschaftsweg parallel zur Autostrasse auf das Benkerjoch; bis auf die letzte kurze Strecke ist er auch für Rennräder geeignet. Nach dem Dorfausgang gilt es, rechts abzubiegen um einen Hügel herum zum Schützenhaus Oberhof-Wölflinswil. Die Ockertstrasse führt zum Hof «Oberhof»; hier geht es geradeaus weiter. Dann kommt der versprochene zweite sehr steile Stich, um die insgesamt 200 Höhenmeter seit Oberhof zum Benkerjoch zu überwinden. An den nächsten Kreuzungen geht es zweimal links zurück zur Autostrasse, auf der man die letzten f lachen 100 Meter (Länge nicht Höhe!) zum Pass überwindet.

Adieu Fricktal
Hier verlässt die Velotour das Fricktal – ohne geht es die letzten Kilometer nicht nach Aarau. Mit 16 Prozent ist die Steigung hinter dem Benkerjoch hinunter nach Küttigen angegeben: Zum grossen Glück geht es diese nun hinunter und nicht hinauf. Die restliche Strecke über Benkenstrasse, Hauptstrasse, Neue Stockstrasse und über die Stadtgrenze von Aarau die Küttigerstrasse geht es nur noch grosszügig bergab und zum Abschluss über die Aarebrücke in die Altstadt der Kantonshauptstadt hinein.


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