Jetzt hat Idi Furrer ihren Platz

  10.09.2024 Rheinfelden

Am Freitag ist der Platz neben dem Roten Haus feierlich getauft worden. Die Stadt Rheinfelden würdigt damit Säuglingsschwester Idi Furrer, die während Jahrzehnten unzählige Kinder in den ersten Lebensjahren begleitet hat.

Valentin Zumsteg

Im Vorfeld gab es einige Diskussionen, ob dieser kleine Platz neben dem Roten Haus der angemessene Ort ist, um die verdiente Rheinfelderin Idi Furrer (1920-2004) zu ehren. «Dieser Platz ist an einem wichtigen Ort. Er befindet sich an der Nahtstelle zwischen dem historischen Stadtkern und der modernen Stadt», meinte Stadtammann Franco Mazzi am Freitag anlässlich der feierlichen Einweihung. Es sei ein grossartiger Platz mit einer hohen Aufenthaltsqualität – und er befindet sich direkt beim Roten Haus, in dem heute unter anderem die Mütter- und Väterberatung untergebracht ist.

«Viel Herzblut und Liebe»
So taufte die Stadt diesen Ort am Freitag auf den Namen Idi-Furrer-Platz. Damit wird die ausgebildete Säuglings-, Wochenbett- und Kinderkrankenschwester Ida Furrer gewürdigt, die von 1949 bis 1982 die Mütterberatungsstelle und Säuglingsfürsorge des Bezirks Rheinfelden leitete. Sie stand den Familien mit Rat und Tat zur Seite und begleitete Tausende von Kindern in ihren ersten Lebensjahren. Vielen Menschen im Bezirk ist sie unvergessen, wie Romy Kaufmann in ihrer Laudatio auf Idi Furrer hervorstrich. «Ich habe im Vorfeld Kritik gehört, weshalb man Idi Furrer ausgewählt habe, um diesen Platz nach ihr zu benennen. Diese Frau habe doch nur ihren Job gemacht – und erst noch einen dienenden. Ja, sie hat ihren Job gemacht, aber mit aussergewöhnlichem Engagement, viel Herzblut und Liebe zum Beruf», betonte Kaufmann, die vor Jahren einen grossen Artikel über Idi Furrer für die Rheinfelder Neujahrsblätter verfasst hat. «Dank ihrer liebenswerten und ruhigen Art fühlte man sich bei ihr total entspannt und bestens aufgehoben. Sie strahlte so viel Ruhe und Liebe aus, dass sich Mutter und Kind rundum wohl fühlten», erinnerte sich Kaufmann. Abschliessend meinte sie: «Ich bin mir ganz sicher, dass sie Freude daran hätte, dass der Platz, der ihr gewidmet ist, sich neben dem Roten Haus befindet, in dem heute die Mütter- und Väterberatung untergebracht ist.»

Die Ehrung ist Frauen zu verdanken
An der Rheinfelder Einwohnergemeinde-Versammlung im Juni 2023 hatte das Komitee «Frauenanliegen sichtbar machen» in einem Überweisungsantrag verlangt, den neuen Stadtpark Ost nach einer verdienten Rheinfelder Frau zu benennen. Der Stadtrat war damals nicht grundsätzlich dagegen, dass eine Frau geehrt wird, fand aber den Stadtpark den falschen Ort dafür. Stattdessen schlug er an der Gemeindeversammlung im Dezember 2023 vor, den Platz beim Roten Haus nach Idi Furrer zu benennen. Das fand eine Mehrheit. Das Idi-Furrer-Schild ist am Freitag von Romy Kaufmann, Franco Mazzi und Anne Reich, Mitglied des Komitees «Frauenanliegen sichtbar machen», enthüllt worden. Den feierlichen Akt beobachtete auch Urs Vogt aus Therwil, ein Verwandter von Idi Furrer (sein Vater war ihr Cousin). «Es freut meine Geschwister und mich sehr, dass ein Platz nach unserer Itli, wie sie bei uns hiess, benannt wird.»

Jetzt hat Idi Furrer nicht nur einen Platz in den Herzen der Menschen, sondern auch beim Roten Haus.


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