Gelungener Anlass nach einjährigem Unterbruch

Nach einem Corona-Unterbruch von einem Jahr führte der Radfahrer-Verein «Helvetia» Sulz am Sonntag einmal mehr das Fricktalische Mannschaftszeitfahren durch. Bei der Organisation konnten die Sulzer auf die Unterstützung durch Swiss Cycling Fricktal zählen.

August Widmer

Obwohl Mannschaftszeitfahren keine olympische Disziplin mehr sind und auch an Weltmeisterschaften nicht mehr ausgetragen werden, kommt diesem Team-Wettbwerb im Radsport hierzulande immer noch grosse Bedeutung zu. So erschienen am Sonntag 71 Vierer- und Zweierteams am Start und wagten sich auf die 28,5 Kilometer lange Rundstrecke. Diese musste von den verschiedenen Kategorien unterschiedlich häufig absolviert werden. Während die Militärradfahrer, die als erste am Sonntagmorgen um 9 Uhr auf die Strecke gingen, eine Runde zurückzulegen hatten, mussten die lizenzierten Rennfahrer den Rundkurs, der in Leibstadt seinen Wendepunkt hatte, dreimal absolvieren. Das ergab zwar die respektable Distanz von 85 Kilometer – aber am Schluss lag das Siegerquartett vom Team «Sarah TNBC» nur zwei Sekunden vor dem RV Sulz und seinen Freunden. Die beiden Sulzer Cyrill Steinacher und Fabian Weiss hatten mit Jakob Klahre und Laurin Bachmann zusammengespannt – deshalb die Bezeichnung RV Sulz und Freunde. Im Siegerquartett fuhr der Elite-Fahrer Badreddin Wais mit. Er war für sein Heimatland Syrien schon mehrmals an Weltmeisterschaften gestartet und hatte vor zwei Jahren, als vor Corona das Mannschaftszeitfahren von Sulz letztmals ausgetragen worden war, mit Marlen Reusser, der amtierenden Schweizermeisterin, das Paarzeitfahren gewonnen.

Gute Fricktaler
Der Anlass heisst zwar «Fricktalisches Mannschaftszeitfahren». Aber je länger je mehr sind es die auswärtigen Radsportler, die den Ton angeben. Immerhin konnten sich die besten Teams aus dem Fricktal jeweils zu den «schnellsten Fricktalern» ausrufen lassen. Mit zwei Vierermannschaften und mehreren Zweierteams war der VMC Gansingen am Anlass gut vertreten. Der VC Kaisten sorgte bei den «Genlemen B» dafür, dass ein Kategoriensieg im Fricktal blieb. Die drei Kaister Jens Gallert, René Emmenegger und Marcel Herzog mussten sich dafür allerdings mit Roland Müller (Schupfart) verstärken. Aber mit einem Vorsprung von mehr als anderthalb Minuten holte dieses Fricktaler Quartett einen klaren Sieg.

Unfallfreie Rennen
Wie vor zwei Jahren amtete wiederum Peter Weiss als Präsident des Organisationskomitees. Für ihn und auch für Bernadette Rippstein von Swiss Cycling Fricktal war wichtig, dass der Anlass reibungslos über die Bühne oder besser gesagt über die Strassen ging. «Einfach ist es auch an einem Sonntagmorgen nicht, auf öffentlichen Strassen ein Radrennen auszutragen. Da ist man immer froh, wenn solch ein Anlass ohne Unfall durchgeführt werden kann», stellte Bernadette Rippstein zufrieden fest. Für die Sicherheit der Radsportler wurde auch einiges getan. So standen neben zahlreichen Helferinnen und Helfern des RV Sulz 35 Streckenposten von Swiss Cycling Fricktal und 54 Motorradfahrer im Einsatz.

Behinderten-Radsportler am Start
Wie schon vor zwei Jahren erhielten auch die Behinderten-Radsportler eine Startgelegenheit. Bei den Handbikern standen zwei Motorräder pro Team im Einsatz. Da fuhr nicht nur voraus eins, sondern der Abschirmung gegen hinten diente ein zweites. Das machte deshalb Sinn, weil die Handbiker tief liegen und von nachfolgenden Fahrzeugen leicht übersehen werden können. Ihre Leistung ist nicht gross genug einzuschätzen. Vor Leibstadt und dann in der Abfahrt nach Schwaderloch wurden Tempi von 50 und mehr Stundenkilometern gebolzt. Die Reaktion der Radsportler ist für die Sulzer und die Verantwortlichen von Swiss Cycling Fricktal Dank genug für die Durchführung des Anlasses. «Die Radsportler bedankten sich bei uns für die Durchführung des Anlasses. Das motiviert uns, weiterhin Radrennen durchzuführen», stellte Bernadette Rippstein am Sonntagabend stellvertretend für den RV Sulz und für Swiss Cycling Fricktal zufrieden fest.