«Schupfart ist ein Wallfahrtsort»
13.11.2017 Schupfart100-Jahre-Feier des Velo-Moto-Clubs mit vielen Höhepunkten
Eine Verbundenheit, eine Präsenz sowie ein Engagement, das seinesgleichen suche, wurden dem Velo-Moto-Club Schupfart an der Jubiläumsfeier zum 100. Geburtstag attestiert.
Paul Roppel
«Elf Männer haben 1917 unseren Verein gegründet. Aber wir laufen auch nach 100 Jahren nicht am Stock, sondern sind aktiv, dynamisch und erfüllen den Verein mit Leben», sagte Doris Müller, Präsidentin des Velo-Moto-Clubs Schupfart zur Eröffnung der 100-Jahre-Jubiläumsfeier in der festlich dekorierten Mehrzweckhalle. «Wir haben eine lange Geschichte mit starken Traditionen, worin auch das Gesellige einen wichtigen Platz einnimmt», betonte sie. Deshalb sei auf den Auftritt einer Band verzichtet worden, denn der persönliche Austausch, die Rückschau und der Ausblick stünden in den nächsten fünf Stunden im Vordergrund. Der Vorstand hatte das grosse Fest organisiert, die Räumlichkeiten eingerichtet und wurde von der Dorfjugend im Service unterstützt. Ein Catering-Service verwöhnte die aufgestellte Besucherschar kulinarisch mit leckeren Buffets.
Unkonventioneller Rückblick
Der innovative Unternehmergeist des Vereins, gepaart mit ungewöhnlichen Aktivitäten, widerspiegelte sich aber auch in Besonderheiten im Jubiläumsprogramm. Einen höchst unkonventionellen Rückblick in die 100-jährige Vereinsgeschichte machte der seit 1994 auf der Bühne stehende Liedermacher und Comedian Walti Dux. «Wir erleben heute eine Premiere und zugleich eine Dernière», kündigte Doris Müller seine seit 2009 offerierte Spezialität an, das «Waltigramm». Dux tauchte tief in die Vereinsgeschichte ein, verarbeitete witzig Anekdoten und offerierte in seiner gesungenen Laudatio in Versform auch Dutzende äusserst humoristische Reminiszenzen. Neben den lustigen Erlebnissen einiger Vereinsmitglieder nahm er auch Stars, welche am Schupfart-Festival aufgetreten waren mit deren Melodien und scherzhaftem Text auf die Schippe. «Schupfart wird zum Wallfahrtsort», verkündete er. Es sei ein Wunder geschehen, denn jemand sei geheilt worden; zumindest habe die Person ihre Krücken fortgeworfen, denn sie seien beim Abräumen des Festivals gefunden und nie mehr abgeholt worden.
Enormer Zusammenhalt
Das Geheimnis des enormen Zusammenhaltes, der enormen Schaffensfreude und Unternehmungsgeistes rundete er mit dem Lied «Ewigi Liebi» ab und riet, dieses kostbare Geheimnis wie das Rezept des Appenzellerkäses zu hüten. Eine Standing Ovation für all die engagierten Vereinshelfer führte zum nächsten Höhepunkt: Der Verein hatte sich von Christoph Grenacher und seinem Team ein mit vielen Fotos illustriertes Buch über seine lebhafte Geschichte und seiner Exponenten anfertigen lassen. Grenacher zeigte sich beeindruckt von der Verbundenheit mit dem Verein, dem Zuspruch im Dorf, dessen Engagement und Unternehmungslust.
«Der Verein hat Spuren hinterlassen», meinte er, was sich in der Pneuspur auf dem Buchdeckel finde, dessen Papier sich wie Pneugummi anfühle. Auf 300 nummerierte Exemplare ist das Buch limitiert, wovon die 145 Mitglieder je eines von der Präsidentin signiertes geschenkt erhielten. 16 Männer und Ursula Mathis als einzige Frau wurden für ihre über 50- und 60-jährige Mitgliedschaft geehrt. Der 82-jährige Donat Müller hilft seit 65 Jahren noch immer wacker mit. Der Verein investiert mit seiner Jugendgruppe aktiv in seine Zukunft, was von Vizeammann André Steinacher und von den Vertretern des Schweizer, Aargauer und Fricktaler Verbandes explizit gelobt wurde.
Ehrungen: Über 50 Jahr aktiv im Verein
Seit 65 Jahren noch immer aktives Mitglied ist Müller Donat. Seit 63 Jahren Mitglied sind: Rohrer Ernst, Schlienger Sepp, Heiz Ernst, Heiz Kurt. Genau 60 Jahre dabei ist Müller Ernst. Vor 50 bis 59 Jahren sind eingetreten: Kym Peter, Mathis Sepp, Müller Ruedi, Amsler Georg, Heiz Xaver, Mathis Christian, Erni Gerhard, Amsler Kurt, Beck Sepp, Erni Guido, Mathis Ursula. (pro)