«Es geht wieder bergauf»
30.06.2022 RheinfeldenRheinfelden verzeichnet mehr Logiernächte
Der Tourismus in Rheinfelden konnte sich im vergangenen Jahr erholen. Vom Vor-Corona-Niveau ist die Stadt aber noch weit entfernt.
Valentin Zumsteg
Die Pandemie hat den Tourismus in Rheinfelden erneut stark geprägt. «Der Start ins 2021 war schwierig», sagte Präsident Franco Mazzi am Montagabend anlässlich der 130. Generalversammlung des Tourismus-Vereins in der Saline Riburg. Doch immerhin – gegenüber dem Vorjahr verbessert sich die Situation langsam. «Sehr erfreulich war das lebendige und belebte Städtli. Die Rheinfelder Gastronomen durften auch 2021 die Allmendflächen grosszügig bespielen, auf die Gebühren hat die Stadt verzichtet. Eine gute Stimmung trotz der Pandemie war im Städtli spürbar», hielt Mazzi in seinem Jahresbericht fest.
Deutlich mehr Übernachtungen
Die langsame Normalisierung schlug sich in den Zahlen nieder. Rheinfelden verzeichnete 2021 total 51 918 Logiernächte, das sind 22 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Massiv gestiegen sind die kurtaxpflichtigen Übernachtungen, dort ist ein Plus von 76 Prozent zu verzeichnen. Die Einnahmen aus Kurtaxen beliefen sich auf über 45 000 Franken. Bei den beitragsfreien Logiernächten (Kliniken), das sind die Mehrzahl, liegt das Plus bei gut 8 Prozent. Das Vor-Corona-Niveau konnte aber noch nicht erreicht werden: 2018 zählte die Stadt insgesamt rund 66 000 Übernachtungen, 2019 waren es knapp 56 000. Der Rückgang hängt allerdings nicht nur mit der Pandemie zusammen; seit August 2019 ist das Hotel Schützen aufgrund des Umbaus geschlossen, die Patienten der Klinik Schützen werden während dieser Zeit im Hotel Schiff beherbergt, dadurch stehen dort keine Hotelzimmer für andere Gäste mehr zur Verfügung (die NFZ berichtete). Erfreulich ist die Entwicklung im Bed&Breakfast-Bereich: Hier gab es 2021 total 1038 Übernachtungen gegenüber 732 im 2020.
«Wir merken, es geht wieder bergauf»», erklärte Stéphanie Berthoud, Leiterin Stadtbüro. Dies schlägt sich auch in der Anzahl der Stadtführungen nieder: 2021 konnten immerhin 191 Gruppen mit knapp 3000 Personen durch das Städtli geführt werden, im ersten Corona-Jahr waren es nur rund 120 Führungen. Als grosser Erfolg entpuppte sich im vergangenen Jahr erneut das Adventsfunkeln, das viele Leute nach Rheinfelden lockte. Gemäss Franco Mazzi wird derzeit intensiv geprüft, ob dieser Publikumsmagnet 2022 erneut angeboten werden soll. Interessant sind die Zahlen, die Mazzi zu den Partnerbetrieben präsentierte: Die Wellness-Welt «sole uno» wies 2019 noch 508 000 Eintritte aus, im 2021 waren es lediglich 253 000; dies wegen des langen Lockdowns. Im Eden Solebad gingen die Eintritte in der gleichen Zeit von 50 000 auf 20 000 zurück.
Rechnung mit Verlust
Die Jahresrechnung 2021 des Tourismus Rheinfelden schliesst mit einem Verlust von gut 23 000 Franken, das Eigenkapital sank entsprechend von 29 000 auf 6000 Franken. Allerdings wurde der Kurtaxenfonds mit rund 21 000 Franken geäufnet, er weist jetzt wieder gut 47 000 Franken auf. Für das laufende Jahr sieht das Budget einen Gewinn von 3000 Franken und eine weitere Aufstockung des Kurtaxen-Fonds um 35 000 Franken vor. Damit soll für unsichere Zeiten vorgesorgt werden, wie Berthoud betonte. Der Tourismus-Verein zählt aktuell 208 Mitglieder, der Bestand ist damit stabil.
Für das laufende Jahr hoffen die Tourismus-Verantwortlichen auf einen schönen Sommer – und viele Gäste im Städtchen.