Wie gut kennen Sie sich in unserer Region aus? Geografisch? Historisch? Allgemein? Machen Sie den Check!

  15.11.2024 Politik

Wie gut kennen Sie sich in unserer Region aus? Geografisch? Historisch? Allgemein? Machen Sie den Check!

Sind Sie politisch interessiert? Gehen Sie wählen? – Dann gehören Sie einer Minderheit an.

Peter Schmid*

Amerika hat gewählt. Das Interesse war hoch. Millionen liessen sich registrieren und wählten. Es stand viel auf dem Spiel: Die Frage, wer in den nächsten vier Jahren regieren werde, liess niemanden kalt. Seine Gegner schauderten bei der Vorstellung, dass der notorische Lügner und Betrüger noch einmal an die Schalthebel der Macht gelangen könnte. Bei seinen Bewunderern erlangte er endgültig den Kultstatus des zornigen, unzerstörbaren Halbgottes, der sogar einen Attentatsversuch auf ihn weggrinste. Das alles elektrisierte die Massen.

Auch der Aargau hat gewählt. Das Interesse war gering. Besonders im Fricktal. Die Frage, wer in den nächsten vier Jahren die Kantonsregierung bilden werde, liess viele kalt. Die Stimmbeteiligung im Bezirk Rheinfelden betrug 25,3 %.

Was der Vergleich hergibt? Zunächst ist es ein normaler Vorgang in einem demokratischen Staatsgebilde, hüben wie drüben. Die Wahl des mächtigsten Mannes der Welt (der einmal mehr eine Frau verhinderte) ist halt schon etwas mitreissender als die Zusammensetzung einer durchschnittlichen Provinzadministration. Doch es ging ja schon um etwas mehr: Da wurde einer gewählt, der ja eigentlich schon mal die Demokratie abschaffen wollte. Und die für ihn hilfreichen Unterstützer dazu fand: gut bezahlte Anwälte, aufhetzende Medien- leute, grobschlächtige Kapitolstürmer. Schwarzmaler prognostizierten nach seinem Wahlsieg bereits, die Amerikaner hätten die Qual der Wahl nun endgültig hinter sich. Der viel umjubelte Triumphator, der es mal wieder allen gezeigt hat, würde bis in vier Jahren genügend Zeit haben, das lästige Wahl-Prozedere abzuschaffen. Und eine Mehrheit seiner Landsleute würde dann das Ende der Demokratie wenig bedauern.

Zurück zu uns: Wie viel bedeutet uns die Demokratie? Drei Viertel der Stimmberechtigten verzichteten im Oktober auf eine Wahlbeteiligung. Warum ist das so? Ich habe mich bei Wahlabstinenzlern nach den Gründen erkundigt. Hier eine nicht repräsentative Auswahl an Antworten:
• Ich bin zufrieden mit den jetzigen Zuständen. Es braucht keine
Veränderungen.
• Meine Träume erfüllt mir kein Politiker.
• Was in Aarau passiert, kümmert mich nicht wirklich.
• Ich dachte, unsere Regierung ist in Bern.
• Die machen sowieso, was sie wollen.
Alles nur Oberschnuuri.
• Politik – wie langweilig! • Die kümmern sich nicht um die wahren Anliegen des Volkes.
• Zeig mir den Politiker, der mir meine
Krankenkassenprämie bezahlt.
Oder warum nicht gleich einen Ferrari Testarossa? In der Realität ist es halt gerade umgekehrt, da finanziert der Autoverkäufer (Musk) erfolgreich die Politik (Trump). In seiner Hilfsfunktion braucht es dazu (vorläufig noch) den Wähler.

Dass die beste aller Staatsformen gegenwärtig einen schweren Stand hat, zeigt sich auch in einigen Nachbarländern, in denen die Politlandschaft gerade umgepflügt wird.

Und bei uns? Gilt das Motto, lieber langweilig, dafür stabil? Auch die sonst eher bedächtigen Fricktalerinnen und Fricktaler scheinen beunruhigt. So hat mir eine Bekannte, die bei der Telefonseelsorge arbeitet, geschildert, dass nach Trumps Wahlsieg zutiefst Verunsicherte angerufen hätten. Ob Rechtschaffenheit und Anstand jetzt endgültig abdanken würden? Ob man das in Kursen lernen könne: notorisches und wirksames Lügen, unverschämtes Auftreten, Fertigmachen des politischen Gegners, vor allem, wenn es sich um eine Frau handelt? Aber auch praktische Anliegen wurden geäussert: Ob so eine gelbe Föhn-Frisur förderlich für die eigene Karriere sei?

Lauter neue Sorgen. Und es gibt nicht nur die Qual der Wahl. Auch die Qual nach der Wahl.

Zu den heutigen Wettbewerbsfragen:
1. Welche Aussage stimmt für die neu gewählte Aargauer Kantonsregierung?
a) eines von fünf Mitgliedern ist eine Frau
b) es ist ein reines Männergremium
c) zwei Mitglieder sind Frauen

2. Wie viele Frauen aus dem Fricktal
waren Mitglied des Regierungsrates?
a) eine
b) zwei
c) drei


Wissen Sie die Lösung?

Schreiben oder mailen Sie uns, die Lösungen. Unter den richtigen Antworten, welche auf der Redaktion bis am nächsten Mittwoch eintreffen, verlosen wir einen Einkaufsgutschein im Wert von 50 Franken. Der Gewinner oder die Gewinnerin wird in der NFZ vom nächsten Freitag publiziert.

NEUE FRICKTALER ZEITUNG
Baslerstrasse 10
4310 Rheinfelden redaktion@nfz.ch


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote