«Wir sind mit dieser Anlage geradezu verwöhnt»

  09.12.2020 Sport, Stein

Stein: Eine rundum attraktive überregionale Sportarena

Nach jahrelanger sukzessiver Entwicklung ist die Gemeinde Stein zu einer beneidenswert attraktiven und vielfältigen Sportarena gekommen, welche Fussballplätze, eine regionale Leichtathletikanlage, die Novartis Sportanlage und das Sportcenter Bustelbach auf kompaktem Areal umschliesst.

Paul Roppel

Was sich heute in der Gemeinde Stein, hart an der Grenze zu Münchwilen und am Rande zum Sisslerfeld, auf grossf lächigem Areal beim Bustelbach als prächtige und vielfältige Sportarena präsentiert, hat 1962 seinen Auftakt genommen. Dem frisch gegründeten Fussballclub hatte die Gemeinde eine Matte am äussersten Gemeindezipfel ausserhalb der Bauzone als künftiges Spielfeld zur Verfügung gestellt, die der Verein mit viel Fronarbeit in einen bespielbaren Zustand brachte. Als Garderobe diente dem FC eine ausgediente Baracke vom Kraftwerkbau, mit Einfachverglasung, ohne Dämmung und keinem Wasseranschluss. Der Verein gedieh bestens und zählte bald über ein halbes Dutzend Mannschaften, was 1975 nach mehr Trainingsf läche rief. Die damals zündende Idee der Architekten Schibli und Ammann ist denn auch Grundlage des heutigen arenaartigen Erscheinungsbildes und dessen Weiterentwicklung: Das neue Spielfeld wurde einige Meter tiefer gelegt und dank des ausgehobenen und verkauften Kieses konnte die Erweiterung für nur 10 000 Franken finanziert werden.

Dank Solidarität zur Leichtathletikanlage
Der jahrelang im Leichtathletikverein Fricktal (gegründet 1978) gehegte Wunsch nach einer Leichtathletikanlage in der Region konzentrierte sich schliesslich genau auf diesen Platz. Dank eines Solidaritätsbeitrages von fünf Franken pro Einwohner aus den Fricktaler Gemeinden, einem Riesenzustupf von 1,5 Millionen Franken vom Sportfonds Aargau aus Swisslos, Sponsorenbeiträgen und der Gründung des Trägervereins «Regionale Leichtathletikanlage Fricktal» ging im Juli 1997 der Traum in Erfüllung: Die Leichtathletikanlage mit 400-Meter-Rundbahn wurde eingeweiht.

Die Krönung erlebten die Fussballer und Athleten 2010 mit dem Neubau des Garderobengebäudes, worin auch das Clubrestaurant mit Clublokal des FCs untergebracht ist. «Wegen des hohen Energiebedarfes wurde das Gebäude von Architekt René Birri ganz im Sinne der Energiestadt Stein mit Grundwasserwärmepumpe und Solaranlage geplant», erinnert sich der damalige Baukommissionspräsident Hugo Sacher an das Vorzeigewerk, erstes öffentliche Minergie-P Haus am Ort, das gegen drei Millionen Franken kostete. Die Kosten für die Einrichtung und Gestaltung des Restaurants und Clubraumes finanzierte der FC selber.

Arena im Überblick
«Wir sind glücklich, eigentlich verwöhnt und sicher in einer beneidenswerten Situation mit dieser Anlage», sagt FC-Präsident Juan Carlos Germann zur NFZ, der vor über 40 Jahren als Junior im Verein startete. Der FC hat drei Felder zur Verfügung und zählt rund 250 Mitglieder, 60 Aktive und rund 120 Junioren. Vom Balkon des Gebäudes aus bietet sich ein fantastischer Überblick, was in der Arena abgeht. Die Athletikanlage konnte 2014 dank erneutem Solidaritätsbeitrag der Fricktaler Gemeinden von gegen 0,9 Millionen Franken und 210 000 Franken vom Trägerverein, sowie weiteren Quellen, saniert werden. Für die Sanierung des Fussballspielfeldes steuerte die Gemeinde Stein 475 000 Franken bei.

Zwei weitere Sportstätten am Ort
Einen goldenen Geburtstag erlebte der Sportclub Ciba-Geigy 1980 zum 10-Jahrjubiläum, wo ihm die Pharmafirma eine Millionen Franken Kredit und das Land für den Bau eines Clubhauses mit Restaurant und Raum für den Tischtennisclub, sowie zwei Tennisplätzen zur Verfügung stellte. «Der 1978 gegründete Tennisclub spielt heute auf vier Feldern, welche im letzten Jahr komplett saniert und mit einem Volleyballfeld ergänzt wurden», freut sich Peter Krüger, Präsident des rund 130 Mitglieder zählenden Clubs, der auch Interessierte aus Stein und Umgebung in seine Reihen aufnimmt. Dieses Ensemble an breitgefächerten Sportmöglichkeiten wird mit dem angrenzenden und 1985 erbauten Sportcenter Bustelbach mit den beiden knapp 4000 Quadratmeter messenden Hallen und dem die ganze Woche offenen Restaurant komplettiert. Neben drei fixen Tennisfeldern und der Minigolfanlage umfasst das Angebot Badminton, Handball, Unihockey, Volleyball und Hallenfussball. Seit 1989 hat sich die Gemeinde Stein für ihre Schule und Vereine eingemietet. «Neben kulturellen Anlässen wie Generalversammlungen, Steiner Mäss, Autoausstellungen, Musikanlässen und Firmenfeiern führen wir auch Trainingslager mit Unterkunft und Vollpension durch und bieten seit 20 Jahren einen Mahlzeitendienst für die Region an», umschreibt Geschäftsführer Johannes Oehler sein breites Angebot. Die über die Region hinaus wirkende Ausstrahlungskraft der kompakten Sportstätte ist für den Steiner Gemeinderat ein Trumpf: Beim Thema Evaluation Mittelschulstandort bringt er natürlich die unmittelbare Nachbarschaft der Regionalen Leichtathletikanlage als Standortvorteil ins Spiel, welche für die Kantischüler nur über die Strasse hinweg zugänglich wäre.


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