Tanzen mit P(a)arkinson
19.04.2025 RheinfeldenMit einer beschwingten Schlussstunde ging kürzlich im Kultur- und Eventlokal Aurea in Rheinfelden ein ganz besonderes Pilotprojekt zu Ende: «P(a)arkinson Tanzen». Acht Wochen lang trafen sich jeweils Paare – mindestens ein Partner davon an Parkinson erkrankt – um gemeinsam zu tanzen, zu lachen, das Gleichgewicht zu stabilisieren und neue Bewegungsfreude zu entdecken. Die Wirkung? Beeindruckend.
«Es war jede Woche aufs Neue berührend zu sehen, wie positiv sich die Bewegungen der Teilnehmenden innerhalb einer Stunde veränderten», berichtet Sabine Anderhub, Initiantin des Projekts und Gastgeberin im Aurea. Für sie war von Anfang an klar: Dieses Projekt muss stattfinden – und es muss weitergehen. Denn wissenschaftliche Studien belegen längst, was in Rheinfelden nun auch praktisch spürbar wurde: Paartanz kann die motorischen Fähigkeiten von Parkinson-Patientinnen und -Patienten spürbar verbessern. Der Kurs wurde von einer professionellen Tanzlehrerin geleitet.
Ein Projekt, das bewegt
Anders als viele ähnliche Angebote setzt das Rheinfelder Projekt konsequent auf das Tanzen im Paar. «Die Idee ist, dass sich Paare gemeinsam anmelden – sei es ein Partner, ein Kind, ein Freund oder eine freiwillige Begleitperson. So können die gelernten Bewegungsabläufe auch zu Hause geübt werden», erklärt Anderhub. Finanziell wurde der erste Kursblock durch den Lions Club Fricktal ermöglicht.
Auf der Suche nach einer Trägerschaft
Trotz den durchwegs positiven Rückmeldungen ist die Zukunft des Projekts ungewiss. Eine dauerhafte Trägerschaft wird derzeit noch gesucht. «Unser Ziel wäre es, zwei bis drei Kursreihen pro Jahr mit jeweils acht Lektionen durchzuführen», so Anderhub. Die Kurskosten für Betroffene liegen bei 200 Franken. Die Begleitpersonen sollen weiterhin kostenfrei teilnehmen können – aus Überzeugung und Fairness.
Ein nächster Kursstart ist derzeit offen. Doch die Hoffnung gibt man im Aurea nicht auf. «Wir glauben fest daran, dass sich noch ein Sponsor oder eine Stiftung findet, die das Potenzial dieses Projekts erkennt und unterstützt», sagt Sabine Anderhub entschlossen. «Wenn nicht heute, dann eben morgen.» (mgt)