Das Schiffchen hängt wieder in luftiger Höhe
28.04.2022 RheinfeldenSanierung eines denkmalgeschützten Wirtshausschilds
Das historische Wirtshausschild des Rheinfelder «Schiff» erstrahlt in neuem Glanz. Nach der Restaurierung ist das Schild gestern wieder montiert worden.
Valentin Zumsteg
In der Rheinfelder Altstadt wird der aufmerksame Flaneur von zahlreichen imposanten Wirtshausschildern begrüsst; einige von ihnen sind sehr alt und denkmalgeschützt. Diesem Erbe trägt die Adolf Roniger-Stiftung Sorge. In den vergangenen Jahren sind bereits die Wirtshausschilder der Liegenschaft «zum Goldenen Adler» am Obertorplatz sowie des ehemaligen Gasthauses «zum Maien» in der Marktgasse (auch bekannt als «Blume») auf Initiative der Stiftung restauriert worden. Jetzt folgte das Schild des Hotels «Schiff».
Bemerkenswert zierlich
«Das bemerkenswert zierlich gearbeitete schmiedeiserne Wirtshausschild im Rokokostil, um 1779/1780, wird dem einheimischen Schlossermeister Jakob Pflueger zugeschrieben», heisst im Buch «Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau – der Bezirk Rheinfelden». Das Gasthaus «zum Schiff» selber wurde 1453 erstmals erwähnt. Kaiser Joseph II. soll dort gemäss Überlieferung drei Mal eingekehrt sein.
Die letzte Renovation des Wirtshausschildes datiert vom Jahre 2000. Auftraggeberin war damals die Brauerei Feldschlösschen, ehemals Besitzerin der Liegenschaft. Der Zahn der Zeit hat aber zwischenzeitlich wieder an dem Schild genagt. Es zeigten sich im Bereich des Schiffchens Farbabblätterungen. Ina Link hat das Schild in den vergangenen Monaten in ihrem Atelier in Küttigen restauriert. «Eigentlich war ich erstaunt, in welch gutem Zustand das Schild noch war. Es hatte wenig Rost. Das Blattgold musste ich nur reinigen und minim ausbessern», erklärt Link. Etwas mehr Aufwand benötigte die Restaurierung des Schiffchens. Dieses war bisher beige, jetzt erstrahlt es in den Farben Rot, Weiss und Grün.
Gestern wurde das Schild von Kunstschlosser Werner Villiger und mit Hilfe der Autodrehleiter der Feuerwehr Rheinfelden wieder montiert. An den Gesamtkosten von rund 13 000 Franken beteiligen sich neben der Stiftung auch der Kanton, die Stadt Rheinfelden sowie die heutige Besitzerin, die Schützen Immobilien AG.
Das Werk ist also vollbracht: Jetzt hängt wieder ein «Schiffchen» am Hotel Schiff.