Ein neues Kapitel im Sisslerfeld

  02.06.2023 Fricktal

Bachem äussert sich zur Grossinvestition

Das Familienunternehmen Bachem ist seit seiner Gründung vor rund 50 Jahren enorm gewachsen. Als Zulieferer für die Pharmaindustrie gehört die Baselbieter Firma in ihrer Branche zu den Weltmarktführern. Nun laufen die Planungsarbeiten für den dritten Schweizer Standort im Sisslerfeld.

Susanne Hörth

Beim ersten bei Bachem stattfindenden Medienfrühstück gaben CEO Thomas Meier, Verwaltungsratspräsident Kuno Sommer sowie Kommunikationsleiter Daniel Grotzky Einblicke in den Zulieferer für die Pharma- und Biotechbranche. Ebenso wurden am Hauptsitz in Bubendorf über den Stand des hier entstehenden Produktionsgebäudes K (zusätzliche 800 Arbeitsplätze) sowie die Ausbaupläne im Sisslerfeld informiert. Bei letzterem befindet man sich aktuell in der Planungsphase mit Erstellung des Zeitplanes.

Von Gesprächsbeginn an war genügend Platz für die Beantwortungen der zahlreichen Fragen. So konnte etwa Verwaltungsratspräsident Kuno Sommer bestätigen, dass trotz der ständig wachsenden Grösse der börsenkotierten Firma es weiterhin eine Familienholding bleiben wird, bei der auch der mittlerweile 80-jährige Gründer Peter Grogg noch immer Einfluss nimmt. Mit der Tochter sei ebenfalls die nächste Generation schon lange mit an Bord. Peter Grogg ist es zudem gewesen, der beim Entscheid für das Sisslerfeld und somit dem dritten Schweizer Standort den Input gegeben hatte, statt der ursprünglich anvisierten 100 000 Quadratmeter für die weitere Entwicklung gleich das Gesamtpaket mit 155 000 Quadratmetern zu erwerben.

Der Start des geplanten Produktionsbetriebs in der Sisslerfeld-Gemeinde Eiken soll bis Ende dieses Jahrzehnts mit zirka 500 Mitarbeitenden erfolgen. Bis zu 3000 Mitarbeitende könnten es laut Bachem dereinst werden. Dass in Bubendorf und bald auch im Sisslerfeld für je einen hohen dreistelligen Millionenbetrag gebaut wird, steht ebenfalls im Zusammenhang mit der guten Auftragslage. Letztes Jahr konnte der bisher grösste Lieferauftrag in der Firmengeschichte für Peptide mit einer Summe von 1,2 Milliarden Franken abgeschlossen werden.

Es wird konkret im Sisslerfeld
Im Sisslerfeld ist mit der Ankündigung der Bachem-Ansiedlung Aufbruchstimmung spürbar. Die gute, kompetente Zusammenarbeit mit den Behörden – Gemeinde und Kanton – wie auch die künftige Nachbarschaft zu den bereits angesiedelten Pharma-Werken wurden seitens Thomas Meier freudig hervorgehoben.

Warum Sisslerfeld, wollte ein Medienvertreter mit Verweis auf den herrschenden Fachkräftemangel wissen. Wäre das Ausland für den neuen Produktionsstandort nicht auch eine Option gewesen? Das Problem der fehlenden Fachkräfte bestehe auch im Ausland, so Thomas Meier. Nirgends sei zudem das Bildungssystem so gut wie in der Schweiz. Dass in der Sisslerfeld-Gemeinde Stein in den nächsten Jahren eine Kantonsschule entsteht und auch die Nähe zu den Fachhochschulen vorhanden ist, unterstreicht die Aussage des CEO. Die Hoffnung, dass an diesen Schulen der künftige Fachkräftenachwuchs ausgebildet wird, ist allgemein gross.

Die Vorarbeiten für die Ansiedlung der Bachem im Sisslerfeld haben längst begonnen. Eiken muss als Standortgemeinde 11 Millionen Franken für die Erschliessungsstrasse bezahlen. Es ist eine gebundene Ausgabe, über welche nicht abgestimmt werden konnte. Für die sogenannte Südspange läuft aktuell das kantonale Mitwirkungsverfahren. Und bei Bachem: Mit viel Augenmass habe man vor 50 Jahren in Liestal begonnen. Mit dem Sisslerfeld werde jetzt ein weiteres, neues Kapitel aufgeschlagen. «Unser Anspruch ist, bei den Peptiden die Nummer 1 zu bleiben», sagt VR-Präsident Kuno Sommer. CEO Thomas Meier fügt an: «Innovation ist das, was Bachem ausmacht.»


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote