Auf dem Musikweg wird jeder zum Dirigenten
24.06.2022 Rheinfelden
Zu ihrem 50-Jahre-Jubiläum lanciert die Musikschule Unteres Fricktal einen Musikweg, auf dem die Wanderinnen und Wanderer 56 Instrumente – und noch vieles mehr – entdecken können.
Valentin Zumsteg
Wer hat nicht schon einmal davon geträumt, ein grosses Orchester zu dirigieren? Bald kann man diesem Traum ein Stückchen näherkommen. Die Musikschule Unteres Fricktal, die aktuell zwischen 800 und 900 Schülerinnen und Schüler zählt, lanciert zu ihrem 50-Jahre-Jubiläum einen Musikweg, der 25 Kilometer lang ist und von Wegenstetten nach Kaiseraugst – oder andersrum – führt. Auf 56 Tafeln präsentiert die Schule entlang der Route alle Instrumente, die unterrichtet werden. Da gibt es aber nicht nur Informationen zum Lesen, über einen QR-Code und das Smartphone kann der geneigte Wanderer die Instrumente erklingen lassen.
Auf der Bauzaun-Flöte spielen
«Unser Ziel ist es, dass sich die Leute mit Musik beschäftigen – und dies jederzeit tun können», sagt Valentin Sacher, Leiter der Musikschule Unteres Fricktal. Die Idee zu diesem Musikweg, der durch alle sechs Trägergemeinden der Musikschule führt, ist bereits 2020 entstanden, also mitten in der Corona-Zeit: «Wir wollten zum Jubiläum etwas bieten, das unabhängig von der Pandemie funktioniert», so Sacher.
Neben den 56 Instrumententafeln gehören verschiedene Grossobjekte zum Weg. So werden in Kaiseraugst, Rheinfelden und Hellikon an vier Orten Würfel-Jackpots aufgestellt, bei denen jeder knobeln darf. In Zeiningen ist ein Kunstobjekt von Roland Lang und Martin Tschopp geplant, das der Wanderer mit einem Klöppel ertönen lassen kann. Oder wer möchte mal auf einer Bauzaun-Flöte spielen? Auch dies bietet der Musikweg. In Zuzgen und Hellikon/ Wegenstetten lassen sich zudem Orgelpfeifen mit Luftpumpen spielen und an verschiedenen Orten kann man ein Geräusche-Memory ausprobieren.
Dirigieren in der Unterführung
Wer aber seinen Traum vom Orchester-Dirigenten leben will, kann dies bald in der Fussgängerunterführung bei der neuen Rheinfelder Rheinbrücke tun. Dort ist auf der einen Wand das Orchester aufgemalt und auf der anderen das Publikum. Dazwischen kommt das Podest für den Maestro zu stehen. Sobald er es betritt, erklingt die Musik und das Dirigieren kann beginnen.
Im Gegensatz zu den Instrumententafeln sind die Grossobjekte noch nicht alle realisiert, da teilweise die Bewilligungen noch ausstehend sind. Doch diese sollten nicht mehr lange auf sich warten lassen, hofft Valentin Sacher: «Der Musikweg soll mindestens fünf Jahre lang bestehen und sich laufend weiterentwickeln.» So bleibt er spannend, da man entlang der Route immer wieder Neues entdecken kann. Morgen Samstag wird der Musikweg mit geladenen Gästen offiziell eingeweiht.