Der Zusammenschluss ist vom Tisch

  11.06.2024 Wölflinswil, Oberhof

Wölflinswil und Oberhof bleiben eigenständig

Die Stimmberechtigten von Wölflinswil und Oberhof haben entschieden: Oberhof sagte am Sonntag Ja zur Fusion, Wölflinswil Nein. Damit bleiben die beiden Gemeinden eigenständig. Erleichterung herrscht darüber, dass das Ergebnis eindeutig ist.

Simone Rufli

Schon die Resultate der beiden ausserordentlichen Gemeindeversammlungen Anfang April waren knapp, dementsprechend gewagt waren Prognosen und wurde der Urnengang vom Sonntag mit Spannung erwartet. Die Stimmberechtigten von Oberhof und Wölf linswil haben nun abschliessend entschieden: Oberhof sagte am Sonntag Ja (mit 153 Ja gegen 130 Nein, bei einer Stimmbeteiligung von 67,6 %), Wölflinswil sagte Nein (220 Ja gegen 318 Nein, Stimmbeteiligung 69,8 %). Somit ist die Fusion abgelehnt und die beiden Gemeinden bleiben eigenständig.

In einer gemeinsamen Erklärung wandten sich die beiden Gemeinderäte unmittelbar nach Bekanntwerden des Ergebnisses an die Bevölkerung: «Wir danken den Arbeitsgruppen, der Verwaltung und der Moderation für die geleistete Arbeit bei diesem arbeitsintensiven Projekt. Durch diesen Prozess haben beide Gemeinden profitiert. Die Gemeinderäte werden nach einer Standortbestimmung gemeinsam über die Zukunft diskutieren.»

Jetzt muss man zusammensitzen
Obwohl der Gemeinderat von Wölflinswil den Fusionsvertrag zur Ablehnung empfohlen hatte, betonte Gemeindeammann Giuliano Sabato am Sonntag gegenüber der NFZ, dass jeder demokratische Entscheid richtig gewesen und akzeptiert worden wäre. Überrascht von der Eindeutigkeit meinte Giuliano Sabato: «Grundsätzlich kann man die Abstimmung so sehen, dass die Bevölkerung Ja sagt zur heutigen Situation und diese stärken will.» Die Zu sammenarbeit werde sich sicher weiterentwickeln. «Wir werden auf Augenhöhe miteinander diskutieren», betonte Sabato. Diskussionen erwartet auch Roger Fricker. Oberhofs Gemeindeammann geht dabei allerdings von grund sätzlicheren Gesprächen aus, wie er gegenüber der NFZ erklärte: «Es muss jetzt eine Standortbestimmung geben, bei der alles auf den Tisch kommt. Bleiben wir so zusammen, oder separiert man sich jetzt total? Ich gehe davon aus, dass ein Prozess in Gang kommt, bei dem alle diese Fragen geklärt werden.»

Verdikt für den Status quo?
Reto Gander, zusammen mit Gebi Maier aktiv eingetreten für die Selbständigkeit von Wölflinswil, zeigte sich auf Anfrage erfreut über den Ausgang und überrascht von der Deutlichkeit des Ergebnisses. «Es geht jetzt darum, das Beste aus der Situation zu machen und das Positive aus den Fusionsabklärungen in die weitere Zusammenarbeit mitzunehmen.» Er hoffe nicht, dass sich aufgrund des Ergebnisses etwas an der guten Zusammenarbeit mit Oberhof ändere, so Gander.

Enttäuscht reagierte Urs Fricker vom «Komitee Pro Fusion»: «Ich betrachte das Ergebnis als Verdikt für den Status quo, aber auch als ein gewisses Unbehagen einer Mehrheit in Wölflinswil gegenüber Veränderungen. Es fehlte wohl der Druck, etwas zu ändern», so Fricker.


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