Ein Markt wie aus dem Bilderbuch
10.10.2023 RheinfeldenEin abwechslungsreiches Angebot, warme Temperaturen und ganz viel Volk: das alles und noch viel mehr trifft auf den 74. Herbstmarkt in Rheinfelden zu. Tausende von Besucherinnen und Besucher genossen am Samstag und Sonntag das Flanieren zwischen den 162 und damit so vielen Ständen wie noch ...
Ein abwechslungsreiches Angebot, warme Temperaturen und ganz viel Volk: das alles und noch viel mehr trifft auf den 74. Herbstmarkt in Rheinfelden zu. Tausende von Besucherinnen und Besucher genossen am Samstag und Sonntag das Flanieren zwischen den 162 und damit so vielen Ständen wie noch nie. (nfz)
Tolle Begegnungen, positive Resonanz
74. Herbstmarkt in Rheinfelden
Die prächtige Oktobersonne und über 160 Stände lockten am Wochenende Tausende von Besucherinnen und Besuchern von beidseits des Rheins ins Städtchen.
Karin Pfister
Während der Mittagszeit hatte sie kurz Zeit, um über den Markt zu schlendern; den Rest des Tages verbrachte Jolanda Rohrer in der Backstube. Rund 1000 Kilogramm Magenbrot stellten sie und ihr Team während den zwei Tagen her. Vorfabriziert wurden nur die kleinen Herzchen, alles andere wurde laufend vorbereitet, gemischt und verkauft. «Es läuft sehr gut, wohl auch wegen des tollen Wetters», sagte Jolanda Rohrer am Samstagnachmittag.
Der Markt unter der prächtigen Oktobersonne lockte am vergangenen Wochenende zahlreiche Besuchende ins Städtchen; darunter viel Stammkundschaft aus Rheinfelden oder der weiteren Region. «Viele wandern auch über die Brücke zu uns», so Nathalie Wermeille, welche zum ersten Mal als Marktchefin amtete. Zum 74. Mal boten die Marktfahrerinnen und Marktfahrer ihre Waren feil; diesmal waren 162 Stände vor Ort, so viele wie noch nie zuvor. «53 Stände sind ganz neu», so Nathalie Wermeille. «Ich bin sehr glücklich durch den Markt gelaufen. Es gab viele tolle Begegnungen und ich habe noch nie so viel geredet wie in den letzten Tagen», sagte sie am Sonntagabend zufrieden. Es habe zahlreiche positive Rückmeldungen von Besuchenden und Marktfahrenden gegeben. Auch die Digitalisierung des Marktes – neu können online alle Stände und Standplätze eingesehen werden – sei gut angekommen.
Die vielen Düfte eines Marktes
Vor 25 Jahren kam Andy Neaves vom Restaurant Rhein-Mühle auf die Idee, am Herbstmarkt Thonbrötchen anzubieten; inzwischen kann er auf eine treue Stammkundschaft zählen. Rund 900 Brötchen verkaufte er am Markt-Wochenende; das Brot wird in Rheinfelden gebacken, der Thon dazu stamme aber nicht aus dem Rhein, so Neaves schmunzelnd, sondern aus dem Westindischen Ozean. Bereits im Oktober werden fleis-sig Weihnachtsdüfte verkauft, so Jiri Reiner, der hinter dem Duftschloss stand. Das Duftschloss aus dem thurgauischen Wuppenau fährt seit drei Jahrzehnten zMärt; noch gefragter als die Weihnachtsmischung sei momentan Lavendel. Anna Fux betreute die Auslage des Möhliner Tinkerfoxy, einem Atelier mit Geschenkladen. Auch bei ihr würden schon im Herbst viele Kerzen über den Ladentisch gehen. «Gut laufen auch die Armketten aus Natursteinen und unsere kleinen Zwergli.»
Auch die Buchoase am Rhy hatte einen Teil ihres Sortiments vorübergehend vom Laden an den Markttisch in der Gasse umplatziert. «Wir verkaufen sehr viele Kinderbücher, egal zu welchem Thema», so das Fazit von Charlie Maurer. Bei den Erwachsenen seien vor allem Krimis gefragt, gerne auch von Schweizer Autoren. Ein weiterer Blickfang im abwechslungsreichen und umfangreichen Marktangebot waren die vielen Lämpli von Diana Gubler. Die Einzelstücke seien alle handgemacht, so die Marktfrau aus Riehen, die ihre Waren kurz vor der Rheinbrücke darbot. Dort waren heuer zum ersten Mal Food Trucks aufgestellt. Das neue Konzept mit der Trennung von traditionellen Warenständen und Bereichen, in denen vorwiegend Essensangebote platziert waren, sei bei den Besuchenden gut angekommen, so Wermeille. Auch konstruktive Kritik habe es gegeben. «Wir hatten keinen Wurststand.» Für nächstes Jahr sei allerdings schon einer geplant. «Mein Marktchef-Vorgänger und seine Frau haben sich dazu bereit erklärt, nächstes Jahr Würste anzubieten.» Für die Jubiläumsausgabe sind noch weitere Ideen angedacht: «Wir planen einen grossen Lunapark und das Familiendörfli mit den Ständen für Kinderkleider soll vergrössert werden.»




