Kostspieliges Strassenbauprojekt

  12.05.2022 Etzgen, Mettauertal

Ein grosser Brocken für die Gemeindekasse

5,3 Millionen Franken kostet das Strassenbau-Projekt in Etzgen

Die Talstrasse in Etzgen muss saniert werden. Im Zuge der Strassenerneuerung werden auch die Werkleitungen erneuert. Von den Gesamtkosten von rund 12 Millionen Franken gehen 5,3 Millionen Franken zu Lasten der Gemeinde.

Bernadette Zaniolo

Im Ortsteil Etzgen der Gemeinde Mettauertal wird die Talstrasse vom Kreisel (beim Landgasthof Sonne) bis zum Ortsausgang in Richtung Mettau (bis Ribibuck) ausgebaut. Neben dem Strassenbau auf einem Abschnitt von 1,1 Kilometern werden auf der gesamten Länge die Werkleitungen erneuert. Am Dienstagabend fand in Mettau eine Informationsversammlung statt, welche rund 50 Personen nutzten. Sowohl Gemeindepräsident Christian Kramer wie auch der zuständige Projektleiter beim Kanton, Daniel Mathys, wiesen zu Beginn auf die Notwendigkeit der Erneuerung hin. Nenad Ivanovic (Sutter Ingenieur- und Planungsbüro AG) stellte das Projekt vor. Ziel sei der Werterhalt der Kantonsstrasse und der Stützmauern, die Verbesserung der Situation für den Fahrradverkehr, die Erhöhung der Verkehrssicherheit für Fussgänger, die gesetzeskonforme Strassenentwässerung, die Erneuerung diverser Werkleitungen wie öffentliche Beleuchtung, Strom- und Wasserversorgungsleitungen, Ersatz Kanalisation (Kalibervergrösserung) und die betriebssichere und nachhaltige Wassserversorgung sowie umweltbewusste Abwasserentsorgung mit neuem Entlastungsbauwerk. Innerorts wird ein lärmarmer Belag eingebaut, die Fahrbahn auf 6,20 Meter ausgebaut und, wo möglich, der Gehweg auf zwei Meter. Ab dem Knoten Tal-/Dorfstrasse – bei welchem eine Schutzinsel gebaut wird – wird ein Radstreifen in Richtung Mettau bis zum Ribibuck (Ausbauende) erstellt. Der Schwerverkehr wird während der gesamten Bauzeit von eineinhalb Jahren über die Talstrasse geführt; gebaut wird halbseitig. Beim Kreisel wird zu den Hauptverkehrszeiten ein Verkehrsdienst für die Steuerung des Lichtsignals eingesetzt. Damit soll ein Rückstau auf die Rheintalstrasse vermieden werden.

Einführung von Tempo 30 und Wärmeverbund
An den grossen Investitionskosten von rund 12 Millionen Franken muss sich die Gemeinde Mettauertal mit 5,3 Millionen Franken beteiligen. An der Gemeindeversammlung am 15. Juni wird über den entsprechenden Verpflichtungskredit abgestimmt. Im Anschluss an die Information beantworteten nebst Nenad Ivanovic und Daniel Mathys auch Martin Künzli und Arne Krieter (Waldburger Ingenieure AG) die Fragen der Anwesenden. Im Zusammenhang mit dem befürchteten Schleichverkehr auf der Dorfstrasse sagte Christian Kramer, dass dann «lösungsorientierte Massnahmen» erfolgen würden. Dies wäre etwa die temporäre Einführung von Tempo 30 auf der Dorfstrasse. Aus der Versammlung kamen Voten zur Prüfung einer permanenten Einführung von Tempo 30 auf der Dorfstrasse in Etzgen. Dies sei schon vor der Fusion einmal ein Thema in Etzgen gewesen. Rege wurde darüber diskutiert, ob es nötig sei, die Druckreglerventile der Wasserversorgung in der Talstrasse zu entfernen (so sieht es das Projekt vor) oder nicht. Die damit verbundene Druckerhöhung löste bei den Anstössern Befürchtungen auf Leitungsbrüche bei den Hausanschlüssen aus. Aus «Ingenieur-Sicht» rät Martin Künzli, im Zuge der Erneuerung der Talstrasse auch die Liegenschaftsanschlüsse erneuern zu lassen, da die meisten wohl schon in die Jahre gekommen sind. Die Gemeinderäte Pascal Kläusler (Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung) und Martin Hollinger (Strassenbau) sagten, dass man mit den betroffenen Liegenschaftsbesitzern in Kontakt sei und durch die Koordination der Arbeiten Kosteneinsparungen möglich seien. Die Leitungen in der Talstrasse sind grösstenteils fast 100 Jahre alt (von 1927) und sollen auf einer Länge von 1,1 Kilometern ersetzt werden; im oberen Teil der Talstrasse erfolgt die Sanierung über Inliner (Roboter). Ein Votant regte im Zusammenhang mit der Strassenerneuerung eine Bedarfsabklärung für einen Wärmeverbund an.

Läuft alles nach Plan starten die Bauarbeiten zwischen 2025 und 2026. Die Arbeiten erfolgen in drei Etappen. In Phase zwei und drei wird an zwei Orten gearbeitet, damit die Bauzeit verkürzt werden kann. Trotzdem wird mit einer Bauzeit von eineinhalb Jahren gerechnet. Der Einbau des Deckbelags ist für Sommer 2027 vorgesehen.


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