Guetzliduft in der Luft

  14.12.2019 Sulz

Auch in diesem Jahr wird die Backstube der Früchte-Farm in Sulz von Weihnachts-Guetzli Duft erfüllt. Rund 35 Kilogramm Teig verarbeitet die gelernte Bäcker-Konditorin, Monika Weiss, um der Nachfrage gerecht zu werden. Unterstützt wird sie dabei von ihrem Mann und den drei Kindern. (nfz)


Feiner Duft in der Guetzli-Bäckerei

Monika Weiss ist eine der wohl fleissigsten Guetzli-Bäckerinnen der Schweiz

In diesen Tagen ist Monika Weiss aus Sulz in ihrem Element. In der Küche der Früchte-Farm an der Langemattstrasse 2 verströmen Weihnachts-Guetzli ihren unwiderstehlichen Duft – liebevoll kreiert von der Fachfrau.

Hildegard Siebold

Hand in Hand arbeiten Monika Weiss und ihr Mann Urs an diesem Abend in der Backstube. Sie «chräbelä» miteinander. Der Teig in der grossen Schüssel duftet nach Kirschwasser und Anis. Fünf Kilogramm gilt es zu kleinen Chräbeli zu formen. Am Ende sind achteinhalb Bleche mit rund 540 Chräbeli fertig zum Backen. Eine Nacht lang ruhen sie, dann geht es ab in den grossen Backofen, der jeweils zwei Bleche fasst. Zuvor galt es, Eier, Puderzucker, Mehl, einen Schuss Kirschwasser aus hofeigener Produktion und Aniskerne zu einer feinen Teigmasse zu verarbeiten. Rund eine halbe Stunde habe das gedauert, verrät Monika Weiss. Wesentlich mehr Aufwand braucht es, um die von ihr geformten Teigröllchen geschickt über den Daumen zu Chräbeli zu formen. Für die gelernte Bäcker-Konditorin ist das kein Problem. «Mein Fachgebiet war das nicht unbedingt», schmunzelt Urs Weiss, der seiner Frau in der Backstube zur Seite steht. Eigentlich ist sein Part der des Obstbauers. Seit 2003 bewirtschaften Monika und Urs Weiss den Hof seiner Eltern. Sie spezialisierten sich auf den Obstbau und stellten auf Direktvermarktung mit eigenem «Hoflädeli» um. 5500 Bäume gedeihen auf 3,5 Hektar. Auch einen Gewölbekeller mit Platz für 25 Personen gibt es auf der Früchte-Farm, der von Vereinen oder privaten Gruppen für Feiern gebucht werden kann. Von Juni bis Oktober läuft die Ernte der Früchte, die zum Teil zu Süssmost, Konfitüren, Dörrobst und Sirup verarbeitet werden. Auch Schnäpse und Liköre stellen Monika und Urs Weiss selbst her. Und eben Weihnachts-Guetzli.

Privat für die Familie hat Monika Weiss schon immer mit Leidenschaft gebacken. Irgendwann kam die Anfrage einer Kollegin, ob sie nicht Guetzli für ihren Laden backen könne. 35 Kilogramm Teig hat sie damals in der Küche verarbeitet. Das war der Beginn der Weihnachtsbäckerei, die schnell zum Selbstläufer wurde. Immer mehr Nachfragen erreichten Monika Weiss, manchmal arbeitete sie vor Weihnachten drei Wochen jeden Tag bis zu zwölf Stunden. Dort wo einst die Werkstatt war, befindet sich heute die Küche mit Backstube, in der auch das Obst verarbeitet wird. Ganz bewusst hat sich Monika Weiss bei ihrer Guetzli-Bäckerei auf sechs Sorten begrenzt. Unter ihren Händen entstehen Spitzbuebe, Mailänderli, Zimtsterne, Brunsli, Chräbeli und Kokos-Makronen. «Manchmal ist weniger mehr», sagt sie. Die Qualität müsse stimmen. Ihre Rezepte sind traditionell, aber sie tragen natürlich ihre Handschrift. Ihre Herausforderung ist es, ein möglichst schönes Produkt herzustellen, das zum Genuss einlädt. Dann mache die Arbeit Freude. «Wir arbeiten viel, aber wir schauen, dass wir das Arbeiten mit dem Familiären verbinden können», erklärt Monika Weiss. So helfen auch die beiden 17jährigen Zwillinge Debora und Jessica und der 15-jährige Leon mit in der Backstube. «Wenn uns die Kinder brauchen, sind wir für sie da, und wenn wir sie brauchen, helfen sie uns gerne», erklärt Monika Weiss. Ihr ist es wichtig, ihren Kindern zu vermitteln, dass arbeiten auch etwas Schönes sein kann.

Ein wunderbarer Ausgleich ist für Monika Weiss die von ihr angebotene Hypnose-Therapie. Lange Jahre beschäftigte sie sich mit dem Thema, tauchte ein in die Welt der Hypnose und liess sich im Sommer 2014 zur zertifizierten Hypnosetherapeutin ausbilden. «Es gibt viele Menschen, die sich mit mentalen Dingen quälen, wo Hypnose helfen kann», sagt sie. Für Monika Weiss grenzt Hypnose an ein kleines Wunder, das Grosses bewirken kann.


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote