Von Zürich enttäuscht, von Rheinfelden erfreut

  13.08.2020 Kultur, Rheinfelden

Das Variété Pavé gastiert bis am Samstag auf dem Zähringerplatz

Eigentlich hätte das Variété Pavé derzeit in Zürich gastieren wollen, doch mit der Bewilligung klappte es im letzten Moment nicht. Rheinfelden ist kurzfristig eingesprungen.

Valentin Zumsteg

Gaukler, Artisten und Bühnenkünstler haben es nicht leicht in diesem Jahr. Wegen der Corona-Pandemie gibt es kaum Auftrittsmöglichkeiten, viele Festivals sind abgesagt. «Vor einigen Wochen haben wir die erste Bewilligung nach dem Lockdown bekommen, und wir konnten endlich unsere Tournee starten», erzählt Rafael Kost vom Freiluft-Variété Pavé. Die kleine Truppe zieht derzeit quer durch die Schweiz. Diese Woche wollten sie ursprünglich in Zürich beim Bahnhof Letten auftreten, doch mit der Bewilligung klappte es nicht. «Der sicher geglaubte Tourneeort Zürich hat sich im letzten Moment in Luft aufgelöst. Am Mittwoch vergangener Woche plakatierten wir die Stadt in der grössten Mittagshitze, damit wir es abends wieder rechtzeitig nach Winterthur zu den Aufführungen schaffen und nun hängen die Plakate da und wir können dort gar nicht auftreten. Wir sind sehr enttäuscht», schildert Kost.

Bewilligung innerhalb von wenigen Stunden
In der Not kontaktierte er die Kulturverantwortliche in Rheinfelden, denn hier ist das Variété schon mehrfach aufgetreten. «Glücklicherweise ergab sich in Rheinfelden nach einem Anruf und dem hilfreichen Kontakt der Kulturbeauftragten der Stadt, Brigitte Brügger, gleich eine Spielmöglichkeit und innerhalb von wenigen Stunden eine offizielle Platzbestätigung. Das war das Gegenteil von Bürokratie», erzählt Kost.

Deswegen konnte das Variété am Dienstag auf dem Zähringerplatz seine Wanderbühne, die aus der Zeit gefallen scheint und einer alten Schaubude ähnelt, aufstellen. Noch bis am Samstag wird jeden Abend um 20.15 Uhr das Freiluftspektakel «Panopticum Curiosum», eine Co-Produktion mit dem Theater Nuithonie Fribourg, aufgeführt. Der Eintritt ist frei, es gibt eine Hutkollekte.

Schnell gehandelt
Rafael Kost und sein Team freuen sich, dass sie in Rheinfelden mit offenen Armen empfangen werden. Auch bei der Stadt freut man sich über die Auftritte. «In diesem Jahr gibt es wegen Corona das Strassentheaterfestival ‹Brückensensationen› leider nicht. Mit dem Variété Pavé können wir aber für Familien und Kinder etwas bieten», erklärt Brigitte Brügger, Projektleiterin Kultur, bei der Stadt Rheinfelden gegenüber der NFZ. Ein Kränzchen windet sie in diesem Zusammenhang der Regionalpolizei und den Werkhof-Angestellten, welche das Gastspiel schnell und unkompliziert ermöglichten. «Das Variété hat ein ausgezeichnetes Schutzkonzept vorgelegt», betont Brügger. Deswegen konnte die Bewilligung auch so zügig erteilt werden. Insgesamt werden maximal 160 Personen, eingeteilt in zwei Sektoren, eingelassen. Wer keinen Platz findet, kann von ausserhalb der Absperrung zusehen.

Abgesehen von der kurzfristigen Absage in Zürich zieht Rafael Kost eine positive Bilanz zur laufenden Tournee: «Die Leute freuen sich sehr, dass etwas geboten wird. Wir spüren viel Dankbarkeit.» Nach dem Gastspiel in Rheinfelden folgen Auftritte in Basel und Thun.


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