«Es ist eine riesige Ehre»
02.01.2025 Herznach, Fricktal, SportLucia Acklin befindet sich im Freudentaumel
Die 18-jährige Herznacher Leichtathletin Lucia Acklin erkämpfte sich in Lima (Peru) den U20-Vize-Weltmeistertitel im Siebenkampf. Als erfolgreiche Spitzen-Nachwuchssportlerin wurde sie für das «SRF 3 Best Talent Sport» nominiert und erhält dadurch die Chance, an den Sports Awards zur besten Schweizer Nachwuchssportlerin gekürt zu werden.
Bernadette Zaniolo
Lucia Acklin hat das sportliche Erfolgsgen wohl ein bisschen geerbt; hat ihr Vater Guido Acklin doch als Bobanschieber auf internationalem Parkett Sportgeschichte geschrieben und Mutter Doris war im Mehrkampf erfolgreich. Dennoch muss jeder seinen Weg selber gehen und manchmal gibt es auch Hindernisse. Im Interview mit der NFZ spricht Lucia Acklin über Höhen und Tiefen im 2024 und welche Ziele sie sich für die Zukunft gesteckt hat.
NFZ: Was bedeutet Ihnen die Nomination zum «SRF 3 Best Talent Sport»?
Lucia Acklin: Es ist eine riesige Ehre, eine von drei Nominierten über alle Nachwuchs-Sportarten zu sein. Ich habe Mitte November davon erfahren und mich sehr gefreut. Den Förderpreis von 12 000 Franken kann jede Nachwuchssportlerin und jeder Nachwuchssportler gut brauchen.
Der grösste Erfolg im 2024 war sicher der U20-Vize-Weltmeistertitel im Siebenkampf.
Ja, dieser Titel, beziehungsweise dieser Erfolg auf internationaler Ebene, bedeutet mir sehr viel. Sehr gefreut habe ich mich natürlich auch über den U20-Schweizermeistertitel über 100 Meter Hürden. Daraus ergab sich, dass ich von Swiss Athletics im November zum Youngster des Jahres gewählt wurde.
Auf was sind Sie am meisten stolz?
Der Vize-Weltmeistertitel kam für mich sehr überraschend. Ich konnte im Dezember und Januar aufgrund eines Infektes nicht trainieren. Mein Arzt riet mir davon ab. Somit fiel das Auf bautraining für den Sommer aus. Mein Trainerteam Liliane Leimgruber und Wolfgang Adler haben mich wieder langsam aufgebaut. Da die WM erst Ende August stattfand, haben wir nach dem Qualifikationswettkampf im Frühling den Sommer als Auf bau genutzt. Ich bin sehr stolz darauf, dass die Planung gelungen ist und wir die Geduld und Zuversicht immer behalten haben. Mit viel Freude startete ich dann in den Wettkampf. Diese Freude hält immer noch an. (Lacht).
Was sind Ihre sportlichen Ziele für 2025?
Ich möchte die 6000er-Punkte-Grenze schaffen und in allen Disziplinen besser werden. An der U20-Europameisterschaft im finnischen Tampere im August strebe ich eine Medaille an. Das längerfristige Ziel ist die Teilnahme an der Olympiade 2028 in Los Angeles.
Und dort eine Silbermedaille wie Ihr Vater Guido bei den Olympischen Winterspielen 1994 in Lillehammer zu holen?
Darüber mache ich mir noch keine Gedanken, es ist ein langer Weg und man muss immer gesund bleiben.
Und Ihre weiteren Ziele?
Gesund zu bleiben und voll trainieren zu können. Und die Freude, die zurzeit in mir steckt, mitzunehmen.
Eingangs haben Sie erwähnt, dass das Aufbautraining für den Sommer jeweils bereits im Dezember und Januar beginnt. Haben Sie jetzt über die Weihnachtstage auch trainiert oder konnten Sie die Feiertage geniessen?
Da bald der erste Wettkampf ansteht, hatte ich einen Tag Pause und an den anderen Festtagen einfach ein kleines Training. Ich konnte die Tage trotzdem sehr geniessen. Das Auf bautraining beginnt bereits im Oktober und ist sehr wichtig für die Leichtathleten, weil man da über längere Zeit nur trainiert und an den Grundlagen arbeiten kann.
Sie haben gerade einen bevorstehenden Wettkampf angesprochen.
Ja, das Meeting nennt sich «X-Athletics» und findet in Frankreich statt. Es ist das erste Mal für mich, dass ich international bei den Erwachsenen starten kann. Ich freue mich sehr darauf.
Seit fast zweieinhalb Jahren sind Sie an der Sportschule der Alten Kanti in Aarau. Wie sieht Ihr Alltag dort aus beziehungsweise wie viele Trainingsstunden und wie viele Schulstunden absolvieren Sie pro Woche?
An einem normalen Tag habe ich am Morgen fünf Lektionen Schule und am Nachmittag Zeit für das Training und fürs Lernen. Ich trainiere zwischen zwei und drei Stunden am Tag, Sonntag ist Ruhetag.
Und wie oft pro Woche sind Sie zusätzlich im Kraftraum in Herznach?
Normalerweise ein- bis zweimal in der Woche.
Damit Lucia Acklin den Nachwuchsförderpreis gewinnt – die Siegerin wird an den Sports Awards des Schweizer Fernsehens am 5. Januar gekürt – heisst es nun für alle Leichtathletikfans bis am 3. Januar fleissig an der Online-Abstimmung mitzumachen:
www.srf.ch/radio-srf-3/">https://www.srf.ch/radio-srf-3/ srf-3-best-talent-sport-2024medaillenhoffnungen-aus-demschweizer-sportnachwuchs