Fricktal: Kampf gegen Asiatische Tigermücke wird verschärft

  28.05.2024 Brennpunkt, Fricktal

Ab sofort wird in Rheinfelden die Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke auch mit einem biologischen Larvizid bekämpft. Mitarbeiter des Werkhofes setzen das Mittel im Roberstenquartier ein.

Valentin Zumsteg

Bislang ist Rheinfelden die einzige Gemeinde im Kanton Aargau, in der die Asiatische Tigermücke entdeckt worden ist. Im vergangenen Oktober konnten dort im Roberstenquartier die ersten Populationen bestätigt werden. Die Stadt nimmt das Thema ernst und arbeitet eng mit dem Kanton und dem Schweizerischen Tropeninstitut zusammen. Vergangene Woche ist an alle Haushalte ein Flyer mit Tipps verteilt worden, wie Brutstätten eliminiert werden können (die NFZ berichtete). Am Donnerstag folgte eine Schulung für die Mitarbeitenden der Stadt, die bei der Bekämpfung der Tigermücke beteiligt sind. Denn künftig soll dem Eindringling auch mit biologischen Larviziden zu Leibe gerückt werden – damit folgen Rheinfelden und der Kanton dem Beispiel von Basel-Land und Basel-Stadt, wo die Tigermücke schon weit verbreitet ist.

«Ausbreitung verlangsamen»
«Wir werden wahrscheinlich mit der Tigermücke leben müssen. Wir tun aber alles, um die Ausbreitung zu verlangsamen», sagt Stadtoberförster Kurt Steck. Das invasive Insekt stammt aus Südostasien und gelangte durch den internationalen Verkehr nach Europa. Der kleine Stecher ist tagaktiv und kann sehr lästig sein. Zudem ist er ein potentieller Überträger von Krankheitserregern wie zum Beispiel des Dengue-, Chikungunya- oder des Zikavirus.

«Die Asiatische Tigermücke legt ihre Eier bei kleinen, stehenden Wasseransammlungen wie Topfuntersetzer, Giesskannen oder Regentonnen ab», erklärt Lisa Burger von der Koordinationsstelle Neobiota am Landwirtschaftlichen Zentrum Liebegg. Indem solche Brutstätten vermieden werden, könne die Ausbreitung gebremst und die Mückendichte auf einem erträglichen Niveau gehalten werden.

Allerdings lassen sich nicht alle Wasseransammlungen vermeiden. Deswegen wird nun im betroffenen Teil des Roberstenquartiers ein biologisches Larvizid eingesetzt. Mitarbeiter des Werkhofes «impfen» in den kommenden Tagen und Wochen zum Beispiel die Schächte im Quartier mit dem entsprechenden Granulat. Wird dieses von den Larven der Tigermücke aufgenommen, verenden sie. Alle sechs Wochen muss die «Impfung» erneuert werden.

Fallen sollen Daten liefern
Privatpersonen, die im Robersten wohnen, werden ein schwächeres Larvizid demnächst bei der Gemeinde beziehen können. Dieses soll aber nur dort zum Einsatz kommen, wo die Wasseransammlung nicht eliminiert werden kann, wie Lisa Burger betont. Ein entsprechendes Schreiben an die Anwohner ist gemäss Kurt Steck geplant. Gleichzeitig ist vorgesehen, dass das Tropeninstitut ein Monitoring durchführt. Dazu werden im Quartier Fallen für die Tigermücken aufgestellt; damit sollen Daten über die Ausbreitung gewonnen werden.

Aktuell ist Rheinfelden also noch die einzige Fricktaler Gemeinde mit bestätigten Populationen von Tigermücken. Thomas Hufschmid von der Koordinationsstelle Neobiota geht allerdings davon aus, dass sie bald auch in anderen Fricktaler Gemeinden festgestellt werden.


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