Die ukrainischen Jugendlichen sollen sich willkommen fühlen

  28.04.2022 Rheinfelden

Integrationsklasse an der Kreisschule Unteres Fricktal

Am Montag ist die erste Integrationsklasse für ukrainische Schülerinnen und Schüler an der Kreisschule  Unteres Fricktal gestartet. 13 Jugendliche werden derzeit unterrichtet.

Valentin Zumsteg

«Willkommen – ласкаво просимо», dies steht auf der Tür zum Klassenzimmer, in dem die Integrationsklasse für ukrainische Jugendliche in der Schulanlage Engerfeld in Rheinfelden untergebracht ist. Eine ukrainische Flagge schmückt den Willkommensgruss, den Schüler gemalt haben. Neun Mädchen und vier Buben, die mit ihren Familienangehörigen wegen des Krieges gef lüchtet sind, werden in diesem umfunktionierten Musikzimmer seit Montag unter richtet.

Genügend Lehrpersonen gefunden
Für die Vorbereitung blieb nur wenig Zeit, innerhalb von einer Woche wurde alles auf die Beine gestellt. «Wir haben genügend Lehrpersonen gefunden, das ist ein grosses Glück. Zum Teil sind pensionierte Lehrerinnen und Lehrer eingesprungen», erklärt Karin Küng von der Schulleitung.

Die Schülerinnen und Schüler werden unter anderem von Olga Senft unterrichtet, die selber aus der Ukraine stammt. Eine glückliche Fügung ist ebenso, dass der KUF-Musiklehrer Andreas Schmidt mit einer Ukrainerin verheiratet ist und die Sprache beherrscht. Seine Übersetzungsdienste sind sehr gefragt. Bei der Begrüssung der Jugendlichen am Montag waren vier KUF-Schüler dabei, die ebenfalls Ukrainisch oder Russisch sprechen. Sie haben den Ankömmlingen das Schulhaus und den Weg zur Bushaltestelle gezeigt. Später ging es zum gemeinsamen Mittagessen; so konnten erste Kontakte geknüpft werden. «Die ukrainischen Jugendlichen sind in der Phase des Ankommens. Es ist wichtig, dass sie hier eine Tagesund eine Gruppenstruktur erhalten. Sie sollen sozial eingebettet sein», erklärt Gesamtschulleiter Beat Petermann.

«Die Bandbreite ist enorm»
Die Mädchen und Buben sind zwischen 13 und zirka 16 Jahre alt, die meisten von ihnen mussten den Vater in der Ukraine zurücklassen. «Wir wissen noch nicht, welchen psychischen Rucksack sie tragen», sagt Karin Küng. Eine Herausforderung sei es auch, herauszufinden, wo die Jugendlichen schulisch stehen. «Die Bandbreite ist enorm», erläutert Karin Küng.

Die Fächer Deutsch, Englisch, Mathematik und Allgemeinbildung stehen zu Beginn im Zentrum des Unterrichts, wobei vor allem grosses Gewicht auf den Spracherwerb gelegt wird. Es ist vorgesehen, dass die Integrationsklasse für die Schüler eine Übergangsstation ist, schrittweise sollen sie, gemäss ihren Fähigkeiten, in die Regelklassen integriert werden. Doch zuerst können sie sich in aller Ruhe eingewöhnen.


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