Unterstützung beim zuhause Altwerden

  26.04.2025 Fricktal

Zehn Fricktaler Gemeinden beteiligen sich am Projekt «Betreut in der Gemeinde»

Der Verein für Altersbetreuung im Oberen Fricktal (VAOF) initiierte 2023 das Projekt «Betreut in der Gemeinde». Die Plattform «Älterwerden im Fricktal» unterstützt die ältere Generation und ihre Angehörigen bei der Suche nach den richtigen und individuell zugeschnittenen Angeboten im Alltag, insbesondere in Gesundheitsfragen.

Susanne Hörth

Als Seniorin und Senior so lange wie möglich ein selbstbestimmtes Leben in der Wohngemeinde führen zu können, wünschen sich viele. Entsprechend zugenommen hat auch das Angebot altersgerechter und hindernisfreier Wohnungen in den Fricktaler Gemeinden. Das wiederum erfordert auch eine umfassende Unterstützungspalette im Alltag. Die braucht es auch, weil durch die medizinischen Fortschritte die Gesundheitsversorgung immer ambulanter wird. «Einerseits verkürzen sich Spitalaufenthalte und andererseits wird eine Rückkehr in die angestammte Lebenssituation immer wahrscheinlicher», erklärt Barbara Steiger, die zusammen mit Isabel Pfister das Projektteam von «Betreut in der Gemeinde» bildet. Angebote im häuslichen und intermediären Bereich würden den jetzigen und künftigen Bedarf nicht decken. «Zusätzlich sind sie grösstenteils fragmentiert und erfordern eine Koordination. Insbesondere soziale und betreuerische Angebote sind gefordert, dies in Ergänzung zu den ambulanten pflegerischen Leistungen.» Hier setzt das Projekt «Betreut in der Gemeinde» an.

Älterwerden im Fricktal
Im April 2024 wurde die digitale Plattform «Älterwerden im Fricktal» lanciert. Sie koordiniert die bestehenden Angebote und stimmt diese individuell auf die jeweiligen Bedürfnisse der Seniorinnen und Senioren ab. Seit Jahresbeginn beteiligen sich mit Densbüren, Frick, Gipf-Oberfrick, Herznach-Ueken, Laufenburg, Oberhof, Oeschgen, Schwaderloch, Sisseln und Wölflinswil bereits zehn Gemeinden an dem Projekt «Betreut in der Gemeinde – Älterwerden im Fricktal». Eine Erweiterung sei in Anlehnung an die Stossrichtung der kantonalen Gesundheitspolitischen Gesamtplanung 2030 angedacht, erklärt Barbara Steiger. Gestärkt wird die Plattform vom «Netzwerk Alter». Dessen Kick-Off-Veranstaltung fand auf Initiative des Projektteams am 27. März in Frick statt (die NFZ berichtete). Ein weiterer Kick-Off, für ein «Netzwerk Freiwilligenorganisationen», findet, gemeinsam mit «benevol», dem Kompetenzzentrum für Freiwilligenarbeit im Kanton Aargau, in diesem Herbst statt.

Koordinationsplattform und Drehscheibe
«Das selbstbestimmte Älterwerden im Fricktal erfordert eine koordinierte Versorgungsregion», betont Barbara Steiger. «Alle Akteure in der Altersarbeit stehen für eine gute Koordination und Zusammenarbeit ein, binden die Zivilgesellschaft aktiv ein und arbeiten systematisch zusammen.» Sorgfältig aufeinander abgestimmte Angebote würden dazu beitragen, dass es zu weniger Wiedereintritten nach Spitalaufenthalten sowie zu guten Übergängen zwischen den Leistungserbringern komme.

Für die ältere Bevölkerung und ihre Angehörigen vereinfache das Projekt den Zugang zu umfassenden Informationen über Dienstleistungen, abgestimmt auf die individuellen Bedürfnisse. «Die Versorgung wird nicht nur auf medizinische Behandlungen abgestimmt, sondern auch auf Betreuung, Prävention und Rehabilitation.» Als positiven Zusatzeffekt hebt die Projektleiterin auch die Steigerung der Lebensqualität sowie weniger Isolation durch soziale Teilhabe hervor. Die teilnehmenden Gemeinden profitieren unter anderem von einer besseren Vernetzung lokaler Akteure sowie einer nachhaltigen Gestaltung bei der Versorgung der älteren Einwohnerschaft.

Die Versorgungskette und ihre Akteure
«Durch die Abstimmung der Angebote entsteht eine Versorgungskette, die sich konsequent auf die Bedürfnisse der Klienten und Klientinnen konzentriert.» Barbara Steiger hält hierzu auch fest, dass die Synergie von professioneller und privater Unterstützung es den Frauen und Männern ermögliche, in einer vertrauten Umgebung selbstbestimmt älter zu werden. «Diese kontinuierliche und durchgängige Versorgung ist besonders wichtig für Menschen, die über einen langen Zeitraum Betreuung benötigen, zum Beispiel mit einer chronischen Erkrankung.» Zu den Akteurinnen und Akteuren in dieser ineinandergreifenden Versorgungskette gehören Gemeindeverwaltungen, Fachorganisationen (Spitex, Pro Senectute, Schweizerisches Rotes Kreuz, VAOF), Freiwilligenorganisationen, Apotheken und lokale Institutionen wie Kirchen oder Kulturzentren.

Mit weiteren öffentlichen Veranstaltungen, Einrichtungen von Info-Points an bestehenden Begegnungsanlässen und Verbreitung durch alle involvierten Stellen soll «Betreut in der Gemeinde – Älterwerden im Fricktal» noch bekannter werden.

Finanzielle Unterstützung erhält das Projekt seit 2024 und noch bis 2026 aus dem Swisslos-Fonds. Der Verein Altersbetreuung im Oberen Fricktal beteiligt sich ebenfalls finanziell am Projekt. Getragen wird es auch durch die beteiligten Gemeinden sowie durch Unterstützungen durch Stiftungen (u.a. PALA-Stiftung Laufenburg).

Mehr Infos unter www.aelterwerden-fricktal.ch


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