Neue Rheinbrücke bei Sisseln wird konkret geprüft
23.01.2025 FricktalFricktaler Verkehrskonzept kommt endlich in die Gänge
Das Steuerungsgremium für das Gesamtverkehrskonzept (GVK) Raum Frick-Stein-Laufenburg ist erstmals zusammengekommen. Das Projekt beinhaltet auch die vertiefende Überprüfung einer neuen Rheinquerung bei Sisseln.
Walter Herzog
Der Raum Frick-Stein-Laufenburg ist sowohl wirtschaftlich wie auch im Hinblick auf die zukünftige Siedlungsentwicklung von grosser kantonaler Bedeutung. In diesem Raum befindet sich unter anderem mit dem Sisslerfeld die grösste Arbeitsplatzreserve im Kanton Aargau und ein wirtschaftlicher Entwicklungsschwerpunkt. Dazu befinden sich Entwicklungsschwerpunkte von regionaler Bedeutung in Frick, Laufenburg und Kaisten und Wohnschwerpunkte in Stein und in Frick.
Hinzu kommen die Herausforderungen beim grenzüberschreitenden Verkehr und die neue Mittelschule in Stein.
Zweimal 500 000 Franken bewilligt
In Bezug auf die wichtige Abstimmung zwischen Siedlungs- und Verkehrsentwicklung besteht in diesem Raum Handlungsbedarf. Der Regierungsrat hat deshalb vor einem Jahr zwei Verpf lichtungskredite von je 500 000 Franken für die Erarbeitung des Gesamtverkehrskonzepts Raum Frick-Stein-Laufenburg sowie für eine vertiefte Überprüfung eines neuen Rheinübergangs in Sisseln bewilligt.
Diese Erarbeitung des GVK-Raums erfolgt voraussichtlich bis 2026, ab 2025 bis 2029 folgt die Prüfung und die allfällige Anpassung des Richtplaneintrags für eine neue Rheinquerung bei Sisseln.
Breit abgestützt
Das politische Entscheidungsgremium des GVK setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern des Kantons Aargau, des Regionalplanungsverbands Fricktal Regio, des Regionalverbands Hochrhein-Bodensee sowie der Gemeinden Eiken, Frick, Gipf-Oberfrick, Kaisten, Laufenburg, Oeschgen, Mumpf, Münchwilen, Sisseln, Stein und Wallbach zusammen. Daneben wird eine fachliche Begleitgruppe eingesetzt, in der zusätzlich zu den im Steuerungsgremium vertretenen Gemeinden die deutschen Gemeinden Bad Säckingen, Laufenburg (Baden) und Murg vertreten sind. Die Begleitgruppe dient dem Informationsaustausch und der Abstimmung, zudem kann sie Themen und Entscheide für das politische Steuerungsgremium vorbesprechen. Operativ wird das GVK durch ein Projektteam geleitet. Projektleiter ist Nicolas Mühlich von der Abteilung Verkehr, Departement Bau, Verkehr und Umwelt, des Kantons Aargau. Das Steuerungsgremium hat dieser Organisationsstruktur in seiner konstituierenden Sitzung vom 18. Dezember 2024 einstimmig zugestimmt.
Teil eines grösseren Ganzen
Zudem hat das Steuerungsgremium an der Sitzung von den grösseren Vorhaben und Planungen, welche für das GVK relevant sind (Elektrifizierung Hochrheinbahn, «Herzstück» Basel, Lückenschluss A 98 in Deutschland, Sachpläne Bund, GVK-Raum Zurzibiet) sowie von den wichtigsten Rahmenbedingungen (Personenfreizügigkeit, Zollkontrollen, Einkaufstourismus, Pendlerverkehr, Entwicklung Bevölkerung und Arbeitsplätze, geltende Gesetze und Verträge) Kenntnis genommen. Grundlagen für das GVK sind der kantonale Richtplan, die bestehenden Mobilitätsstrategien des Kantons und von Fricktal Regio, das Agglomerationsprogramm Basel, die Verkehrsstudie Hochrhein-Bodensee, das Raumkonzept Hochrhein, sowie weitere kantonale, regionale und kommunale Grundlagen. Relevante Anhaltspunkte und Aussagen zum Thema Mobilität liefern zudem das kantonale Verkehrsmodell sowie die Umfragestudie Fricktal aus dem Jahr 2024. Die Erarbeitung des GVK erfolgt unter Berücksichtigung aller Verkehrsmittel sowie in Abstimmung mit der Siedlungsentwicklung.
An der konstituierenden Sitzung vom 18. Dezember 2024 hat das Steuerungsgremium eine erste Diskussion zu den Zielen des GVK-Raums Frick-Stein-Laufenburg geführt, heisst es in der Mitteilung des Kantons. In Anbetracht der Dringlichkeit dieses Themas ist es positiv, dass das Gesamtverkehrskonzept vom Kanton nun an die Hand genommen wird. Gleichzeitig ist es aber auch wichtig, dass das Projekt zügig voranschreitet und daraus konkrete Lösungen hervorgehen, denn die Verkehrsproblematik im Fricktal wird laufend zunehmen.