Auswirkungen der Pandemie nach wie vor spürbar

  22.10.2021 Fricktal

Noch immer zögern Menschen, ins Spital zu gehen

Nach einer intensiven Zeit kehrt beim Gesundheitszentrum Fricktal (GZF) wieder etwas Ruhe ein. Die Pandemie wird weiterhin ein Thema bleiben, ebenso die Rekrutierung von qualifiziertem Pflegepersonal.

Susanne Hörth

Seit Ende Juli, beziehungsweise Ende August sind die vom Gesundheitszentrum Fricktal (GZF) temporär betriebenen Impfzentren in der Stadthalle Laufenburg und dem Rheinfelder Bahnhofsaal geschlossen. Wer sich beim GZF impfen lassen will, kann das in einem der beiden Regionalspitäler in Laufenburg oder Rheinfelden nach wie vor tun. Obwohl auch hier festzustellen ist: «Die täglichen Impfzahlen im Kanton Aargau sind derzeit rückläufig», erklärt Maria Gares von der Kommunikationsabteilung des Departementes Gesundheit und Soziales (DGS) auf Anfrage der NFZ.

Die Frage, ob das Gesundheitszentrum Fricktal verstärkt mit Impfgegnern zu tun hat, wird wie alle anderen Fragen im Zusammenhang mit Impfen ebenfalls von der DGS-Medienstelle beantwortet. «Wir stellen fest, dass seit der Einführung der Zertifikatspflicht in Innenräumen sich mehr Personen eher widerwillig impfen lassen und dies auch entsprechend zum Ausdruck bringen.»

Auffrischungsimpfung
Die Schweiz wartet zurzeit mit einer dritten Impfung noch zu. Gleichwohl würden diesbezüglich Vorbereitungen in den Kantonen laufen, bestätigt Maria Gares: «Der Aargau ist derzeit daran, die Umsetzung einer Auffrischimpfung zu planen. Auch die Impfzentren werden dabei eine Rolle spielen.» Ob dann auch der Impf betrieb beim Gesundheitszentrum Fricktal wieder hochgefahren wird, beantwortet sie mit: «Details geben wir bekannt, sobald eine Zulassung für eine Auffrischimpfung vorliegt und die Planung abgeschlossen ist.»

Es geht aufwärts
Corona hat dem Gesundheitszentrum Fricktal eine intensive, herausfordernde Zeit beschert. «Die Lage am GZF pendelt sich langsam wieder ein und es zeichnet sich bisweilen auch ein leichter, positiver Trend ab. Dennoch spüren wir die Auswirkungen der Pandemie nach wie vor», betont Miriam Crespo, Kommunikationsverantwortliche beim GZF. Sie fügt an: «Bei der Bevölkerung spüren wir vereinzelt noch immer etwas Zurückhaltung, ins Spital zu gehen. Wir empfehlen den Menschen nach wie vor, eine medizinische Behandlung nicht aufzuschieben.» Gehe es doch um das Wohl der eigenen Gesundheit.

Für das Jahr 2020 hatte das Gesundheitszentrum aufgrund der Pandemie einen Verlust bei den Finanzen verzeichnen müssen. Wie es aktuell aussieht, kann Miriam Crespo nicht, beziehungsweise noch nicht sagen. «Wir sind froh, dass der Kanton den Leistungserbringern eine Entschädigung im Zusammenhang mit der Pandemie zugesichert hat. Da die Höhe der Entschädigung derzeit noch offen ist und sich diese massgeblich auf die finanzielle Situation auswirkt, ist es uns zum jetzigen Zeitpunkt allerdings nicht möglich, diesbezüglich eine gesicherte Aussage zu machen.»

Der Mangel an Pflegepersonal beschäftigt auch die Verantwortlichen am GZF. 


Lehrstellennachfrage ist auf  konstantem Niveau

Gesundheitszentrum Fricktal

Jungen Leuten eine Berufsausbildung zu ermöglichen, geht für das Gesundheitszentrum Fricktal auch einher mit der Hoffnung, dass diese Personen anschliessend auch beim Unternehmen bleiben. Aktuell befinden sich beim GZF rund 100 Lernende und Studierende in 15 Berufen in Ausbildung.

Susanne Hörth

Zu den herausfordernden Themen, welches die Verantwortlichen vom Gesundheitszentrum Fricktal (GZS) aktuell beschäftigt, gehört auch der Mangel an Pflegepersonal. Durch die Pandemie-Situation hat sich das schweizweit noch zugespitzt. «Wir haben genügend Angestellte für einen qualitativen, reibungslosen Betrieb unserer Spitäler, Pflegeheime und Praxen. Aber der Fachkräftemangel in der Pflege ist eine Realität, die uns stark beschäftigt und fordert», erklärt GZF-Kommunikationsverantwortliche Miriam Crespo gegenüber den NFZ. In der Schweiz würden zu wenig Pflegefachpersonen ausgebildet und es fehle an genügend Pflegenden. «Vor diesem Hintergrund ist es für das GZF wie auch für andere Spitäler im Kanton Aargau sowie in der ganzen Schweiz zunehmend herausfordernd, Mitarbeitende für die Pflege zu rekrutieren.»

Umso wichtiger ist es den GZF-Verantwortlichen, einen attraktiven Arbeitsort mit zeitgemässen Sozialleistungen bieten zu können. Als grosser Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb in der Region gehören gute Arbeitsbedingungen wie auch attraktive Perspektiven für Aus- und Weiterbildungen zu einem absoluten Muss.

Junge Leute ausbilden zu können, geht für das Gesundheitszentrum einher mit der Hoffnung, dass diese Personen dann auch beim Unternehmen bleiben. Auf die Anzahl dieser Ausbildungsplätze angesprochen, führt Miriam Crespo die 100 Lernenden und Studierenden auf, die jährlich am GZF in 15 Berufen ausgebildet werden. Dabei werden neben den klassischen Gesundheitsberufen auch Zusatzausbildungen im Gesundheitswesen angeboten. Ebenso Ausbildungen in kaufmännischen Berufen und Berufen der Hotellerie und Gastronomie. «Rund 25 neue Lernende starten bei uns jedes Jahr per 1. August zur Grundausbildung.» Die Nachfrage nach Lehrstellen halte sich seit Jahren auf konstantem Niveau. «Vor allem im Bereich Fachfrau und Fachmann Gesundheit EFZ haben wir viele Bewerberinnen und Bewerber.»

Kommende Herausforderungen
Es sei aktuell schwer einzuschätzen, wie sich der Winter in Bezug auf Corona und die Grippe entwickle, geht die GZF-Mediensprecherin auf die Frage nach den kommenden Herausforderungen ein. «Die damit zusammenhängende Volatilität und Unberechenbarkeit sind nach wie vor grosse Herausforderungen für den Betrieb von Gesundheitsinstitutionen. Wir hoffen, dass sich die epidemiologische Lage bald stabilisiert und die ganze Situation abschätzbarer und ausgewogener wird. Damit hätten wir eine bessere medizinische, organisatorische und personelle Planungsbasis für den Betrieb unserer Spitäler, Pflegeheime und Praxen. «Wir hoffen insgesamt auf ein baldiges Ende der Pandemie und auf eine positive Entwicklung, die an die Zeit vor der Pandemie anknüpft.»


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