Im Bahnhofsaal Rheinfelden wird für die bevorstehende Aufführung der Fricktaler Bühne fleissig gearbeitet. Ein Blick durch die Augen des verantwortlichen Bühnenbildners David Leuthold zeigt die Herausforderungen, mit welchen er zu jonglieren hat.

Viviane Dousse

David Leuthold arbeitet schon seit Jahren für die Fricktaler Bühne. «Es macht mir jedes Mal Spass, mit den Menschen rund um die Operettenbühne zusammenzuarbeiten. Inzwischen kenne ich das Haus ziemlich gut und weiss, was möglich ist und was nicht. Unter diesen Vorzeichen war es eigentlich nur logisch, dass ich auf die Anfrage wieder zugesagt habe», meint der erfahrene Bühnenbauer lächelnd.

«Die Bühne ist ziemlich in die Jahre gekommen, technisch funktioniert praktisch nichts mehr», verrät der Bühnenbildner. «Das schränkt die Möglichkeiten stark ein. Aus Budgetgründen muss auch möglichst viel mit freiwilligen Helfern vor Ort gebaut werden, was zeitlich wie technisch einen straffen Rahmen setzt», führt der Bühnenbildner aus.

Herzblut und Teamwork
«Das Stück war in diesem Fall nicht mal im Vordergrund, sondern die Menschen, die zusammenkommen und in ihrer Freizeit etwas Grossartiges auf die Beine stellen», schwärmt Leuthold. «Das Stück ist eine witzige Geschichte mit verblüffenden Verwandlungen der Bühne. Wie immer wird es auch musikalisch auf hohem Niveau sein», weiss der versierte Handwerker.

«Nach einer handwerklichen Berufslehre habe ich das Theaterspielen auf einer Laienbühne entdeckt. Diese Welt hat mich so fasziniert, dass ich meinen Beruf an den berühmten Nagel gehängt und mich im Luzerner Theater als Bühnentechniker beworben habe. Dort trug ich die technische Verantwortung für das Musiktheater. Später gestaltete ich Bühnenbilder für Schülertheater und Laienbühnen. Nach Weiterbildungen und verschiedenen Jobs im Inund Ausland suchte ich einen klassischen nine-to-five-Job, um mein Hobby Bühnenbildner auszuleben. Glücklicherweise wurde daraus schnell mein Beruf», erzählt David Leuthold.

Faszination Theater
«Die Faszination und der Zusammenhalt bei der Fricktaler Bühne sind einzigartig. Ich staune immer wieder, wie viele Menschen sich in ihrer Freizeit dem Theater widmen. Es ist nicht unüblich, dass sich 150 bis 200 Menschen finden, um eine Theaterproduktion auf die Beine zu stellen. Ohne diesen Einsatz wäre eine solche Produktion nicht umsetzbar, weder finanziell noch zeitlich. Das verdient meinen grössten Respekt», sagt Leuthold. Er freut sich auf die Premiere von «Gräfin Mariza» und hofft, dass die magische Welt hinter den Kulissen das Publikum genauso begeistern wird wie ihn selbst.