Der neue Roman «Ohne Halt bis Colmar», sorge für schlaflose Nächte, warnte Margret Siegenthaler, vom Vorstand des Vereins Magidunum, als sie die dritte Lesung von Hedy Campani aus Magden anmoderierte. Gespannt warteten die Besucher auf das Warum. Weil die Geschichte derart «gluschtig» mache, weiterzulesen, ergänzte sie. Was passiert mit Veronique, einer geschäftstüchtigen und äusserst korrekten Filialleiterin, als sie irrtümlicherweise auf dem Nachhauseweg in den falschen Zug steigt und ungewollt nach Colmar fährt? Wer ist der zuvorkommende Fremde namens Pierre, der ihr mit Übersetzen hilft, als der arrogante Schaffner behauptet, kein Deutsch zu verstehen? Wird er die ihn faszinierende Frau wieder finden oder gibt er die Suche auf? Und wer ist diese sonderbare und wirre Frau im roten Mantel, die immer wieder für Unruhe sorgt und in die Klinik eingewiesen werden muss? Wird ihr Schwager Armin gut für sie sorgen oder führt er sonst etwas im Schilde? Fragen über Fragen.

Mucksmäuschenstill war es in der Museumsgalerie, als die Autorin zu lesen begann. Alle Blicke waren auf sie gerichtet. Ihre natürliche Art, wie sie verschiedene Abschnitte und Personen lebendig machte, war fesselnd. Und doch wusste am Ende niemand, wie es ausging. Jeder vorgetragene Part hätte genauso gut anders weitergehen können. Gekonnt verstummten ihre Worte immer just dort, wo man noch gerne länger zugehört hätte. Somit blieben die Wiesos, Warums und Weshalbs offen. Offen für die schlaflosen Nächte.

In der Mitte des ersten Parts und am Schluss überraschte ihr Ehemann Richi Feusi mit Chansons und Gitarrenklängen. Es war ein gelungener Anlass. (mgt)