PETER SCHMIDS FRICKTALER CHECK

  01.07.2022 Fricktal

Zu Besuch bei der alten Dame

Wie gut kennen Sie sich in unserer Region aus? Geografisch? Historisch? Allgemein? Machen Sie den Check!

Peter Schmid*

In der heutigen Kolumne geht es um eine Schönheit, die ihresgleichen sucht.

Schön ist sie noch immer. Vielleicht schöner denn je. Ihr Erscheinungsbild ist einzigartig: einerseits dominant, erhaben und majestätisch, andererseits auch feingliedrig und grazil, fast zerbrechlich. Dies macht sie konkurrenzlos. Dürfen wir das Alter erwähnen? Es ist sehr hoch. Gar biblisch? Wer weiss das schon. Die Schätzungen gehen weit auseinander. Jedenfalls umweht sie eine ganz eigene Aura: eine geheimnisvolle, mystische, magische. Da ranken sich sagenhafte Erzählungen um sie. Und die reine Wahrheit wird heraufbeschworen: Dass sie für das Leben schlechthin stehe, dass sie damit in der Lage sei, Krankheit und Tod zu bezwingen. In ihrem Bann hätten sich Hexen mit dem Teufel eingelassen, wurde behauptet, und ihr Schatten könne den Fortbestand von Machtgebilden garantieren, aber ebenso ihren Untergang besiegeln. Tatsächlich liessen sich in ihrer Umgebung gerne machtgierige Herren nieder. Die Eroberer kamen, lösten einander ab und verschwanden wieder. Eine besonders bedeutsame Dynastie soll in Sichtweite zu ihr den Grundstein zu einem ganzen Weltreich gelegt haben. A–E–I–O–U – Austriae est imperare orbi universo. Austrias Pflicht sei es, das ganze Erdreich zu unterwerfen. So viel zur (erschreckend aktuellen) Arroganz der Macht. Doch wissen wir: Jenes stolze Imperium ging eines Tages unter. Sie aber blieb. Das hat etwas Tröstliches.

Dabei musste sie selber Schlimmes durchmachen, wurde sie doch mehrmals Opfer von Feuerattacken, von gedankenloser und mutwilliger Zerstörung, von gut gemeinten, gelungenen und missglückten chirurgischen Eingriffen. Selbst ihr sind Krankheit und Gebrechlichkeit nicht fremd. Dies trotz der stolzen Grösse (von rund 25 Metern) und ihrem stattlichen Umfang (um sie zu umarmen, braucht es eine ganze Schulklasse). Sie bedarf des Schutzes von Fachleuten, die sich regelmässig ihrer Gesundheit annehmen.

Täglich lockt sie Scharen von Menschen an, die sie bewundern. Und wofür sie alles herhalten muss: als Fotokulisse für das gefühlt millionste Selfie von Teenies, Kleinfamilien und Wandergruppen, als patriotisches Ambiente für den naturverbundenen, garantiert aargauisch tickenden Politiker, als Zeugin innigster Versprechungen von frisch Verliebten, die sich dann küssen bis zum Morgengrauen. Manchmal wird sie würdelos mit scheppernden Bierbüchsen beworfen. Einmal wurde sie – in düstere Farben getaucht – zur Drehkulisse für den (immerhin wunderbar gruselig und lustig dreinschauenden) Bestatter Mike Müller.

Unsere im heutigen Check gesuchte Dame steht am Eingangstor zum Fricktal. Unübersehbar für alle, die auf dem Landweg, dem Lauf der Sonne folgend, anreisen (aber nicht durch den Tunnel, dort sieht man ja nichts). Suchen Sie sich aus, wofür sie symbolhaft steht: für das Leben, die Fruchtbarkeit, die Liebe, das Ewige. Oder erfreuen Sie sich einfach an ihrer natürlichen Schönheit.


Wissen Sie die Lösung?

Zwei Fragen: Wer ist die gesuchte Schönheit? Auf welches historisch bedeutsame Gebäude soll sie angeblich (mathematisch nachgeprüft!) ihren Schatten werfen? Je nachdem, ob dies geschieht – oder nicht mehr geschieht – müsse angeblich die Welt untergehen. Ja, was denn nun?

Schreiben / mailen Sie uns. Unter den richtigen Antworten, welche auf der Redaktion bis am nächsten Mittwoch eintreffen, verlosen wir einen Einkaufsgutschein im Wert von 50 Franken. Der Gewinner oder die Gewinnerin wird in der NFZ vom nächsten Freitag publiziert.

redaktion@nfz.ch

NEUE FRICKTALER ZEITUNG
Baslerstrasse 10
4310 Rheinfelden


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