Trotzen wir dem Duden

  18.01.2024 Kolumne

MEIN NEUJAHRSWUNSCH

Was ist ein Wunsch?
Im Duden steht: «Begehren, das jemand bei sich hegt oder äussert, dessen Erfüllung mehr erhofft als durch eigene Anstrengungen zu erreichen gesucht wird» Ist es das, was ich möchte? Mit Hoffnung uns etwas wünschen – ohne persönliche Anstrengung, für den Wunsch etwas zu leisten? Eine Floskel, kurz ausgesprochen, ohne später zu wissen, ob der Wunsch in Erfüllung ging. Nein, das möchte ich nicht. Ich wünsche mir, dass wir uns Zeit nehmen. Jetzt! Zeit, um einander zuzuhören. Einander dadurch Freude bereiten. Generationsübergreifend. In meinem täglichen Umfeld habe ich das Glück, immer wieder Menschen anzutreffen, welche den Moment des Austausches geniessen. Einen kleinen Moment innehalten – zuhören und erzählen. In meinem Fall ist dies oft mit einer Kaffeepause verbunden. In der Offenen Jugendarbeit Möhlin darf ich jungen Menschen zuhören, welche Themen sie aktuell beschäftigen. Welche Ziele sie verfolgen. Was ihnen im Leben Freude bereitet, welche Ängste Jugendliche heute begleiten. In den Begegnungen im Wohnund Pflegezentrum Stadelbach lerne ich unterschiedliche Menschen kennen, welche viel aus der Vergangenheit zu erzählen haben. Spannende Momente, schöne Geschichten, die mich zum Schmunzeln bringen, aber auch Geschichten, die mich nachdenklich machen. Egal welches Alter die Erzählenden haben – es ist schön, wenn das Gegenüber eine persönliche Anekdote erzählt. Mein Neujahrswunsch: Ich wünsche mir, dass wir auch Wünsche äussern, bei welchen wir durch persönliche Anstrengungen zum Erfolg mitwirken können. Trotzen wir dem Duden.

SEVERIN SCHÜRCH, GESCHÄFTSLEITER OFFENE JUGENDARBEIT MÖHLIN (JAM)


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