Wegbereiter am Rhein

  20.02.2020 Rheinfelden

Für alle, die untendurch müssen

 

Aufwertung der Rheinuferpassage in Rheinfelden

Ein koloriertes Schattenspiel und künstliches Licht sollen den Durchgang beim ehemaligen «Grand Hôtel des Salines» freundlicher werden lassen. Das Projekt ist Teil der Rheinufer-Aufwertung.

Ronny Wittenwiler

Es war ein Spatenstich mit breitem Pinselstrich und noch bleibt Zeit, das Ganze zu verfeinern. Vorgestern Dienstag nahm die Forelle erste Konturen an. «Forelle» – so heisst das Projekt, das im vergangenen Jahr aus 27 eingegangenen Vorschlägen als Sieger hervorgegangen war, nachdem die Stadt Rheinfelden zum Ideenwettbewerb aufgerufen hatte. Ziel war die Neugestaltung der Rheinuferpassage beim ehemaligen «Grand Hôtel des Salines». Es ist eines von drei Vorhaben, mit denen sich die Stadt Rheinfelden im Rahmen des IBA Projekts «Rheinuferrundweg extended» beteiligt.

Das trostlose Bild übermalen
Die Passage entlang des Rheins stelle die wichtige Verbindung beider regional bekannter Stadtparks sowie des grenzüberschreitenden Rheinuferrundwegs dar und werde rege von der Bevölkerung genutzt, liess die Stadt Rheinfelden im Vorfeld des Wettbewerbs verlauten, sie zeichnete allerdings auch das damalige Bild einer weiteren Realität: «Trotz der attraktiven Lage mit Blick auf den Rhein vermittelt die Passage derzeit ein eher trostloses und bei einbrechender Dämmerung gar ein beängstigendes Bild.» Mit der Neugestaltung soll die Passage nun eine Attraktivitätssteigerung erfahren. Stephan Eglin, Projektleiter Hochbau beim Stadtbauamt Rheinfelden, sprach davon, dass der neue Anstrich die «Durchgangsqualität» fördere. «Ende Mai ist die Umgestaltung beendet», sagte Eglin, die Passage werde mit neuen Geländern versehen, der Raum wird neu ausgeleuchtet, das grafisch erzeugte Schattenspiel an Boden und Wänden ist dabei das Herzstück. Für alle, die hier untendurch müssen, soll es durch die Aufwertung vielmehr ein Dürfen sein: Passanten sollen den Durchgang künftig als attraktiven und sicheren Ort wahrnehmen.

Die weiteren Projekte
Ebenfalls zur Hand nimmt die Stadt Rheinfelden das Projekt «Rundwanderweg Chleigrütgraben». Der über dem Kraftwerk gelegene Aussichtspunkt soll durch einen neuen Weg ab Rheinkraftwerk erschlossen werden, der im Anschluss wieder zurück auf den bereits bestehenden Wanderweg führt. «Der neue Abschnitt ist als Zusatzschlaufe Teil des bestehenden Rheinuferwegs», sagte Rheinfeldens Stadtoberförster Kurt Steck. Mit der grossen Kelle angerührt wird dabei aber nicht: Oben auf dem höchsten Punkt soll ein Bänkchen zum Verweilen einladen, der Ausblick ragt weit über den Rhein und selbst aufs Umgehungsgewässer auf deutscher Seite. «Es wird ein Ort zum Tanken und Durchatmen», sagte Steck. Im Sommer soll der Weg offiziell eröffnet werden. Die Kosten für die Realisierung werden mit rund 50 000 Franken veranschlagt. Die Kosten für das erste Projekt «Rheinuferpassage» betragen gemäss Eglin 150 000 Franken. An der Sommergemeindeversammlung 2017 genehmigte der Souverän in Rheinfelden einen Verpf lichtungskredit in Höhe von 490 000 Franken für drei Projekte im Rahmen des IBA Projekts «Rheinuferrundweg extended».

Das dritte Projekt bedeutet die Realisierung einer Aussichtsplattform am historischen Brückenkopf des alten Rheinstegs beim Zähringer. «Hier befinden wir uns noch in der Detailarbeit», sagte Rheinfeldens Stadtammann Franco Mazzi, der in seiner kurzen Rede, flankiert auch von Vertretern aus dem Badischen, den Rhein als identitätsstiftendes und verbindendes Element über die Grenzen hinweg betrachtete.

Dann packte der Stadtammann auch selbst mit an und verpasste der neu geplanten Rheinuferpassage schon mal einen ersten Anstrich.


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