Biergartenidylle am Brückenkopf

  14.07.2020 Rheinfelden

Siegerentwurf für den Rheinfelder Rheinpavillon vorgestellt

Vor einigen Jahren lancierte das badische Rheinfelden einen Realisierungswettbewerb für die Neugestaltung der Rheinbrückstrasse mit dem Ziel, den Eingang der Stadt an der alten Rheinbrücke und der Grenze zur Schweiz zu verschönern. Nun hat sich die Jury einhellig für das Konzept des Konstanzer Büros Schaudt Architekten entschieden

Hildegard Siebold

«Als historisch bedeutsam», bezeichnete Rheinfeldens OB Klaus Eberhardt den Stadteingang mit dem städtebaulichen Ensemble aus dem Haus Salmegg, dem sanierten Verwaltungsgebäude der Wohnbau Rheinfelden und dem Zollareal. Gerade das Zollgrundstück direkt am Brückenkopf stelle in diesem Gesamtgefüge einen zentralen Baustein dar. Seit langem hege die Stadt den Wunsch, dieses Eingangstor aufzuwerten, so Eberhardt. Dabei stand ganz klar immer eine öffentliche Nutzung mit Erhalt des Zolls im Vordergrund, die in der Wettbewerbsaufgabe für das 1363 Quadratmeter grosse Areal entsprechend formuliert war: «Neubau eines Pavillons in exponierter Lage am Rhein für eine Ganzjahresausflugsgastronomie mit integrierter Zollabfertigung und öffentlichem WC.» Bestandteil des Wettbewerbs war auch die Neuordnung des näheren Umfeldes mit einer Aussengastronomie. Aus den vier eingegangenen Entwürfen namhafter Büros galt es für die Jury unter dem Vorsitz von Fachpreisrichter Eckart Rosenberger, Architekt aus Fellbach, den besten auszuwählen. Das Ergebnis am Ende war eindeutig. Als «intelligente, selbstbewusste Lösung» hob Rosenberger den Entwurf des Büros Schaudt Architekten aus Konstanz hervor. Den zweigeschossigen Holzbau mit kraftvollem Satteldach beurteilte die Jury als spannungsvollen Dreiklang mit den bestehenden historischen Gebäuden. Der Neubau reihe sich spannungsvoll ein und beide an sich getrennten Bereiche von Gastronomie und Zoll werden unter einem Dach zusammengefasst.

Stadt will Zollgrundstück erwerben
«Die funktionelle A nforderung des Zolls», bezeichnete Rosenberger als ebenso gelungen, wie die Abfolge von Restaurant, öffentlicher Toilettenanlage und Fahrradabstellplätzen. Überzeugt habe die Jury auch der Charme des zum Rhein hin orientierten Gartenbereichs mit lärmabgrenzender gedeckter Pergola zur Wohnbebauung und der kleine Aussichtsturm am Ende der Laube, der einen weiten Blick über den Rhein offenbare. «Wir können uns glücklich schätzen über diesen Entwurf mit einem Gebäude, das optisch keinerlei Rückseite bietet, sondern von überall her einladend wirkt», attestierte Rosenberger im Namen der Jurymitglieder. Bis zum Genuss des ersten Biers im Biergarten dürfte allerdings noch einige Zeit vergehen. Zuvorderst stehe für die Stadt jetzt der Erwerb des Zollgrundstücks an, so OB Klaus Eberhardt. Dann gelte es, einen Investor zu finden, der das Wunschkonzept der Stadt hinsichtlich der Gastronomie – einen Biergarten mit sommergeprägter unkonventioneller Gastronomie für Jedermann – mitträgt. Seinen Verweis auf das Rheinfelder Stadtjubiläum 2022 bezeichnete er selbst als sehr ehrgeiziges Ziel, um humorvoll anzufügen: «Wir werden in vier Jahren sehen, was Notre Dame macht. Ich sage, es steht.»


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