CVP, SVP und FDP verlieren im Bezirk Laufenburg
20.10.2020 Fricktal, PolitikGLP, Grüne und die SP gewinnen Wähleranteil
Wie schon bei den eidgenössischen Wahlen im Oktober 2019 hat nun auch bei den Grossratswahlen im Bezirk Laufenburg links-grün zulegen können. Die Wahlbeteiligung im Bezirk lag bei 35,33 Prozent.
Simone Rufli
Für Rolf Schmid, den Bezirksparteipräsidenten der SP, glich der Sonntag einer Achterbahnfahrt. Regional eine grosse Freude – Elisabeth Burgener Brogli und Colette Basler wiedergewählt, 1,02 Prozentpunkte dazu gewonnen und ein neuer Wähleranteil von 19,89 Prozent – kantonal aber nicht so erfreulich, fasste er das Ergebnis zusammen. «Wir haben mehr Frauen ins Parlament gebracht, progressivere Kräfte und wir haben den zweithöchsten SP-Wähleranteil im Aargau hinter dem Bezirk Aarau.» Mit der Wiederwahl von Elisabeth Burgener Brogli wird zudem im 2022 Gipf-Oberfrick die Ehre zufallen, Wohngemeinde der höchsten Aargauerin zu sein.
Freuen durfte sich am Sonntag auch der Verantwortliche für die Grünliberalen (GLP) Fricktal, Bernhard Stöckli (Frick). Er zeigte sich erfreut über den grossen Zuspruch, den seine Partei erfahren hat. «Ich habe mit einem Zuwachs gerechnet, nicht aber mit einem so deutlichen Plus von 2,42 Prozentpunkten. Offensichtlich wirkt sich der Trend aus den Nationalratswahlen vom vergangenen Jahr auch bei uns im Fricktal aus», stellte Stöckli fest.
Für die Grünen sitzt Bezirksparteipräsidentin Gertrud Häseli (Wittnau) für vier weitere Jahre im Grossen Rat. «Es ist ein Wermutstropfen, dass die Grünen fast überall auf Kosten der SP gewinnen, im Übrigen aber eine Freude, dass unsere Arbeit geschätzt wird.» Häseli hatte gehofft, dass sich nach den Erfolgen auf eidgenössischer Ebene, auch bei den Grossratswahlen Gewinne erzielen lassen.
Die CVP hingegen hat das erklärte Ziel, den zweiten Sitz zurückzuerobern, verfehlt. Daniele Mezzi, Bezirkspartei-Präsident, hatte sich vor den Wahlen aufgrund des Ergebnisses der Nationalratswahlen zuversichtlich geäussert. Am Sonntag meinte er: «Ich bedaure es, dass es der CVP ganz knapp nicht für einen zweiten Sitz gereicht hat.» Bis in vier Jahren will Mezzi die CVP zur zweitstärksten Partei im Bezirk machen.
Für FDP-Bezirksparteipräsident Bruno Tüscher erzielte die FDP trotz einer Einbusse von 1,04 Prozentpunkte und neu einem Wähleranteil von 10,05 Prozent ein gutes Ergebnis angesichts der jungen und noch weitgehend unbekannten Kandidaten auf der Liste. Tüscher selber schaffte die Wiederwahl, obwohl er als Nachrückender im Januar 2020 kaum vom Bisherigen-Bonus profitieren konnte. Die SVP schliesslich verliert zwar 1,20 Prozentpunkte, bleibt mit 32,59 Prozent aber nach wie vor wählerstärkste Partei im oberen Fricktal. Für Parteipräsident Christoph Riner Grund zur Freude. Riner selber schaffte die Wiederwahl mit 4288 Stimmen, dem besten Ergebnis aller Kandidaten im Bezirk. «Für uns als Partei ist der hohe Wähleranteil Verpflichtung, engagiert zu bleiben.» Auf seine Arbeit im Parlament freut sich der neugewählte SVP-Grossrat Emanuel Suter.