«Eine eigenständige Versorgung bedeutet für unser Land Freiheit»
08.10.2023 FricktalNationalratswahlen: Beat Käser, FDP, Stein
Beat Käser würde als Nationalrat auch die Interessen der Landwirte in Bundesbern vertreten. Wichtig ist ihm zudem, dass das Fricktal als Industriestandort noch besser wahrgenommen wird.
Susanne Hörth
NFZ: Herr Käser, in Stein passiert zurzeit viel, das auch kantonsweit und darüber hinaus interessiert. Unter anderem wird in Stein eine neue Kantonsschule gebaut. Zudem ist die Gemeinde Teil des schweizweit bedeutenden Industrieareals Sisslerfeld und pflegt auch enge Beziehungen zum benachbarten Deutschland. Glauben Sie, dass Sie als Steiner Gemeindeammann mit diesen Erfahrungen auch einen guten Wissensrucksack für Bundesbern mitbringen?
Beat Käser: Ja. Dank meiner vielseitigen Erfahrungen, die ich durch meine aktive Mitarbeit bei Ausbau-, Neubau- und Erweiterungsprojekten in unserem Industriegebiet in Stein mitbringe, weiss ich, was die Industrie für Bedürfnisse hat. Diese Interessen reichen auch über die Grenze zu unseren deutschen Nachbarn.
Dieses Wissen ist sicher ein Vorteil. Warum ist es Ihrer Meinung nach zusätzlich wichtig, dass das Fricktal eine Vertretung im Bundeshaus hat?
Das Fricktal hat sich in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Industriestandort der Nordwestschweiz entwickelt. Eine Vertretung in Bern ist daher sehr wichtig, um die lokalen Interessen wahrzunehmen.
Wenn Sie gewählt werden, wofür wollen Sie sich einsetzen?
Mir ist die Versorgungssicherheit unseres Landes sehr wichtig. Eine eigenständige, sichere Versorgung bedeutet für unser Land Freiheit und Eigenkompetenz. Dafür würde ich mich einsetzen.
Im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine gab die Schweizer Neutralität sehr viel zu reden. Wie ist Ihre Meinung zur Neutralität der Schweiz?
Die Neutralität muss erhalten bleiben.
Wie soll die Schweiz künftig ihre Beziehungen zur EU regeln?
Mit bilateralen Verträgen, aber keinesfalls durch einen EU-Beitritt.
Sie haben die Versorgungssicherheit erwähnt. Als Landwirt tragen Sie auch einen Teil dazu bei. Den Bauern wird immer wieder vorgehalten, dass sie eine sehr grosse Lobby hätten und dadurch viel profitieren würden. Stimmt das, und was können Sie dem entgegenhalten?
Ja, dem stimme ich zu. Wir Schweizer Landwirte tragen mit Stolz einen grossen Teil zur Landesversorgung mit nachhaltig produzierten Lebensmitteln bei. Wir wollen, dass dies in Zukunft auch so bleibt, deshalb brauchen wir auch unsere Vertreter in den politischen Gremien in Bern. So können wir unsere Anliegen vorbringen.