Informativer (Schilder-)Wald
30.07.2023 Kaisten, LaufenburgUnterwegs im Wald von Kaisten nach Laufenburg
Draussen im Wald unterwegs sein, dabei einiges über die Holznutzung oder die Namen der vorkommenden Pflanzen und Bäume erfahren: Dank entsprechender Beschilderungen ist das möglich.
Susanne ...
Unterwegs im Wald von Kaisten nach Laufenburg
Draussen im Wald unterwegs sein, dabei einiges über die Holznutzung oder die Namen der vorkommenden Pflanzen und Bäume erfahren: Dank entsprechender Beschilderungen ist das möglich.
Susanne Hörth
Frische Luft, Abschalten und Auftanken, den Körper und die Seele auf Erholungsmodus schalten: Die kostenlose, lediglich ein kleines Zeitfenster erfordernde Alternative zu teuren Auslandferien ist ein Waldspaziergang. Wobei Erholungsort nur einer der vielen Bereiche des Waldes darstellt. Er ist Lebensraum für Pf lanzen und Tiere. Er prägt das Landschaftsbild. Zudem ist der Wald ein Arbeitsort. Der Energieund Rohstofflieferant will gepflegt und soll gleichzeitig auch bewirtschaftet werden.
Um noch mehr über all das Erwähnte zu erfahren, bietet sich ein Spaziergang, beginnend oberhalb des Kaister Friedhofs, vorbei am Heubergweiher hin zur Laufenburger Waldhütte Ebni, an. Schon bald nach dem «Eintauchen» und «Baden» im Wald wird klar, man ist hier nicht allein. Die Tierwelt zeigt sich ab und zu, noch mehr ist sie durch die vielen Vogelstimmen spürbar. Motorengeräusche aus der Ferne machen deutlich, dass im Wald gearbeitet wird. Aufeinander aufgeschichtete Holzstämme sind sichtbare Zeugen dieser Arbeiten. Warum werden Bäume aber überhaupt gefällt? Antwort darauf gibt die gemeinsame Waldkampagne von Label Schweizer Holz und Wald Schweiz. Neben den gelagerten Baumstämmen, ein «Holzpolter», befindet sich eine Informationstafel. Darauf ist unter anderem zu erfahren: «Das Holz auf diesem Polter ist während Jahrzehnten in diesem Wald gewachsen, ohne Dünger oder umweltgefährdende Stoffe.» Weiter auch: «Solange der Baum gewachsen ist, hat er CO2 gebunden, das nun als Kohlenstoff im Holz von Gebäuden oder Möbeln gespeichert wird und bestenfalls sogar andere energie-intensive Materialien ersetzt.» Die oder der Lesende wird zudem darüber informiert, dass laut Schweizer Waldgesetz nicht mehr Holz geerntet werden darf, als nachwächst. 9 Millionen Kubikmeter Holz wachsen in der Schweiz pro Jahr nach. Das entspricht knapp einem Kubikmeter pro Einwohner. «Man könnte etwa 8 Millionen Kubikmeter ernten, ohne dem Wald zu schaden und zudem noch Platz für Waldreservate zu haben», heisst es weiter und auch, dass pro Jahr rund 6 Millionen Kubikmeter genutzt werden.
Immer wieder fallen beim Weitergehen auch die von schweren Forstfahrzeugen herrührenden, in gleichmässigen Abständen vorhandenen Schneisen zwischen den Bäumen auf. Bei einer solchen «Rückegasse» erklärt Schweizer Holz deren Notwendigkeit. Forstmaschinen dürfen sich für den Transport des Holzes ausschliesslich auf diesen Pfaden bewegen. Weiter wird ausgeführt, warum es überhaupt den Einsatz von solchen Maschinen im Wald benötigt. Unter anderem sind sie gegenüber den manuellen Arbeiten für das Forstteam weniger gefährlich.
Naturlehrpfad
«Wie heisst denn dieser Baum?» «Was ist das für ein Strauch?» «Welchen Namen hat diese Pf lanze?» Antworten darauf bekommen Spaziergänger auf dem weiteren Weg durch kleine Hinweistafeln, jeweils direkt bei den entsprechenden Gewächsen angebracht. Verantwortlich für dieses informative, kurzweilige Waldweg-Schulzimmer ist der Naturschutzverein Sulz-Laufenburg. Die Vereinsmitglieder haben den Waldlehrpfad vor über einem halben Jahrzehnt realisiert. Seither haben Zeit und Witterung ihre Spuren hinterlassen. Sie zu beheben, dieser Aufgabe hatte sich in der jüngeren Vergangenheit die Arbeitsgruppe «rund um sulz» unter der Führung eines NVSL-Vorstandsmitgliedes angenommen. Seither erstrahlen alle 108 Infotafeln in neuem Glanz und vermitteln somit weiterhin viel Wissenswertes über die Pflanzenwelt vor Ort.
Der Wald ist begehrt. Wo sich verschiedene Interessensgruppen treffen, braucht es hin und wieder auch entsprechende Vorsichts-, manchmal gar Verbotstafeln. Eine solche befindet sich kurz vor der Waldhütte Ebni bei einem Wegabbieger. Erklärt wird, dass das Reiten und das Fahren abseits von Waldstrassen und -wegen als unzulässige, nachteilige Nutzung gelten. Daher ist beides verboten.
Wir Spaziergänger verlassen unsere eingeschlagene Richtung zum Waldhaus Ebni nicht – ein Wegschild hat uns kurz zuvor den richtigen Weg bestätigt. Auch hier gibt es viel zu entdecken. Oder man ruht sich einfach kurz aus und geniesst den schönen Erhol-Augenblick unter hohen Waldbäumen.





