«Hören sie einander immer gut zu»

  06.08.2019 Rheinfelden

Fröhliche 1. August-Feier mit Musik und Besuch aus der Vergangenheit

Gut besucht war die Rheinfelder Bundesfeier auf der Kurbrunnen-Anlage. Ein Schweizer Alphorn-Spieler aus Texas und eine Herzogin aus der Vergangenheit sorgten für Unterhaltung.

Valentin Zumsteg

Alphorn wird nicht nur in der Schweiz gespielt, sondern auf der ganzen Welt. Die Alphorn-Freunde, die an der 1. August-Feier in Rheinfelden auftraten, kamen diesmal aus dem Markgräflerland. Mit Kurt Fuhrer war aber auch ein Schweizer dabei – dieser lebt allerdings seit 54 Jahren in Texas, wie Moderatorin Davina Benkert, die durch den Abend führte, erklärte. Offenbar pflegt er im fernen Texas noch immer die verschiedenen Schweizer Traditionen, denn neben dem Alphornspiel gab er auch ein Jodellied zum Besten; stilgerecht begleitet von einem Kollegen, der einen Fünfliber schwingen liess.

«Ich träume davon, dass bald eine Brücke gebaut wird»
Besuch gab es am Donnerstagabend nicht nur aus den USA, sondern auch aus der Vergangenheit. Stadtführerin Susanne Ammann trat als Herzogin Agnes von Rheinfelden auf und hielt die Ansprache. Sie führte die Zuhörerinnen und Zuhörer zurück ins Jahr 1111, als Rheinfelden nur ein kleiner Marktfleck mit Fährbetrieb war. Eine Brücke gab es damals noch nicht – etwas, das Agnes sehr bedauerte. Überhaupt kam sie immer wieder auf das Thema Brücken zu sprechen. «Ich träume davon, dass bald eine Brücke über den Rhein gebaut wird, vielleicht sogar zwei oder drei. Das wäre meiner Meinung nach sehr klug», erklärte sie. Wer will, kann darin ein Plädoyer für den geplanten Bau des Rheinstegs sehen. Sie erzählte aber auch von ihrem verstorbenen Mann, dem Herzog Berthold von Zähringen. Ihm sei es ein Anliegen gewesen, dass sich die Bewohner wohlfühlen und sich mit ihrer Stadt identifizieren. Und er habe oft gesagt: «Seid gastfreundlich, interessiert euch für die Fremden. Wenn jemand Schutz sucht, weil er oder sie vielleicht von Krieg oder Hunger vertrieben worden ist, dann nehmt die Leute in eure sicheren Städte auf. Gebt ihnen Arbeit und lasst sie teilnehmen an eurem Leben.»

«Visionen werden hoffentlich erfüllt»
«Ich denke, es ist die zentrale Aufgabe unserer Familie, der Zähringer, lebenswerte und liebenswerte Städte zu gründen. Städte, in denen die Menschen ein anständiges und zufriedenes Leben führen können. Ich hoffe, dass man auch in 908 Jahren noch an uns Zähringer denken wird», meinte Agnes. Abschliessend erklärte sie: «Einige unserer Visionen werden sich hoffentlich erfüllt haben. Ich wünsche allen Menschen heute und in Zukunft alles Gute und Gottes Segen. Und: Hören sie einander immer gut zu.» Vizeammann Walter Jucker sprach Susanne Ammann seinen Dank für die Rede aus. Wer gut zugehört habe, könne Bezüge zur Gegenwart machen. Gleichzeitig bedankte er sich bei allen, welche den unbeschwerten Abend ermöglichten. Die Bundesfeier war gut besucht, auch nach 21 Uhr strömten noch zahlreiche Leute hinauf zur Kurbrunnen-Anlage, um die Musik von Angelo Pisano & Band, den Lampionumzug und das abschliessende Feuerwerk zu geniessen.


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