Grosse Übung zu Land und zu Wasser

  03.11.2021 Rheinfelden

Feuerwehr Rheinfelden geht wieder in den Normalbetrieb über

Zum ersten Mal wieder seit Beginn der Coronapandemie übte die Feuerwehr Rheinfelden am Samstag im Gesamtverband. Während den vergangenen anderthalb Jahren konnte zeitweise gar nicht oder nur in kleineren Gruppen geübt werden. Man wollte verhindern, dass wegen Covidfällen plötzlich das ganze Korps in die Quarantäne hätte gehen müssen.

Edi Strub

Geübt wurde im Kraftwerk Rheinfelden. Die Übungsleitung stellte die rund 60 Leute vor eine Reihe von Aufgaben. So ging man davon aus, dass im Betriebsgebäude ein Brand ausgebrochen war und eine Person vom Vordach heruntergeholt werden musste. Diese Aufgabe wurde der Jugendfeuerwehr übertragen, die sie im Urteil des Kommandanten der Feuerwehr, Marc Leber, tadellos löste. Die Sicherheit sei jederzeit gewahrt geblieben. Die wegen des Brands auf das Vordach geflüchtete Person sei gerettet worden. Unterdessen schickten sich die Rauchtaucher mit ihren Atemschutzgeräten an, den supponieren Brandherd in der Lüftungszentrale zu lokalisieren und «trocken» zu bekämpfen.

Vor einer besonders schwierigen Aufgabe stand schliesslich eine dritte Gruppe. Eine Person im Kranführerhaus war gestürzt und laut Übungsanlage unfähig, nach unten zu klettern. Mit Hilfe der grossenDrehleiter musste sie aus ihrer unangenehmen Lage rund zwanzig Meter über dem Boden befreit werden. Die Aufgabe war knifflig, weil das Führerhaus mit der Leiter nicht direkt zugänglich war. Doch die Leute der Höhenrettungsgruppe lösten sie perfekt. Alle, die oben arbeiteten, waren jederzeit mit Leinen gesichert. Der Leiter der Gruppe ist ein erfahrener Bergretter und Instruktor. So war auch die Sicherheit der Person, die schliesslich an einer Leine durch die Luft schwebend nach unten gehoben wurde, jederzeit gegeben.

Bei solchen Aufgaben zeige sich die Stärke der Milizfeuerwehr, sagte Kommandant Marc Leber in einem Gespräch mit der NFZ. «Wir haben viele sehr gut ausgebildete Leute, die auch in schwierigen Situa-tionen gut und sicher arbeiten können.» Die Ansprüche seien inzwischen sehr hoch. Alles müsse sicherer und noch sicherer werden. Im nächsten Jahr treten Bestimmungen in Kraft, die verlangen, dass bei Rettungen ab zwei Metern Höhe alle Beteiligten mit Leinen gesichert sein müssen. Das verlangsame die Rettungsarbeit und führe dazu, dass niemand mehr Verantwortung übernehmen wolle, weil man für allfällige Fehler haftbar gemacht werden könne, monierte Marc Leber.

Dabei auch der Rheinrettungsdienst
Im Einsatz war am Samstag auch der Rheinrettungsdienst der Feuerwehr. Er unterstützte Taucher, die das Rheinbord von allerlei Unrat und Gegenständen wie alten Fahrrädern, Einkaufswagen und herrenlosen Booten reinigten (siehe Bericht Seite 11).

Am Abend feierten die Brandleute dann ihren Schlussabend, der im vorigen Jahr hatte ausfallen müssen. Höhepunkt dieser Veranstaltung mit Apéro, Nachtessen und Ehrungen war die Verabschiedung von Walter Bräutigam, einem Urgestein der Feuerwehr Rheinfelden. Während 48 Jahren hatte er in Rheinfelden seinen Dienst getan. Bei Alarm oder Übungen war er oft der Erste, der sich zum Einsatz meldete und auf jeden Fall der Letzte, der sich wieder abmeldete. Denn als Materialwart musste er dafür sorgen, dass nach einem Einsatz das Material komplett und wieder voll einsatzbereit war. Bei ihm habe es keine halben Sachen gegeben, heisst es im Portrait in der NFZ vom 30. Juni 2021. Bei der Übung am Samstag amtete «Walti» noch einmal als Einsatzleiter.


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