Baugesuch ist auch nach fünf Jahren noch hängig

  19.12.2024 Rheinfelden

Zoff um Sanierung der Waldstrasse

Seit fünf Jahren möchte die Stadt Rheinfelden die Waldstrasse nach Möhlin sanieren und mit einem neuen Belag versehen. Die Baubewilligung liegt zwar noch nicht vor, aber der Stadtrat hofft, dass es im nächsten Jahr vorwärtsgehen kann.

Valentin Zumsteg

Das ist eine unendliche Geschichte, so scheint es zumindest. Im Jahr 2019 hat die Stadt Rheinfelden ein Baugesuch für die Sanierung der Waldstrasse nach Möhlin eingereicht. Zwei Einwendungen – von einer Privatperson und einem Verband – sind damals dagegen eingegangen. Sie wehrten sich gegen den Einbau des Asphaltbelags. Mittlerweile ist hinter den Kulissen zwar vieles gelaufen, doch am Stand des Projektes hat sich nichts Wesentliches geändert: «Das Baugesuch, welches 2019 öffentlich aufgelegen hatte, ist noch immer hängig», schildert Stadtschreiber Roger Erdin auf Anfrage der NFZ.

Beschwerden sind möglich
Dass ein Baugesuch während fünf Jahren hängig bleibt, kommt selten vor. Erdin rechnet aber damit, dass es jetzt bald vorwärts geht: «Die Einwendungsverhandlungen wurden durchgeführt und zahlreiche zusätzliche Abklärungen wurden getroffen oder sind noch im Gange. Wir gehen davon aus, dass der Stadtrat im ersten Quartal 2025 einen Entscheid fällen kann.» Das heisst aber noch nicht, dass dann zügig die Baumaschinen auffahren. Dazu meint der Stadtschreiber: «Unter dem Vorbehalt allfälliger Beschwerden könnte eine Realisierung im kommenden Jahr erfolgen.» Die Baukosten sollen sich auf rund 500 000 Franken belaufen. Diese werden je hälftig durch die Einwohnergemeinde und die Ortsbürgergemeinde Rheinfelden getragen.

Heller Asphaltbelag geplant
Zur Erinnerung: Die einstmals vielbefahrene Kantonsstrasse durch den Wald musste 2007, nach der Inbetriebnahme des neuen Industriezubringers NK 495, gemäss einem Urteil des Bundesgerichts zurückgebaut und für den motorisierten Individualverkehr gesperrt werden. Nur noch ein Naturbelag ist seither zulässig.

Aus diesem Grund hatte die Stadt einen hellen Hartbelag einbauen lassen, den sogenannten Gloritbelag. Dabei handelt es sich um einen mit Zement stabilisierten Mergelbelag. Dadurch konnte die Waldstrasse als «staubfreie» Verbindung und Radweg zwischen Möhlin und Rheinfelden erhalten werden. Gelegentlich wird die Waldstrasse von Rettungsdiensten befahren oder dient als Umleitungsroute, wenn die Kantonsstrasse zwischen Rheinfelden und Möhlin wegen Unfällen beziehungsweise Staus blockiert ist. Der sogenannte Gloritbelag hat sich jedoch nicht bewährt; er weist grosse Frostschäden auf und muss immer wieder aufwendig ausgebessert werden, so Erdin.

Der Belag soll deshalb auf der vollen Länge von gut einem Kilometer ersetzt werden. Anstelle des Gloritbelages möchte die Stadt einen mit weissem Splitt aufgehellten Asphaltbelag einbauen lassen. «Die Oberfläche des Belages wird durch eine mechanische Bearbeitung zusätzlich aufgehellt», so Erdin.

Soweit die Absichten. Aber eben, das Baugesuch ist noch hängig und ein Entscheid, wenn er dann mal vorliegt, kann weitergezogen werden.


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