Sorgen zum Schulstart

  06.08.2021 Rheinfelden

Bei einigen Rheinfelder Eltern herrscht Unsicherheit darüber, wie es nach den Sommerferien mit den Corona-Schutzmassnahmen und den repetitiven Tests weitergeht.

Valentin Zumsteg

Die Corona-Pandemie ist noch nicht vorbei. Die Infektionszahlen steigen wieder. Dies bereitet einigen Eltern Sorge – vor allem mit Blick auf den Schulbeginn am kommenden Montag. In Rheinfelden hat deswegen eine Gruppe von Eltern eine Petition an den Stadtrat eingereicht. Sie wollen so Auskunft erhalten, wie an den Rheinfelder Schulen die repetitiven Tests gehandhabt werden. Weiter wollen sie wissen, was der Stadtrat unternimmt, um die Kinder und Jugendlichen vor einer Ansteckung mit Covid-19 in den Schulen zu schützen.

Die Petition ist von 13 Personen – nicht nur Eltern – unterzeichnet worden. «Aufgrund der Ferien war es schwierig, mehr Unterschriften zu sammeln. Uns war es dann wichtiger, die Petition im Hinblick auf den nahenden Schulbeginn baldmöglichst einzureichen, statt weiter zu sammeln», erklärt Michael Sailer von der Elterngruppe.

Schulpflege antwortet
Der Stadtrat hat die Petition und die aufgeworfenen Fragen an die Schulpflege weitergereicht, da diese zuständig sei. In einem Schreiben an Michael Sailer nimmt diese Stellung: «An den Kindergärten und Primarschulen Rheinfeldens werden seit Ende Mai wöchentliche repetitive Tests zur Eindämmung der Infektionskette durchgeführt, die durch den Kanton koordiniert werden. Beteiligt sind alle Schulkreise der Primarstufe Rheinfelden inklusive Kindergarten.» Auch an der Oberstufe bietet die Kreisschule solche Tests an (die NFZ berichtete). In den Wochen vor den Sommerferien haben gemäss Schulpflege rund ein Drittel aller Schülerinnen und Schüler der Primarstufe sowie ein Grossteil des Lehrpersonals an den Tests teilgenommen. Die Teilnahme ist freiwillig.

Problem mit Lieferung
Die wöchentlichen Tests sollen auch nach den Sommerferien weitergeführt und solange angeboten werden, wie dies vom Kanton vorgesehen ist. «Allerdings gibt es im Aargau aktuell ein Problem mit der Lieferung der dafür erforderlichen Testkits und es wurde uns mitgeteilt, dass die repetitiven Tests an den Aargauer Schulen frühestens ab dem 16. August wieder durchgeführt werden können.» Die Eltern der Schulkinder sollen wiederum mit einem Schreiben zur Teilnahme eingeladen und ermuntert werden.

«Vor dem Schulstart werden wir zudem alle Eltern darüber informieren, dass die bisherigen Hygieneund Verhaltensregeln an den Schulen auch nach den Sommerferien gelten und strikte einzuhalten sind», schreibt die Schulpf lege. Weiter wird darauf hingewiesen, dass alle gesundheitspolitischen Massnahmen zur Eindämmung der Infektionskette an den Schulen ausschliesslich im Kompetenzbereich des Kantons liegen. «In der Corona-Politik werden die Ansichten über richtig und falsch sehr kontrovers diskutiert: für die einen gehen die Massnahmen zu weit, für die anderen zu wenig weit. Auch wir sind keine Experten für die Pandemien und müssen deshalb auf die vom Kanton vorgegebene Strategie vertrauen», betont die Schulpflege. Es werde aber stets darauf geachtet, die Covid-Schutzmassnahmen einzuhalten, um Infektionen zu vermeiden.

Michael Sailer ist mit dieser Stellungnahme nicht zufrieden: «Nur ein Teil unserer konkreten Fragen wurde beantwortet. Die Verantwortung wird auf die kantonalen Stellen abgeschoben.» Für Sailer ist klar: «Der Kanton hat auch nach eineinhalb Jahren kein Konzept für den Gesundheitsschutz der Schülerinnen und Schüler. Im Hinblick auf die unbekannten mittelund langfristigen gesundheitlichen Folgen von Covid-19 ist das für mich unverantwortlich.»

 


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