Sensationelle Brückensensationen
27.08.2019 RheinfeldenSo viele Besucher wie noch nie
Zum 13. Mal wurden die alte Rheinbrücke in Rheinfelden, das Inseli und die beiden Brückenköpfe zu einer grossen Open-Air-Bühne. Geschätzt 16 000 Besucher kamen von Freitag bis Sonntag, um über drei Tage hinweg 26 Künstlergruppen aus sechs Nationen mit 99 Shows zu bestaunen.
Hildegard Siebold
Das Brückenfestival in Rheinfelden ist einfach sensationell. Derlei begeisternde Worte fanden sich an der Anschlagtafel am deutschen Brückenkopf, wo die Besucher aufgefordert waren, ihre Eindrücke auf kleinen Kärtchen zu notieren. Nur ein paar Schritte weiter ging es kurz nach Festivalbeginn am Sonntagmittag auf dem Salmeggplatz ebenso musikalisch wie akrobatisch zur Sache. Das Duett Complett verband Gitarrenspiel und Akrobatik zu einer überaus komödiantischen Angelegenheit.
Auch am dritten Festivaltag zeigte sich das Wetter von seiner allerbesten Seite. Angesichts von Temperaturen um die 30 Grad wurden Schattenplätze zur Mangelware. Sonnenanbeter hingegen fanden in der ersten Reihe allerbeste Sicht auf die Bühne und abkühlen konnte man sich hernach unter den schattenspendenden Bäumen auf dem Inseli. Dort kitzelte das Komikerduo Herbert & Mimi unermüdlich am Zwerchfell ihrer Zuschauer. Die Zutaten ihrer Clownerie: Ein paar Wollknäuel und jede Menge Humor. Sie kalauerten sich durch Wollknäuel-Geschichten und strickten sich schließlich durch alle möglichen Märchen. Derweil wartete auf dem Brückenplatz vor dem Inseli schon die nächste Attraktion. The Slampampers aus Holland gaben ihre Swinging Comedy zum Besten. Da steckte nicht nur jede Menge musikalisches Vermögen dahinter, sondern zugleich ein herrlicher niederländischer Charme, der die Combo zum beliebten Strassenfestival-Gig macht.
Zur Augenweide wurde das Stelzentheater. Ihre Farbentänzer betörten mit bunter Pracht unter tiefblauem Sommerhimmel. Doch damit längst nicht genug der Sensationen. Vertikalseil, Diabolo und virtuose Flaschenjonglage vermischte das Duo E1NZ. Die humorvolle Beziehungs-Klaviatur spielte im «le Bistro» und vermischte artistische Präzision mit herrlicher Komik.
Der grösste Spass für die kleinsten Besucher war das Théatre de la Toupine mit den ausgebüxten Karusselltieren. Frosch, Ente, Schwan, Marienkäfer und viele mehr nahmen die kleinen Gäste als Passagiere auf. Die Besonderheit dabei: Das Karussell funktionierte ohne Strom mit Elternantrieb. Da hiess es tüchtig schieben bei der Fahrt über die Brücke. Dort wartete Nils Wollschläger mit seinem Minimal-Circus. Er begeisterte sein Publikum mit einem ganz besonderen Humor und mit toller Akrobatik, die sich mit wenig mehr als einem Koffer begnügte.
«So viele wie noch nie»
Noch vieles mehr hatten die 13. Brückensensationen zu bieten. Und die Gäste honorierten die Arbeit der Organisatoren durch ihren zahlenstarken Besuch. Gut 2500 Besucher kamen am Freitag zum Auftakt, auf jeweils rund 7000 Besucher schätzte Claudius Beck, Kulturamtsleiter von Badisch Rheinfelden und Erfinder des Strassentheaterfestivals, die Zahl am Samstag und Sonntag. «So viele wie noch nie», freute er sich über diese tolle Resonanz. «Es war einmal mehr fantastisch», resümierte von Schweizer Seite Brigitte Brügger, Projektleiterin Kultur in Rheinfelden. Es habe alles gepasst, überall sei sie auf begeisterte Menschen gestossen und alle seien rundum zufrieden gewesen.