Vom Ende der Fahnenstange…

  22.06.2021 Fricktal

…und dem Anfang einer neuen

Er hatte schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel, der Fahnenmast auf dem Sonnenbergturm. Nun hat er das Zeitliche gesegnet und wurde kürzlich durch einen neuen ersetzt.

Janine Tschopp

 Immer wieder sonntags und auch an Feiertagen weht die Schweizerfahne auf dem 22 Meter hohen Sonnenbergturm. Das ist jeweils ein Zeichen dafür, dass das Turmstübli geöffnet ist und man sich nach dem Aufstieg ein kühles Getränk, eine Wurst oder einen Nussgipfel genehmigen kann.

Der Fahnenmast ist in die Jahre gekommen. Wind und Wetter haben ihm im Laufe der Zeit zugesetzt, so dass er langsam ziemlich krumm wurde. «Wie der schiefe Turm von Pisa», sagt Fredy Böni. Der Möhliner Gemeindeammann ist Präsident des Turmkomitees, welches sich aus Delegierten der fünf Trägergemeinden Möhlin, Magden, Rheinfelden, Zeiningen und Maisprach zusammensetzt. Auch an der Vorrichtung, mit welcher die Fahne gehisst wird, hat der Zahn der Zeit genagt. So wurde es für die Mitglieder der Naturfreunde Möhlin, welche für das Wirten im Turmstübli verantwortlich sind, immer schwieriger, die Fahne problemlos hochzuziehen.

Wie lange der alte Fahnenmast schon in Funktion war, weiss niemand mehr genau. «Das müssen mindestens 50 Jahre sein», sagt René Fischler von den Naturfreunden Möhlin. Auch Fredy Böni geht davon aus, dass der alte Mast während mindestens fünf Jahrzehnten in Betrieb war. «Ich bin froh, dass es jetzt erledigt ist», sagt Böni erleichtert, drei Tage nachdem der Mast ersetzt wurde.

Aufwändige Installation
In einer mehrstündigen Aktion entfernte Turmwart Kaspar Kyburz von einer Teleskop-Arbeitsbühne aus den alten Mast und ersetzte ihn durch einen neuen aus Aluminium. Unterstützt wurde er dabei von einem Metallbauschlosser. Zu den aufwändigen Arbeiten im Rahmen des Fahnenmastwechsels gehörten der Neuaufbau der Halterung sowie des Blitzschutzes. Zudem musste ein Teil des Daches für den Wechsel entfernt und wieder installiert und abgedichtet werden. Wer Adleraugen hat, stellt fest, dass der Mast nicht zu hundert Prozent im Lot ist. «Aufgrund des Westwinds haben wir den Mast extra nicht ganz senkrecht gestellt», erklären die Fachleute.

Ein schwieriges Jahr
«Ja, wir sind froh, dass es mit dem neuen Fahnenmast geklappt hat», sagt auch Daniel Metzger, Präsident der Naturfreunde Möhlin. Seit 70 Jahren ist der Verein für das Wirten im Turmstübli zuständig. Insbesondere an sonnigen Tagen zieht es am Sonntag und auch an Feiertagen viele Leute aus der Region auf den Berg.

Aufgrund der Corona-Situation war das Turmstübli letztes Jahr während einiger Zeit geschlossen. Im Juni 2020 wurde der Aussenbereich wieder geöffnet. Weil man im Stübli aufgrund der Corona-Massnahmen nicht wirten durfte, investierten die Naturfreunde Möhlin für die kältere Jahreszeit in ein Zelt, welches beim ersten Schnee zusammenbrach.

Dann kam es wieder zu einer langen Durststrecke, bis im April, als auch die Restaurantterrassen öffneten, im Aussenbereich wieder Gäste bedient werden durften. Aufgrund des Schutzkonzeptes ist es für die ehrenamtlichen «Gastronomen» seit einiger Zeit viel aufwändiger, das Beizli jeden Sonntag für die Gäste herzurichten. «Wir brauchen sowohl am Morgen als auch am Abend mehr Zeit», erklärt Daniel Metzger. «Unser oberstes Ziel ist, dass es den Leuten wohl ist», fährt Metzger fort. So wurde im Herbst beispielsweise in neue Sonnenschirme und vor ein paar Wochen in Vierergarnituren investiert. Es ist also angerichtet, wenn die Schweizerfahne das nächste Mal stolz an ihrem neuen Fahnenmast wehen wird.


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