SwissShrimp stellt sich neu auf

  19.10.2023 Wirtschaft, Fricktal

Wechsel an der Spitze des Fricktaler Crevetten-Produzenten

Es ist ein schwieriges Jahr für die Rheinfelder SwissShrimp AG: Seit März sind keine Crevetten aus Fricktaler Produktion mehr zu kaufen, weil es Probleme beim Wachstum der Tiere gab. Bald soll der Verkauf aber wieder starten. Gründungsmitglied Rafael Waber tritt als Geschäftsführer zurück. Sein Nachfolger ist kein Unbekannter.

Valentin Zumsteg

Der Wechsel an der Spitze der Rheinfelder SwissShrimp AG ist bereits erfolgt: Per 1. Oktober hat Rafael Waber, Gründungsmitglied und Gesicht des Start-up-Unternehmens, die Geschäftsführung abgegeben. «Ich habe diesen Wunsch bereits vor anderthalb Jahren geäussert und auch die Generalversammlung informiert», erklärt der 43-Jährige gegenüber der NFZ. Der Vater von zwei kleinen Kindern, der im Solothurnischen wohnt, möchte künftig mehr Zeit für seine Familie aufbringen können. Er bleibt aber im Verwaltungsrat und wird vorerst verschiedene Projekte, wie zum Beispiel die laufende Aktienkapital-Erhöhung, operativ betreuen. Daneben sucht er eine neue Stelle in den Bereichen Marketing oder Unternehmensberatung im Grossraum Solothurn.

Ehemaliger Generalsekretär im Gesundheitsdepartement
Sein Nachfolger als Geschäftsführer der SwissShrimp AG ist im Aargau nicht unbekannt, es handelt sich dabei um Matthias Laube. Er war von 2018 bis 2019 rund ein Jahr Generalsekretär des Departementes Gesundheit und Soziales unter der damaligen Regierungsrätin Franziska Roth. Laube hat ursprünglich Wirtschaftswissenschaften an der Uni Zürich studiert und war danach im Bankwesen tätig. Anschliessend wechselte er zum Geheimdienst, wurde Bereichsleiter im Bundeslagezentrum des Nachrichtendienstes (NDB). Nach dem Intermezzo als Generalsekretär des Aargauer Gesundheitsdepartements arbeitete er zuletzt als Geschäftsführer eines Seniorenzentrums im Berner Seeland. «Ich verfüge über grosse Führungserfahrung», erklärt der 53-Jährige, der in Lostorf wohnt. Sein Ziel bei der SwissShrimp AG ist klar: Das Pionierunternehmen in den Regelbetrieb zu überführen. Denn die letzten Monate waren nicht einfach für den Betrieb. «Wir hatten Probleme mit der Überlebensrate und dem Wachstum der Tiere», schildert Rafael Waber. Deswegen hat das Unternehmen den Verkauf der Produkte im März gestoppt und mit internationalen Fachleuten verschiedene Massnahmen in die Wege geleitet (die NFZ berichtete).

Es gibt einen Liquiditätsengpass
Ursprünglich war geplant, im Sommer wieder mit dem Verkauf der Crevetten zu beginnen, doch das verzögerte sich, weil vor den Sommerferien bei der Aufzucht nochmals von Grund auf neu begonnen wurde. Dazu mussten alle Becken geleert werden. Der Aufwand hat sich gelohnt: «Jetzt sind das Wachstum und die Überlebensrate so hoch wie nie», erklärt Rafael Waber. Er geht davon aus, dass Ende Oktober wieder Shrimps aus Fricktaler Produktion auf den Markt kommen. Ziel ist es, dass im laufenden Jahr mindestens 10 Tonnen verkauft werden können, im nächsten Jahr sollen es 45 Tonnen sein.

Die vielen Monate ohne nennenswerte Umsätze schlagen sich auf die Finanzen nieder, es gibt einen Liquiditätsengpass. Aus diesem Grund läuft derzeit eine Kapitalerhöhung, die noch bis Mitte November dauert und zwischen drei und sechs Millionen Franken bringen soll. Das junge Unternehmen musste schon viele Herausforderungen meistern – Waber und Laube sind überzeugt, dass dies auch jetzt wieder gelingen wird.


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