Patrouille Suisse-Jet kollidierte beinahe mit Segelflugzeug

  13.02.2025 Brennpunkt, Fricktal

Schwerer Vorfall bei Jubiläumsfeier des Flugplatzes Schupfart

Das war knapp: Im Juni 2018 kam es am Jubiläums-Flugtag in Schupfart beinahe zu einer Kollision zwischen einem Tiger der Patrouille Suisse und einem privaten Segelflugzeug.

Valentin Zumsteg

Das Jubiläum hätte in einer Tragödie enden können: Am 30. Juni 2018 feierte der Regionalverband Fricktal des Aero-Clubs der Schweiz das 50-Jahr-Jubiläum des Flugplatzes Schupfart. Bei einer Vorführung der Kunstf lugstaffel Patrouille Suisse am Flugtag kam es über dem Gemeindegebiet von Zeiningen zu einer Beinahe-Kollision zwischen einem Tiger und einem Segelflugzeug. Der Pilot des Segelflugzeuges, ein 50-jähriger Deutscher, hielt sich unerlaubterweise in dem eigens für die Veranstaltung erlassenen Flugbeschränkungsgebiet auf. Dies geht aus einem Bericht der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST) hervor, der am Montag veröffentlicht wurde. Die SUST spricht von einem schweren Vorfall.

Ohne Transponder unterwegs
«Die Fastkollision zwischen der Patrouille Suisse im Verbandsflug während einer Kunstf lugvorführung und einem Segelflugzeug auf einem Streckenflug entstand, weil sich das Segelf lugzeug in einem temporären Flugbeschränkungsgebiet aufhielt, das zur Minimierung des Risikos von unerwünschten Annäherungen oder gar Kollisionen zwischen der Patrouille Suisse und den übrigen Luftraumnutzenden rund um den Flugplatz Fricktal-Schupfart eingerichtet worden war», heisst es im Bericht. Das Segelflugzeug, das vom Flugplatz Winzeln-Schramberg im Schwarzwald gestartet war, verfügte über keinen Transponder. Für die militärische Einsatzzentrale blieb es dadurch unsichtbar, weshalb sie den Leader der Patrouille Suisse vor der gefährlichen Annäherung nicht warnen konnte.

Der Pilot des Segelf lugzeuges trat während der Flugvorführung der Patrouille Suisse auch nicht mit dem Flugplatz Fricktal-Schupfart in Funkkontakt, um seine Position mitzuteilen, weshalb die Koordinatoren, respektive der Kommandant der Patrouille Suisse, den Leader ebenfalls nicht warnen konnten. «Der Leader der Patrouille Suisse musste sich während der Flugvorführung auf den Flugweg und die Einteilung der Formationen konzentrieren. Er sichtete das Segelflugzeug erst zu einem Zeitpunkt, zu dem ein Ausweichmanöver im Verband nicht mehr möglich war», wird weiter festgehalten. Der Pilot des Segelflugzeuges hatte Lärm von Jettriebwerken wahrgenommen und erst danach Flugzeuge der Patrouille Suisse im Vorbeiflug gesehen. Auch wenn er den Verband einige Sekunden früher gesehen hätte, wäre ein Ausweichmanöver wegen der grossen Geschwindigkeit des Verbands wirkungslos gewesen.

Sie kamen sich sehr nahe
Die geringsten ermittelten Abstände zwischen dem Segelf lugzeug und der Patrouille Suisse betrugen vertikal rund 40 Meter und horizontal rund 100 Meter. Die SUST wertete auch Fotos aus, die von einer Privatperson von Zeiningen aus geschossen worden waren. «Zwischen der rechten Flügelspitze des Segelf lugzeuges und des Hecks des Tigers resultiert in der Bezugsebene der Auswertung ein Abstand von 25 Metern», heisst es dazu.

Die SUST hält klar fest: «Es ist nur dem Zufall zuzuschreiben, dass es nicht zu einer Kollision kam.» Mit Blick auf diese Ergebnisse kommt sie zum Schluss, dass bezüglich des untersuchten schweren Vorfalls keine weiteren Ergebnisse zu erwarten sind, die für die Verhütung eines solchen Zwischenfalls zweckdienlich wären. Die SUST verzichtet deshalb auf weitere Untersuchungshandlungen und schliesst die Untersuchung mit dem summarischen Bericht ab.


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