Weltweites Engagement, um Leid zu mindern

  08.09.2016 Frick, Rheinfelden, Laufenburg, Oberes Fricktal, Wohltätigkeit, Unteres Fricktal

von Susanne Hörth

Auf die Frage, wer und was denn die Rotarier denn so genau seien, konnte Seraphin Willi vor etwas mehr als 25 Jahren noch keine klare Antwort geben. «Ich wusste es damals einfach noch nicht.» Gleichwohl sagte er ja, als er zum Mitmachen angefragt wurde. Und wurde zum Gründungsmitglied des Club Rotary Laufenburg-Fricktal. Dessen «Götti» war der schon bestehende Club Rheinfelden-Fricktal. Bis heute ist Seraphin Willi aus Überzeugung Rotarier. Der Fricker – aktuell Präsident des Club Laufenburg-Fricktal – schätzt das grosse Netzwerk, das sich durch die Engagements ergibt; freut sich über die vielen Hilfsprojekte, die dank der regionalen aber auch weltweiten Rotary-Clubs zu einem guten Abschluss gebracht werden konnten; ist stets überwältigt von der Dankbarkeit der  Leute bei regionalen Einsätzen und geniesst den guten Austausch an den wöchentlichen (Mittagessen-)Treffs der Club-Mitglieder. Dass hier eine regelmässige Teilnahme Pflicht sei, was wiederum auf eine straffe Führung hinweist, ist für den Fricker Rotary-Präsidenten nichts Negatives. Im Gegenteil. Nur so könne auch der stete Austausch und damit eine wichtige Vorarbeit für die Hilfs-Projekte gewährleistet werden

Auf Augenhöhe begegnen

Auf die Frage, ob es sich bei dem Service-Club um eine reine Vereinigung von finanzstarken Akademikern, Geschäftsinhabern und Führungspersonen handle, schüttelt der Fricker Arzt den Kopf: «Nein. Wir sind kein elitärer Club. Wichtig ist für uns, dass wir in unseren Reihen eine grosse Bandbreite an Berufen und Wissen ausweisen können. Aber ganz klar ist, dass wir uns auf Augenhöhe begegnen, unabhängig von Ausbildung oder Positionierung innerhalb eines Betriebes.» Um einer drohenden Überalterung in den Clubs entgegenzuwirken, sei es zudem  wichtig, regelmässig neue und auch jüngere Mitglieder aufnehmen zu können. Zum Aufnahmeprozedere gehört, dass ein Anwärter von zwei bisherigen Rotariern empfohlen wird.  Was die Unterstützung der einzelnen Projekte anbelangt, betont Willi: «Wir greifen nicht einfach zum Portemonnaie, sondern packen aktiv mit an.» Das zeigte sich in jüngerer Vergangenheit beispielsweise beim Erstellen eines Hirschunterstandes in Gansingen. Damit wurde eine Familie in Not unterstützt. Oder auch bei den regelmässigen Ausflügen mit Bewohnern der Fricktaler Altersheime; Förderung der musikalischen Ausbildung von Jugendlichen; Bereitstellen eines Lagerplatzes für Pfadi- oder Jungwachtlager. Auch das jährlich stattfindende, einwöchige Lager für Menschen mit einer Behinderung wird von Rotary initiiert, mitorganisiert und finanziert. Die Liste der Engagements lässt sich beliebig noch erweitern.

 

Der älteste Service-Club

1905 wurde Rotary International und damit die älteste Service-Club-Organisation der Welt gegründet. In mittlerweile über 33000 Clubs in rund 220 Ländern engagieren sich 1,2 Millionen Personen. Einst ein reiner Männerclub, sind mittlerweile auch Frauen in den Mitgliederreihen zu finden. Hauptziel von Rotary ist, überall auf der Welt gemeinnützige Arbeit zu leisten, aktiv zur Linderung der Not beizutragen und sich für eine bessere Völkerverständigung und den Frieden einzusetzen. Dank des weltweiten Rotary-Engagements mit dem Projekt PolioPlus ist die Kinderlähmung fast ausgerottet. Ein ebenfalls weltweites Projekt ist der Jugendaustausch. Dank der weltweiten Vernetzung der Clubmitglieder untereinander,  wird Jugendlichen von überall her die Möglichkeiten zu einem 12-monatigen betreuten Auslandaufenthalt zu Studienzwecken geboten. Ein weiteres, globales Projekt ist Mine-ex. Hierbei sollen Opfern von Minen und Blindgängern wieder zu einem möglichst selbstständigen Leben verholfen werden.

Fricktaler Rotary-Tag

Die beiden regionalen Clubs werden am Fricktaler Rotary-Tag am Samstag, 10. September, für Mine-ex im Einsatz stehen. Die Vorbereitungen dafür laufen bereits schon seit ein paar Wochen. Dem Aufruf der beiden Clubs, gebrauchte Bücher vorbeizubringen, wurde von der Bevölkerung rege Gebrauch gemacht. Palet um Palet füllte sich. «Wir haben die Bücher dann nach Themen sortiert», so Seraphin Willi. Am kommenden Samstag werden die Rotarier die Bücher nun in Laufenburg im XL-.Zentrum, in Frick im UG der Migros-Tiefgarage und in Rheinfelden vor dem Rathaus zum Kauf anbieten. «Damit kann jeder, der ein Buch kauft, einen gemeinnützigen Beitrag für Mine-Ex leisten», so Willi. Zudem ist der Fricktaler Rotary Tag auch eine ideale Plattform, im Gespräch mit den Rotariern etwas über deren Engagement erfahren zu können. Seraphin Willi: «Wir wollen ja mit unserem Netzwerk etwas bewegen und erreichen können.»


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