Weniger Gegnerinnen, weniger Spieltage

  25.01.2020 Fricktal

Am Samstag und Sonntag startet das Frauen-Team aus dem Squashclub Fricktal in die Nationalliga-A-Saison. Neu wird sie an zwei Wochenenden ausgetragen. Die Spielerinnen erzählen, was das für sie bedeutet.

Stefan Kleiser

«Doch, die Spiele fehlen mir schon», sagt Nadia Pfister. Die 24-Jährige tritt im Nationalliga-A-Team aus dem Squashclub Fricktal auf Position eins an. Doch in der höchsten Schweizer Liga kam die Nummer 90 der Welt bisher noch nicht zum Einsatz. Wegen der neuen Austragungsform. Zuletzt wurden ab Oktober einzelne Matches und anfangs April Playoffs gespielt. In diesem Winter finden sämtliche Partien an zwei Wochenenden statt: Am 25./26. Januar sowie 27./28. März in Uster.

Seit einigen Jahren nimmt die Zahl der ambitionierten Schweizer Squasherinnen kontinuierlich ab. Zwar haben ein halbes Dutzend Spielerinnen wie Nadia Pfister eine Lizenz für die Profi-Tour gelöst und stehen überall auf der Welt im Court. Doch an der heimischen Meisterschaft nehmen immer weniger Equipen teil. «Ja, wir haben ein Team gemeldet», sagt Nadine Frey, Captain der Auswahl aus dem Squashclub Fricktal. Aber Gegner, mit denen sie und ihre Clubkolleginnen sich messen können, gibt es bloss noch zwei.

Squasherinnen aufteilen?
Zuletzt hat es Winterthur erwischt: Der mehrfache Schweizer Meister kann keine Nationalliga-A-Equipe mehr stellen. Dabei wurde der Modus angepasst, um genau dies zu verhindern. Doch Schweizer Meisterin Cindy Merlo, die beste Winterthurerin, bestreitet am ersten der beiden Wochenenden ein Weltranglistenturnier in den USA. War die Einführung der neuen Austragungsform also für die Katz? «Nein», antwortet Nadine Frey, «sonst würde wahrscheinlich auch Kriens kein Team mehr stellen.»

Denn Ambre Allinckx, die Spitzenspielerin aus der Innerschweiz, ist im Sommer von Kriens nach Barcelona gezügelt, um ganz auf Squash zu setzen. «Ich habe immer gesagt, dass ich spielen kann», erklärt die 17-Jährige. «Ich kann einfach nicht jede Woche oder jede zweite Woche anreisen.» Auch bei Fricktal fehlt mit Astrid Reimer eine Spielerin, weil sie im Ausland weilt. Mit Nadine Frey, Nadia Pfister und Jasmin Ballmann sind aber die drei Stammspielerinnen der vergangenen Saisons weiter mit dabei. Und von Winterthur stösst Caroline Bachem dazu.

«Selbstverständlich freue ich mich sehr, dass Caroline bei uns spielen wird», betont Nadine Frey. «Aber ein zusätzliches Team wäre mir noch lieber gewesen.» Immerhin haben sich 13 Teams zum gleichzeitig stattfindenden Ladies Cup angemeldet. «Es gibt also viel Zuschauer.» Nach den Playoffs müsse man aber mit den anderen Clubs zusammensitzen «und schauen, wie es mit der Nationalliga A weitergeht». Vielleicht müsse man die besten Spielerinnen des Landes auf zusätzliche Teams aufteilen, meint sie. So wären die hinteren Positionen weniger stark besetzt und auch etwas weniger ambitionierte Squasherinnen liessen sich zu einem Start in der Nationalliga A ermutigen.

Vier Monate ohne Wettkampf
Die Folge der konzentrierten Meisterschaft: Seit dem Europacup-Turnier vom September hat Frey keinen Ernstkampf mehr bestritten. «Ich arbeite halt oft am Wochenende», erklärt die Assistenzärztin ihre Turnier-Abstinenz. Und bei den Männern spiele sie auch nicht, weil das von der unregelmässigen Arbeit im Spital her nicht gehe. Sie vermisst die Nationalliga-A-Matches. «Die Spiele machten Spass, und ich sehe nun meine Teamkolleginnen nicht mehr so oft.» Zwei Wochenenden Spielbetrieb seien «schon sehr wenig».

Nadia Pfister sagt, sie schaue sich stattdessen mehr nach Ranking Days um. Zudem steht sie auch in Liestal in der NLB der Männer im Court. Vergangene Woche übte sie in Pontefract bei Leeds. Auch da bestritt sie einen Wettkampf, ebenfalls in der zweithöchsten Spielklasse der Herren. «Wenn ich weiss, dass ich nächste Woche ein Spiel habe, dann kann ich bewusst an gewissen Sachen arbeiten», erklärt sie. «Trotzdem sind die verbliebenen Spiele bei den Frauen aber schon interessante Partien.» Und Fricktal ein Anwärter auf den Titelgewinn.


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