Traumstart in die gemeinsame Zukunft
30.05.2024 Fricktal, FussballEin «Projekt» nannte man im Sommer 2023 den Zusammenschluss der Frauenteams von Möhlin, Frick (ehemals Team Fricktal) und Rheinfelden. Und mutig war das erklärte Ziel für die erste gemeinsame Saison: der Aufstieg in die 2. Liga. Jetzt ist er geschafft – und wie!
Zweifellos war es mutig, zu Beginn der Saison 2023/24 den Aufstieg zum Saisonziel zu erklären; bei Spielerinnen, welche vorher klare Rivalinnen waren, ja sogar Derby-Rivalinnen. Mutig bei zwei Teams, welche in der letzten Saison im Mittelfeld abschlossen und mutig, wenn man drei Vereine zusammenschliesst. Denn bekanntlich verderben zu viele Köche den Brei.
Diese Köche hatten ihr Werk, oder ihre Spielerinnen jedoch im Griff. Bereits zur Winterpause sah es hoffnungsvoll aus, mit einem kleinen Punktevorsprung lag das Fricktaler Team an der Spitze der 2. Liga. Die Winterpause war jedoch lang und es gab in der Vorrunde so einige brenzlige Spiele. Trotz guter Vorbereitungsspiele wurde es dann gleich im ersten Rückrundenspiel gegen Bubendorf enorm knapp. Erst in allerletzter Sekunde konnte der Ausgleich noch erzielt werden. Es stellte sich schon die Frage, ob die Nerven wohl doch etwas flattern.
Nervenstark und überzeugend
Bereits nach dem nächsten Spiel war diese Aussage jedoch vergessen. Gleich mit 11:0 wurde Breitenbach vom Platz gefegt und ab dort nahm es seinen Lauf. In keinem Spiel liess das FFT Rheinfelden/Möhlin/Frick den Gegnerinnen wirklich viel Raum oder Torchancen. Es gab Situationen, in denen es etwas länger dauerte, bis das erste Tor fiel. Es gab Spiele, in denen so Manches nicht gelingen wollte. Aber immer wieder fand das Team ins Spiel zurück und siegte am Ende doch deutlich.
Ebenfalls sehr überzeugend unterwegs war jedoch auch der FFV Basel, der mit nur vier Punkten Rückstand dicht auf den Fersen des FFT Rheinfelden/Möhlin/Frick blieb. Das Direktduell wurde wetterbedingt von Ende April auf Ende Mai geschoben und so stieg der Druck immer mehr an. An einem Mittwochabend war es dann soweit. Auf dem nicht so beliebten, engen Kunstrasenfeld im «Joggeli» fand das Duell statt. Den Seitenlinien entlang viel Publikum und das Spiel forderte nervlich so Einiges. Das FFT kam weniger gut in die Gänge als der FFV und geriet früh unter Druck. Die Gegnerinnen spielten gekonnte lange Bälle auf ihre schnellen Spielerinnen und brachten das FFT so Mal um Mal unter Druck. Doch mit einzelnen Nadelstichen gelang, eher gegen den Spielverlauf, noch vor der Pause das erste Tor.
In der 50. Minute gelang dem FFT das 2:0. Der FFV stürmte weiter auf das Tor des FFT und konnte so den Anschlusstreffer erzielen. Die Fricktalerinnen liessen die Köpfe jedoch nicht hängen, sondern kämpften weiter und als der Schiedsrichter das Spiel beendete, brachen die Dämme: Es wurde gejubelt, als wäre der Aufstieg bereits in trockenen Tüchern. Das war er jedoch noch nicht. Aus den letzten drei Spielen fehlten noch zwei Punkte. Zwei Punkte, die die Fricktalerinnen äusserst souverän schon im nächsten Spiel gegen Arlesheim erspiel-ten. Mit 5:0 siegte das FFT und liess den Gegnerinnen kaum eine Torchance zu. Wäre das Fricktaler Team nicht selber so erfolgreich gewesen, man hätte sogar noch Schützenhilfe erhalten, denn der FFV verlor sein Spiel. So war am Sonntag, 26. Mai klar: Die Frauen des FFT Rheinfelden/Möhlin/Frick haben die Erwartungen erfüllt und sogar übertroffen und steigen nach absolvierten 20 Runden sehr souverän mit über 100 geschossenen und bis zum zweitletzten Spieltag lediglich 17 erhaltenen Toren, zwei Unentschieden und 18 Siegen in die 2.Liga auf.
Weil alle alles gaben
Dieser Erfolg wäre nicht möglich gewesen, wenn nicht alle 23 Spielerinnen bereit gewesen wären, viel zu leisten sowie für das gemeinsame Ziel auch mal in den Hintergrund zu treten. Wenn nicht jede einzelne Spielerin bereit gewesen wäre, ihr Maximum zu geben, wenn sie zum Einsatz kam. Es wäre nicht möglich gewesen ohne den unermüdlichen Einsatz des Trainers Patrick Probst und des Assistenten Daniel Schäuble. Er wäre nicht möglich gewesen ohne die drei Vereine und ihre Verantwortlichen, insbesondere die administrative Leitung durch Stephan Menzinger.
Und natürlich wäre es auch nicht möglich gewesen ohne die tolle Unterstützung im Umfeld: Sei es durch Anfeuern am Feldrand, durch Hütedienste, durch motivierende Worte, durch Verständnis für Fehlzeiten und durch viel Arbeit im Hintergrund. «Das FFT Rheinfelden/Möhlin/Frick sagt Danke!» Nun gilt es noch die letzten beiden Partien erfolgreich über die Bühne zu bringen. (mgt)
FFT Rheinfelden/Möhlin/Frick – FC Röschenz, Samstag, 1. Juni, 18 Uhr, Schiffacker Rheinfelden, mit Pokalübergabe und Meisterfeier.