Im Frühling war es kalt, es gab vereinzelt sogar Ende April noch Frost. Auf warme Sommerwochen folgte dann eine regenreiche Zeit. In dieser begann auch die «Wümmet». Drei Fricktaler Winzer zur Qualität der Trauben.

Susanne Hörth

Der Sommer ist regenreich in den Herbst übergegangen. Die Nässe, vielmehr immer wieder einsetzender Regen, erschwert den Weinbauern bei der aktuellen Traubenernte die Planung. «Unterbrüche sind die Regel», betont denn auch Daniel Jeck. Zusammen mit seiner Ehefrau Desirée führt er in dritter Generation den Weinbaubetrieb «Jeck Weine» in Zeiningen. Immer mit Blick auf die Wetterprognosen werden die Helfenden aufgeboten. Das kann, wenn allen Prognosen zum Trotz doch die Sonne scheint, ganz kurzfristig erfolgen. Umgekehrt müssen bei nasser Witterung geplante Einsätze abgesagt werden. Entsprechend f lexibel müssen die Leute sein. Bei Jecks helfen durchschnittlich 10 bis 18 Leute bei der Weinlese mit, notabene alles Handarbeit. Daniel Jeck ist froh, auf die Flexibilität der Leute zählen zu können.

Auch Peter Büchli vom «Büchli»- Weingut in Effingen äussert sich sehr dankbar über die treuen Helfenden. Seit bald zwei Wochen werden in den Rebhängen des Besitzerpaars Sibylle und Peter Büchli die weissen Trauben geschnitten. Als Weinbauer lebe man mit der Natur. Dazu gehöre auch das Wetter, weiss Büchli.

Der Klimawandel ist auch im Weinbau schon seit einigen Jahren deutlich spürbar. Waren früher viele Trauben erst Mitte bis Ende Oktober reif, sind sie es heute oft schon Mitte September. Zudem haben Wetterextreme mit Spätfrosten, Hitzeperioden und Hagel zugenommen.

Ein herausforderndes Jahr
«Durchschnittlich gibt es bei uns zehn bis fünfzehn Lesetage. Dieses Jahr ist der Aufwand sicher etwas grösser», sagt Peter Büchli. Täglich geht er durch die Reben, kontrolliert und prüft den Reifestand der Trauben. Haben diese den Lesezeitpunkt erreicht, so spielt wiederum das Wetter eine Rolle, ob die Helferteams zum Einsatz kommen oder eben nicht.

«So ist es», bestätigt Roland Schraner von Weinbau Schraner in Kaisten. Hier und im Kaister Ortsteil Ittenthal bewirtschaftet er mehrere Rebparzellen. Seit rund zehn Tagen sind bei ihm die Erntehelfer im Einsatz. Mit der Qualität der Trauben sind Peter Büchli, Daniel Jeck und Roland Schraner bisher sehr zufrieden. Mengenmässig hingegen würde die Ernte kleiner ausfallen.

Von einem bisher sehr anspruchsvollen Jahr spricht Daniel Jeck. Er ist froh, dass sich ab Mitte Juli die Trauben gut entwickeln und qualitativ «sehr zufriedenstellend» heranreifen konnten. Bei der Lese werden die Trauben sorgfältig begutachtet. «Schlechte» Beeren, unter anderem hervorgerufen durch die Kirschessigfliege, werden aussortiert. Insgesamt ist Jeck positiv überrascht, wie wenig faule Beeren es hat.

Roland Schraner redet von einem schwierigen Jahr. «Der Mehltau-Druck ist gross.» Begünstigt worden sei die Pilzkrankheit bei den Reben durch den nassen Frühling und dann die warmen Temperaturen im Sommer. Erfreut ist der Kaister hingegen, dass die gesunden Trauben einen hohen Oechsle-Grad aufweisen würden. Er geht, je nach Traubensorte, von einem Drittel weniger Ertrag als im Vorjahr aus. «Kein Jahr ist gleich wie das andere.»

Ein herausforderndes Rebenjahr

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