Die Kultur hat es schwer in diesem Jahr. Corona lässt fast alle Veranstaltungen, Konzerte und Aufführungen platzen. Der Rheinfelder Verein Plug-In stemmt sich immer wieder dagegen. Im August hat er mit Erfolg das Openair-Festival «Live am Rhy» im neuen Rheinfelder Stadtpark Ost durchgeführt. Der Aufwand war wegen Corona grösser als in normalen Jahren, doch die Dankbarkeit der Leute ebenfalls. Viele Besucher äusserten sich erfreut, dass es nach der langen kulturellen Durststrecke wieder Konzerte gab. Auch die Musiker genossen es, endlich wieder einmal vor Publikum auftreten zu können und den Applaus zu hören. Es herrschte so etwas wie Normalität.

«Es lohnt sich – nur nicht finanziell»
Der kleine Verein blieb auch danach am Ball und wollte kurz vor Weihnachten nochmals eine Veranstaltung durchführen. Geplant war ein kurzes Openair-Konzert mit der Coverband «Jukebox» auf der Rheinfelder Kurbrunnen-Anlage. 50 Zuschauer sollten vor Ort zugelassen werden – und ein Livestream war für die Daheimgebliebenen gedacht. «Mit der Idee möchten wir ein Zeichen für die Kultur setzen und der Tristesse der kulturfreien Zeit entgegenwirken», erklärte Michael Häusler, treibende Kraft hinter dem Konzertveranstalter, im Vorfeld. Die Vorarbeiten waren schon weit fortgeschritten. Eine Band, 40 Minuten Konzertdauer und maximal 50 Zuschauer vor Ort – insgesamt wäre es ein relativ grosser Aufwand für einen kleinen Anlass gewesen. «Ich finde es aber wichtig, dass in dieser Situation kulturell etwas angeboten werden kann. Wir wollen die Live-Kultur fördern und den Leuten eine Freude machen. Der Aufwand lohnt sich – nur nicht finanziell», sagte Häusler mit einem Lachen. Das ist typisch für ihn und seine Mitstreiter. Sie sind wahre Enthusiasten, die sich für Kultur einsetzen, auch wenn es finanziell kein Geschäft ist. Ihr Lohn ist die Freude des Publikums.

«Irgendwie muss es weitergehen»
Dieses besondere Adventskonzert hätte am vergangenen Samstag durchgeführt werden sollen, als kleine Weihnachtsfreude für alle Musikliebhaber. Hätte. Die aktuelle Corona-Lage lässt dies – wie so vieles andere auch – nicht zu. «Mich betrübt, dass wir kein Konzert mehr durchführen können. Für die Künstler, die Techniker und die Besucher war es ein hartes Jahr. Das wäre ein schöner Abschluss gewesen. Aber ich stimme den Massnahmen der Regierung zu», sagt Michael Häusler.

Er und der Verein Plug-In geben trotzdem nicht auf. Sie wollen im neuen Jahr, wenn es die Corona-Situation erlaubt, wieder Live-Musik auf die Bühne bringen. «Irgendwie muss es mit der Kultur weitergehen. Ich hoffe auf ein besseres 2021», sagt Häusler. Schön, dass es solche Enthusiasten gibt, wir brauchen sie mehr denn je – in allen Bereichen.