Eine Hochseilbahn über den Rhein
06.03.2025 FricktalEine Hochseilbahn über den Rhein
Elf Fricktaler Grossrats-Mitglieder und ein spezieller Vorschlag
Die Entwicklung im Sisslerfeld hat längst begonnen. Mit der Schaffung von neuen Arbeitsplätzen nimmt auch der Verkehr zu. Um dafür gewappnet zu sein, verlangen Fricktaler Grossrätinnen und Grossräte vom Regierungsrat die Prüfung einer Hochseilbahn über den Rhein im Raum Bad Säckingen und Laufenburg.
Im Sisslerfeld tut sich gerade einiges. In den nächsten Tagen beginnen die Arbeiten für die «Südspange», die Erschliessungsstrasse für das grosse Industrieareal auf Eiker Gemeindegebiet. Eine Erschliessung, die unter anderem für die geplante Ansiedlung von Bachem notwendig ist. Weitere Firmen sollen folgen. Die Planer rechnen bis zum Jahr 2040 mit bis zu 10 000 neuen Arbeitsplätzen. Schon heute sind die vier Sisslerfeld-Gemeinden Stein, Sisseln, Eiken und Münchwilen wie auch das benachbarte, deutsche Bad Säckingen vom hohen Verkehrsaufkommen stark belastet. Seit Jahren wird bereits darüber diskutiert, mit welchen Massnahmen eine Entlastung für die Region geschaffen werden kann. Eine dieser Ideen ist ein neuer Rheinübergang auf Höhe Sisseln. Für eine vertiefte Überprüfung dieser Flussquerung hat der Regierungsrat letztes Jahr 500 000 Franken bewilligt. Immer wieder mal zu hören ist von einem Vorschlag, den der Steiner alt Gemeindeammann Hansueli Bühler vor einigen Jahren vorgebracht hatte: eine Hochseilbahn über den Rhein. Diese Idee greifen elf Fricktaler Grossrätinnen und Grossräte auf und reichten sie diese Woche in Form eines Postulats beim Regierungsrat ein. «Der Regierungsrat wird aufgefordert, im Zusammenhang mit der Erarbeitung des Gesamtverkehrskonzeptes im Raum Frick-Stein-Laufenburg eine Hochseilbahn über den Rhein zwischen Bad Säckingen und Laufenburg, ins Sisslerfeld zu prüfen und aufzuzeigen, welche Vor- und Nachteile eine solche Hochbahn und welchen Einfluss diese auf die Verkehrsströme hat», so Mitte-Grossrat Alfons Paul Kaufmann, der bei diesem Vorstoss als Sprecher auftritt.
Ökologisch sinnvoll und visionär
In ihre Begründung lassen die Fricktaler Grossrätinnen und Grossräte einf liessen, dass sich laut Medienmitteilung vom 21. Januar dieses Jahres das Steuerungsgremium des Gesamtverkehrskonzepts (GVK) Frick-Stein-Laufenburg offiziell konstituiert hat. Hierzu heisst es: «Dieses Projekt beinhaltet die Erarbeitung des GVK Raum Frick-Stein-Laufenburg sowie eine vertiefende Überprüfung einer neuen Rheinquerung bei Sisseln.» Zudem mache man sich auf deutscher Seite Gedanken, ob eine alte, stillgelegte Bahnverbindung von Schopfheim nach Murg wieder in Betrieb zu nehmen ist, weil man zum Schluss gekommen ist, dass der Pendlerstrom, welcher in Zukunft aus dem Raum Freiburg/Lörrach ins Sisslerfeld zur Arbeit pendelt, mit den vorhandenen Kapazitäten auf Strasse und Bahn nicht bewältigt werden kann. «Somit stellt sich die Frage, ob die geplante Brücke über den Rhein, ohne Anschluss an die deutsche Autobahn und ohne Auf- und Abfahrt in Eiken, ein effektives Mittel zur Bewältigung der zu erwartenden Pendlerströme darstellt», heisst es seitens der Fricktaler Grossräte. «Aus diesem Grund ist bei der Gesamtverkehrsplanung zwingend auch eine mögliche Lösung mit einer Hochseilbahn über den Rhein zu prüfen», betont Kaufmann und fügt an, dass dabei zwei grosse Terminals beidseits des Rheins zu planen seien.
Die Fricktaler Politikerinnen und Politiker sind überzeugt, dass mit einer Hochseilbahn der Strassenverkehr entlastet werden kann, ohne dass Strassenraum, respektive zusätzliches Land für Schiene oder Bus bereitzustellen ist. «Eine Hochseilbahn ist ökologisch sinnvoll und visionär.» Und: «Mit einer revolutionären Seilbahnlösung und den entsprechenden grossen Terminals, beidseits des Rheins können Anschlusslösungen an das bestehende öffentliche Verkehrsnetz umgesetzt werden. Solche Lösungen finden sich bereits in vielen Städten. In der Schweiz wäre dies eine Pionierlösung.» (sh)